ARCHIV31. August 2020

Schweizer Initiativen konsolidieren Open-Banking-Schnittstellen

Die Six Group und der Fachverband Swiss Fintech Innovations (SFTI) führen ihre API-Spezifikationen zusammen, um mit einheitlichen Standards den Markt für Open Banking zu stärken. Auch bei der Entwicklung weiterer Schnittstellen wollen die beiden künftig kooperieren.

Einheitliche Schnittstellen sollen Integration und Weiterentwicklung von Open Banking beschleunigen. <Q> geralt / Pixabay
Einheitliche Schnittstellen sollen Integration und Weiterentwicklung von Open Banking beschleunigen. geralt / Pixabay

 

In der Schweiz haben sich zwei relevante Markttreiber des Open Banking zusammengefunden, um ihre Schnittstellen-Spezifikationen zu vereinheitlichen. Doch dieser Schritt hat nicht nur lokale Bedeutung, denn die Kooperationspartner sind international aufgestellt. Auf der einen Seite der Fachverband Swiss Fintech Innovations (SFTI), der sich eng mit Schweizer Finanzinstituten, Anbietern von Kernbankensoftware, FinTechs und weiteren relevanten Playern abstimmt. Aus diesem Verband ging die Common-API-Initiative (Website) hervor.

Auf der anderen Seite steht die Six Group, an der 120 nationale und internationale Finanzinstitute beteiligt sind. Six betreibt nicht nur die Infrastruktur für den Finanzplatz Schweiz, sondern hat auch die Open-Banking-Plattform b.Link (Website) entwickelt. Über dieses standardisierte Lösungspaket können sich Finanzinstitute und Drittanbieter einfach und sicher verlinken.

Zwei Bereiche gehen voran

Die beiden Kooperationspartner melden inzwischen Vollzug bei zwei wichtigen Anwendungen. Zum einen im Geschäftsfeld Payments, das Drittanbietern mit dem Payment Submission Service (PSS) die Möglichkeit bietet, über einheitliche Funktionen Zahlungen ihrer Kunden automatisiert bei deren Banken in Auftrag zu geben. Zum anderen im Geschäftsfeld Access to Account mit dem Angebot Account Information Service (AIS), der Drittanbietern ermöglicht, von Banken detaillierte Konto- und Transaktionsinformationen für ihre Kunden zu beziehen.

Die Common-API-Initiative hat ihre API-Spezifikationen Payments und Access to Account inzwischen so modelliert, dass sie mit den produktiven APIs von b.Link kompatibel sind. Auf der Open-Banking-Plattform b.Link finden diese bereits unter den teilnehmenden Banken und Drittanbietern Anwendung. Unternehmenskunden können damit zum Beispiel ihre Onlinebuchhaltung mit ihrem Bankkonto automatisiert abgleichen. Nach Angaben der Six Group sei damit erstmals ein offizieller Standard etabliert, der von verschiedenen Marktteilnehmern nicht nur akzeptiert, sondern auch bereits operativ verwendet wird.

Folgeprojekte in Planung

Six und SFTI sind sich darin einig, dass eine Vereinheitlichung der Schnittstellen ein zentraler Faktor für den Erfolg von Open Banking ist. Zum einen gelte es, das Vertrauen zwischen Banken und Kunden zu stärken, zum anderen darum, einfach und kostengünstig umsetzbare Innovationen zu schaffen. Deshalb sollen auch die weiteren Schritte koordiniert erfolgen, um pro Geschäftsfeld jeweils einen einheitlichen Standard sicherzustellen.

„Banken und Drittanbieter sollen sicher auf gemeinsamen Standards aufbauen können und ihre Kunden mit innovativen Dienstleistungen bei deren Finanzgeschäften optimal unterstützen.“

So sollen auch für die beiden Geschäftsfelder Hypotheken und Wertschriften gemeinsame API-Spezifikationen entwickelt werden und auch darüber hinaus eng zusammenarbeiten. Dabei sollen stets bereits bestehende Standards sowie Fachexpertisen aus dem Markt berücksichtigt werden. Gemeinsames Ziel sei es, das Vertrauen in die Open-Banking-Thematik zu stärken und die Finanzmarkt-Akteure für eine offene, digitale Zukunft zu wappnen. hj

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