“Cashback muss weg” … Wirklich? – Der Kommentar von Frank Braatz, ChR Source-Magazin
Der Handel ärgert sich darüber, dass er für den Bargeldauszahlungsservice „Cashback“, mit dem er zur Entlastung der Kreditwirtschaft beiträgt, auch noch Gebühren an die Kreditwirtschaft entrichten muss. Dieser Ärger ist nicht ganz neu.
Kommentar von Frank Braatz, ChR Source-Magazin
Schon seit fast 20 Jahren zahlen einige Supermärkte ihrer Kundschaft an der Kasse auf Wunsch Geld aus. Inzwischen bieten nach Angaben des EHI fast 90 Prozent aller Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte den Cashback-Service an. Und umso mehr die Kunden diesen Service nutzen, umso intensiver stellt der Handel die für ihn damit verbundenen Gebühren in Frage. Ein Entgegenkommen der Kreditwirtschaft ist bisher nicht in Sicht.Dabei erscheint es ja vollkommen naheliegend, das Bargeld dort wieder an die Verbraucher zu verteilen, wo es ohnehin schon ist: an den Kassen des Einzelhandels – allerdings nur auf den ersten Blick.
Was in den Anfangszeiten der Kartennutzung noch einleuchtend gewesen sein mag, erscheint heute doch ziemlich absurd: eine Karte, deren Hauptfunktion im bargeldlosen Bezahlen besteht, ausgerechnet zum Abheben von Bargeld zu nutzen.”
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Im Übrigen: Soweit ersichtlich, gibt es nichts und niemanden, der irgendeinen Händler dazu zwingt, seinen Kunden einen Cashback-Service anzubieten.
Wenn einem Händler die Gebühren, die er dafür an die Kreditwirtschaft zahlen muss, zu hoch erscheinen, dann soll er doch einfach den Service einstellen.”
Die Versorgung der Verbraucher mit Bargeld gehört ohnehin nicht zum Kerngeschäft eines Händlers.
Wenn man die Daten des EHI zugrundelegt, dann zahlt ein Händler bei einem durchschnittlichen Auszahlungsbetrag von 95,25 Euro und einer durchschnittlichen Gebühr von 0,13 Prozent gut 0,12 Euro pro Cashback-Vorgang an die Kreditwirtschaft. Ob und in welcher Höhe Cashback die Kosten für die Bargeldbearbeitung im Handel senkt, ist leider nicht bekannt.
Und dann stellt die Bundesbank in ihrer aktuellen Studie auch noch fest, dass die Verbraucher – trotz Digitalisierung und Corona – immer noch fast 60 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld begleichen.
Solange sich der Handel so fleißig an der Verbreitung von Bargeld beteiligt, wird sich daran weiterhin nur sehr langsam etwas ändern.”
Die Lösung all dieser „Probleme“ liegt doch auf der Hand: Cashback – genauer die Bargeldauszahlung im Handel – muss weg. Wirklich.Frank Braatz, Chefredakteur Source
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