Deutsche Bank beantragt Lizenz zur Verwahrung von Kryptowährungen bei der BaFin
Zwischen Hodl und Ernüchterung: Die Deutsche Bank als Deutschlands größtes Privatbankinstitut hat bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Antrag auf Erteilung einer Kryptowerteverwahrlizenz gestellt. Dieser Schritt der Bank zielt darauf ab, das Geschäft mit digitalen Vermögenswerten zu erweitern. David Lynne, der Leiter der Geschäftsbankenabteilung der Deutschen Bank, hat diesen Schritt bei einer Konferenz bekanntgegeben. Das Finanzinstitut ist allerdings bei Weitem nicht allein, wenn es darum geht, in die Krypto-Welt einzusteigen – insbesondere wenn man auf den US-Markt schaut.
Die Deutsche Bank folgt mit dieser Entscheidung den Spuren anderer Institutionen wie Bitpanda, Coinbase, Blocknox, Hauck Aufhäuser Digital Custody, Tangany und Upvest, die bereits eine solche Lizenz in Deutschland innehaben. Der Prozess zur Erteilung einer solchen Lizenz dauert in Deutschland im Durchschnitt 480 Tage, und es wird erwartet, dass die Deutsche Bank ihre Lizenz im kommenden Jahr erhält.Kryptowerteverwahrlizenz vor allem für Institutionelle
Die Deutsche Bank plant, ihre Lizenz hauptsächlich dazu zu verwenden, institutionellen Kunden, also anderen Finanzunternehmen, die Verwahrung digitaler Vermögenswerte anzubieten. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche steht der Handel mit Kryptowährungen für Privatanleger oder gar die Gründung einer eigenen Kryptobörse vorerst nicht zur Debatte.
Bereits seit Ende 2020, als die Kurse von Kryptowährungen immer neue Höchststände erreichten, zirkulieren bei der Deutschen Bank entsprechende Pläne für eine solche Zulassung. Mit dem jüngsten Vorstoß erhofft sich die Deutsche Bank nun auch eine mittelfristige Steigerung der Gebühreneinnahmen ihrer Firmenkundensparte.
Wir bauen unser Geschäft mit digitalen Vermögensverwerten und Depotdiensten aus.”
David Lynne, Global Head of Corporate Bank, Deutsche Bank
Die Antragstellung der Deutschen Bank deutet darauf hin, dass Kryptowährungen von führenden Finanzinstituten nicht mehr nur als Spekulationsobjekte betrachtet werden, sondern als ernsthafte Anlageklasse anerkannt werden. Dieser Schritt ist ein weiterer Indikator für den zunehmenden Einzug von Kryptowährungen in den Mainstream der Finanzwelt. Es zeigt sich, dass immer mehr institutionelle Anleger, einschließlich Banken und Family Offices, an Investitionen in Kryptowährungen interessiert sind, die allerdings stets nur den Charakter einer Beimischung haben.
Schritt der Deutschen Bank bestärkt die Relevanz von Bitcoin
Allerdings ist das Bekanntwerden des Lizenzantrags einer großen deutschen Bank durchaus ein Ereignis, das für kurzfristig steigende Kurse, insbesondere bei der Leitwährung Bitcoin gesorgt hat. All das unterstützt die Relevanz des Themas und zeigt auf, dass Bitcoin, Ethereum und Co. gekommen sind, um zu bleiben und dass diese mehr als nur ein Randthema für irgendwelche Krypto-FinTechs darstellen. Derweil beantragt Blackrock (einmal mehr – ähnliche Bemühungen gingen in der Vergangenheit mehrfach schief) in den USA bei der dortigen Börsenaufsicht die Zulassung eines reinrassigen Bitcoin-ETFs ohne den Umweg über Futures oder andere Derivate. Ob die SEC sich dieses Mal dazu hinreißen lässt, bleibt abzuwarten.tw
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