comdirect Innovationstag: Banking 2050 – Was haben VR-Brillen eigentlich mit Banking zu tun?
„Banken müssen viel stärker als bisher vom Kunden und nicht vom Produkt her denken“, sagte Jens Spahn, FinTech-Beauftragter der Bundesregierung, kürzlich in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“. Das klingt nur in der Theorie leicht. Um eine Antwort darauf zu finden, was die Kunden von morgen wollen, hat comdirect vorige Woche den ersten Innovationstag ins Leben gerufen. Rund 1.000 Mitarbeiter am Standort in Quickborn bei Hamburg konnten einen Tag lang innovative Technologien wie Virtual-Reality-Brillen und Controller zur Gestensteuerung testen. In Workshops wurde gemeinsam überlegt, was sich daraus für das Banking der Zukunft ableiten lässt.
Ein Wisch mit dem „smart ring“ vor den Augen, und schon projizieren die Virtual-Reality-Kontaktlinsen die aktuellen Konto- und Depotinformationen direkt in das Blickfeld des Bankkunden. Die Login-Authentifizierung erfolgt automatisch durch die Retina‐Erkennung, Transaktionen legitimiert der Kunde durch einen Fingerabdruck auf der Smart-Watch. Und neue EC- und Kreditkarten werden nicht mehr per Post verschickt, sondern entstehen am heimischen 3D-Drucker.So könnte Banking im Jahr 2050 aussehen – oder schon früher?
Die zunehmende Nutzung von Wearables wie zum Beispiel Google Glasses deuten darauf hin. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders und es werden Technologien den Markt erobern, die heute noch kaum jemand im Blick hat. Fest steht: Die Art und Weise, wie die Menschen ihre Finanzgeschäfte erledigen, wird sich ebenfalls ändern. Und zwar grundlegend.
Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, sollten Banken in der Lage sein, neue Trends und Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und – sofern sinnvoll – für das eigene Haus umzusetzen. Nun scheint es so, dass die comdirect hier einen Vorsprung hat – möglicherweise hat sie es auch nur etwas leichter als andere – ein Vorteil der “späten Geburt” sozusagen. Denn die comdirect stellte sich seit ihrer Gründung 1994 als “Digitale Direktbank” auf.
Der erste Innovationstag der comdirect
Was andere Banken per Workshops oder Barcamps oder möglichst unauffällig als Hackathon versuchen, geht die comdirect zwar später, aber deutlich offensiver und auch in der Teilnehmerzahl massiv an. Um Innovationen zu fördern und das Bewusstsein dafür bei allen Mitarbeitern zu stärken, hat comdirect vorige Woche den “1. Innovationstag” veranstaltet. Jeder der rund 1.000 Mitarbeiter am Standort in Quickborn bei Hamburg konnte daran im Rahmen der Arbeitszeit teilnehmen.
Gezeigt und getestet wurden auch Technologien, die auf den ersten Blick wenig bis gar nichts mit Banking zu tun haben. Dazu zählten unter anderem Elektroautos, Virtual-Reality-Brillen sowie ein Leap-Motion-Controller zur Gestensteuerung.
Wir wollen zum smarten Finanzbegleiter im Leben unserer Kunden werden. Dafür ist es wichtig, dass wir uns schon heute mit den Technologien auseinandersetzen, die für die Menschen von morgen selbstverständlicher Teil ihres Alltags sind.“
comdirect-Vorstand Holger Hohrein
Neben der Vorstellung der Technologien wurde in gemeinsamen Workshops überlegt, welchen Einfluss diese auf das Banking der Zukunft haben können. Darüber hinaus wurden eigene Prototypen vorgestellt. Dazu gehören Produkte und Services, die noch ganz am Anfang stehen und solche, deren Markteintritt unmittelbar bevorsteht. Auch allgemeine Trends in der Branche, wie etwa Robo Investing und Predictive Analytics, wurden diskutiert.„Ideen entstehen nicht am Schreibtisch, sondern im gemeinsamen Austausch“, so Hohrein.
Prozess soll über die interne Ideenfindung zum Kunden verlängert werden
Um die Innovationen auch zum Kunden zu bringen, gehe die comdirect, nach eigenen Angaben, noch einen Schritt weiter: Die Kunden sollen frühzeitig in die Produktentwicklung eingebunden werden und würden beispielsweise in einer speziellen Online-Community befragt. Dazu wende sich die Direktbank regelmäßig an rund 300 Kunden zu Konzepten und diskutiere mit ihnen neue Lösungen. Ein Ansatz, den man häufiger bei Schweizer Banken sieht und der als “Co-Creation” bezeichnet wird.
„Durch den direkten Dialog erhalten wir innerhalb kürzester Zeit das Feedback der Kunden und können dies in der Produktentwicklung berücksichtigen. Dadurch verkürzen wir die time-to-market drastisch und bringen am Ende nur Produkte auf den Markt, die die Bedürfnisse der Kunden tatsächlich erfüllen“, so Hohrein.
Auch intern setzte comdirect auf den gemeinsamen Austausch. Etwa mit einem Ideenmanagementtool auf Basis eines Social Intranets, bei dem die Mitarbeiter neue Ideen einbringen können. Und genau aus diesem Grund wurde jetzt der Innovationstag ins Leben gerufen. Beeindruckend daran ist, dass dem Vorstand der offene Austausch sehr wichtig scheint: „Gute Ideen kommen von überall her. Und kein Unternehmen der Welt kann es sich leisten, darauf zu verzichten“, so Hohrein.aj
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