Finmas rückt ins Zentrum des Sparkassen-Vertriebs
Der webbasierte Marktplatz Finmas, über den Baufinanzierungen und Kredite vermittelt werden, bekommt auf Seiten der Sparkassen einen neuen Eigentümer. Der 50-Prozent-Anteil wechselt vom Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) zum zentralen IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, der Finanz Informatik (FI). Künftig sollen die Finmas-Angebote stärker in die zentralen Vertriebstools des OSplus-Gesamtbankensystem integriert werden.
Rückwirkend zum 1. Januar 2020 verändert sich die Eigentümerstruktur des Gemeinschaftsunternehmens Finmas, das bisher zu gleichen Teilen der Hypoport und dem Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV) gehörte. Die Sparkassen der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten den Finanzmarktplatz gemeinsam mit Hypoport 2009 ins Leben gerufen und weiterentwickelt.
Von Anfang an konnten neben den 45 OSV-Mitgliedern auch andere Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe auf dieses Angebot zugreifen. Inzwischen sei die Zahl der Finmas-Vertragspartner auf mehr als 250 angestiegen. Daher hat die Gesellschafterversammlung der Finanz Informatik Ende Mai beschlossen, die Anteile des OSV vollständig zu übernehmen und damit die Grundlage für ein schnelleres Wachstum innerhalb der Sparkassengruppe zu schaffen. Die Hypoport hält weiterhin 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen.
Vier-Säulen-Modell
Der Finanzmarktplatz Finmas vereint vier verschiedene Segmente unter einer Oberfläche:
- BaufiSmart bildet Baufinanzierungsprodukte der Sparkassen auf einem digitalen Finanzmarktplatz ab, so dass eigene und fremde Vertriebsorganisationen darauf zugreifen können.
- KreditSmart ist eine Plattform für Ratenkreditprodukte, die BaufiSmart um allgemeine Finanzierungen ergänzt.
- BaufiLead ist als Leadgenerator konzipiert, mit dem Kunden im Web oder der Sparkassen-App eine Baufinanzierung in Echtzeit berechnen und anschließend mit dem Anbieter der jeweiligen Konditionen in Verbindung treten können.
- InsurSmart ist eine Oberfläche für Versicherungsvertriebe, die Prozesse übergreifend wie Anfrage, Angebote, Verträge, Provisionsabrechnungen oder Postkorb digital abbildet und somit verschlankt.
Strategische Weiterentwicklung gestärkt
Mit FI erhält der Marktplatz nun einen bundesweit agierenden Gesellschafter mit starkem technologischem Fokus und zentraler Funktion in der Sparkassen-Finanzgruppe. Finmas soll der FI als starker Partner für die kundenzentrierte Weiterentwicklung der IT-Lösungen der Sparkassen in der Bau- und Konsumentenkreditfinanzierung dienen. So soll der Trend, dass immer mehr Sparkassen die Plattform für den Vertrieb von Finanzierungsprodukten nutzen, weiter verstärkt und beschleunigt werden. Zugleich würden Synergien innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe gehoben, so der designierte FI-Geschäftsführer Schelling.
„Die Finanz Informatik ist der zentrale Treiber der digitalen Finanzplattform der Sparkassen-Finanzgruppe. Mit der Beteiligung an der Finmas, die eng an dynamischen Marktfeldern operiert, können wir unsere Lösungs- und Prozesslandschaft noch stärker endkundenzentriert weiterentwickeln.“
Andreas Schelling, FI-Geschäftsführung
Finmas-Geschäftsführer Klaus Kannen bezeichnete den Gesellschafterwechsel als „nächsten logischen Schritt“, um das zukünftige Wachstum von Finmas auf eine noch breitere Grundlage zu stellen. Die FI sei der geeignete Partner, um technologische Lösungen mit modernen Geschäftsmodellen zu kombinieren. Als Beispiel nannte er die stärkere Integration des Finmas-Marktplatzes in OSPlus-Vertriebsprozesse der Sparkassen. hj
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