Offene Stellen bei FinTechs: Woher sollen eigentlich die ganzen Tech/IT-Spezialisten kommen?
Laut einer aktuellen Studie sind derzeit knapp 600 FinTech-Startups in Deutschland ansässig. Dabei sind Firmenkunden bei mehr als 100 von ihnen die hauptsächliche Zielgruppe. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Zahlungsverkehr und Finanzierungen. FinTechs konzentrieren sich in der Regel auf eine standardisierte Lösung für ein spezielles Problem, während herkömmliche Banken eher auf universelle Angebote und eine breite Kundschaft abzielen. Zur Umsetzung der Angebote braucht es Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen, die oft schwer zu finden sind. Was tun, um offene Stellen zu besetzen?
von Myron Monets, Programmierer bei mobilunity.ch
Seit wenigen Jahren rücken drei Themen der IT-Branche immer stärker in den Fokus: Cloud Computing, BigData und FinTech. Insgesamt wurden laut Bitkom letztes Jahr dabei rund 45.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Doch längst nicht alle offenen Stellen können angemessen besetzt werden. Der Umfrage vom Bitkom zufolge konnte bereits jedes zweites Startup eine offene Stelle nicht besetzen, da keine geeigneten Kandidaten zur Verfügung standen. Dabei besitzen 1. 49% der Startups 1-5 offene Stellen2. 7% 6-10 offene Stellen
3. 6% bis zu 20 offene Stellen.
Ein Ende ist nicht abzusehen, da FinTechs üblicherweise Wachstumsraten von mehr als 100% pro Jahr aufweisen. Weiterhin kooperieren laut einer Studie des Bundesfinanzministeriums aus dem Jahr 2015 87% der deutschen Banken bereits mit einem oder mehreren FinTech-Unternehmen. Das Gesamtvolumen des FinTech-Marktes kann bis zum Jahr 2020 mehr als 58 Mrd. € betragen.
In der Bevölkerung sieht der Trend ähnlich zunehmend aus. Im Jahr 2015 nutzten bereits 1,2 Mio. Menschen von Banken unabhängige Systeme, um ihre Finanzen zu visualisieren und zu verwalten. Diese Systeme umfassen Online-Lösungen, Apps für mobile Geräte und Software, die auf einem Computer installiert wird. Dabei werden vielfältige Funktionen unterstützt, wie beispielsweise die reine Darstellung von Finanzen, aber auch die Durchführung von Transaktionen. Neben Expertenwissen im Bereich Banking werden vor allem Entwickler gesucht. Eine Befragung durch die Bitkom führte zu folgendem Ergebnis:
1. 17% Start-ups haben insb. Probleme, Backend-Entwickler zu finden2. 8% JavaScript-Entwickler
3. 8% Frontend-Entwickler
4. 6% Full-Stack-Entwickler
5. 6% UI & UX Designers
6. 3% Künstliche Intelligenz & Machine Learning specialists
Bei weiteren Befragungen wurde ermittelt, aus welchen Gründen Startups kein geeignetes Personal finden. Dabei fiel deutlich auf, dass viele Jungunternehmer die Globalisierung nicht ausreichend für sich nutzen. 34% der Befragten sagten, dass die Kompetenzen und Technologien von lokalen Entwicklern nicht ihre Erwartungen erfüllen. Viele Entwickler seien nicht auf dem neuesten Stand der Technik im Hinblick auf Programmiersprachen, kennen keine aktuellen Vorgehensweisen bei der Umsetzung von Techniken und sind interpersonell nicht ausreichend geschult.
Außerdem stellten die Programmierer bei über 41% der Teilnehmer zu hohe Gehaltserwartungen im Verhältnis zur Leistung. Zur Lösung des Problems bietet sich gerade bei neu gegründeten Unternehmen die Nutzung von Outsourcing-Anbietern an. Allerdings scheuen mehr als die Hälfte der Gründer das Risiko, weil sie an einen schlechten Anbieter geraten könnten. Speziell Sicherheitsrisiken und Lücken bei der Datensicherheit könnten für 39% von ihnen zu Imageschäden und Kundenverlusten führen.
Dazu passt das Zitat von CEO Cyril Samovskyi der Mobilunity, IT-Anbieter von Remote Entwicklungsteams:
“Menschen und Prozesse werden in der IT-Branche immer der Schlüssel zum Erfolg sein. Ohne die richtigen Menschen mit den richtigen Skills im Zusammenspiel mit durchdachten Prozessen wird ein Startup scheitern, egal wie gut das Team organisiert ist. Meiner Erfahrung nach ist ein hohes Vertrauen zwischen Startups und Partnern nötig, um Arbeitserfolge zu schaffen. Als Provider liegt die Bereitstellung von hochqualifizierten Programmierern in unserer Verantwortung. Vereinfacht gesagt, müssen wir – alle IT-Anbieter – hochqualifiziertes Personal und gute Leistungen immer erbringen.”
Die Optimierung von Prozessen schafft Einsparpotenziale von bis zu 30%. Eine Einsparung der Kosten führt gleichzeitig zu freiwerdenden zeitlichen Ressourcen. Damit braucht es insgesamt weniger Mitarbeiter, um die gleiche Arbeit auszuführen, nun nur umso effizienter. Laut Experten gibt es für den Anfang nur wenige Punkte zu beachten. Es sollten die Verantwortlichkeiten geklärt und eindeutig definiert werden, Schnittstellen müssen eliminiert und standardisiert werden, und Bearbeitungszeiten müssen minimiert werden. Ein wesentlicher Faktor zur Umsetzung dieser Schritte ist heutzutage eine funktionierende IT. Die Computerwoche beschrieb die Prozessoptimierung durch moderne Informations- und Kommunikationstechniken sogar als Innovationsmotor.
Fazit: Offene Stellen extern besetzen
In Zukunft wird sich aus den einzelnen Startup-Unternehmen für jede Branche ein Marktführer herauskristallisieren. Maßgeblich entscheidend für den Erfolg einzelner Unternehmen im Bereich Technologie sind die Mitarbeiter.
Mehr als 65% der offenen Stellen liegen in der IT-Branche. Deshalb sind die meisten Unternehmen der FinTechs auf der Suche nach geeigneten Programmieren. Dieser Markt wird wie oben beschrieben langfristig steigen. Trotzdem verlassen nicht gleichzeitig mehr IT-Experten die Universitäten in Deutschland. Hier liegt der Trend eher bei der IT-Beratung.
Für FinTech-Unternehmen bietet sich deshalb der Blick über die Landesgrenzen hinaus an. Auch wenn lokale Mitarbeiter viele Vorteile mitbringen, ist ein remote Arbeitsplatz immer noch besser, als kein Personal für anfallende Aufgaben zu haben.”
Wer das Risiko bei der eigenständigen Suche ausschließen möchte, Sicherheitsbedenken bezüglich diversere Datenschutzrichtlinien hat und außerdem hohe Qualitätsanforderungen stellt, sollte sich nach spezialisierten Anbietern umsehen. Gerade im Bereich Datenschutz macht Nearshoring Sinn, da so die Risiken bei der Datensicherheit minimiert werden. Outsourcing Provider mit Sitz in Deutschland, Europa und nahen Ländern mit ähnlichen Qualitätsanforderungen sollten bevorzugt genutzt werden. Ein wichtiges Auswahlkriterium sollte außerdem die Kommunikation darstellen. Gutes Englisch der Mitarbeiter ist ein Must-Have, unterschiedliche Kommunikationskanäle sinnvoll und die meisten Kunden bevorzugen regelmäßige Treffen aller Teammitglieder. Diese Bedingungen sollten erfüllt sein, damit die Mitarbeiter sinnvoll zusammenarbeiten können.aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/75138
Schreiben Sie einen Kommentar