Robo-Advisor Fyndus um nachhaltige Anlageformen erweitert
Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat ihre digitale Vermögensverwaltung „Fyndus“ um ein Nachhaltigkeitsprogramm erweitert. So können Kunden nun auch einfacher in klimafreundliche und ressourcenschonende Projekte investieren.
Sind „grüne Geldanlagen“ nur ein Hype oder ein Nischenthema? Nein, sagt der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI), und verweist auf die Entwicklung nachhaltiger Fonds in den vergangenen Jahren. Die haben zur Jahresmitte 2020 die Marke von 100 Mrd. Euro geknackt. Allein 50,1 Mrd. Euro sind in Publikumsfonds investiert. Hier konnten erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnet werden, während aus konventionellen Fonds viel Kapital abgezogen wurde.Zwar kam Bearing Point nach einer Umfrage vom Dezember 2019 zu der Erkenntnis, dass deutschen Anlegern die Rendite wichtiger sei als ökologische Nachhaltigkeit. Denn 69 Prozent der Befragten wollten auch dann keine höheren Kontoführungsgebühren akzeptieren, wenn ihre Bank vermehrt in ökologisch nachhaltige Projekte investiert. Die Marktanalysten merkten jedoch auch an, dass gerade jüngere Kunden höhere Ansprüche an ihre Hausbank stellen. In den Altersgruppen von 18 bis 24 und 25 bis 34 Jahren sind jeweils knapp ein Drittel bereit, die Bank aufgrund ökologischer Aspekte zu wechseln, wenn deren Konditionen nicht schlechter sind als bisher.
Eine Analyse von Scope [PDF] zeigte jedoch, dass Nachhaltigkeit und Rendite keine Gegensätze sein müssen – im Gegenteil. So zeigten sich die sogenannten ESG-Fonds (Environmental, Social, Governance) im ersten Quartal, als die Corona-Krise weltweit für Wirbel an den Aktienmärkten sorgte, deutlich stabiler als herkömmliche Kapitalanlagen. Solche Fonds, die neben ökologischen ebenso soziale und ethische Kriterien berücksichtigen, haben meist in Unternehmen hoher Qualität investiert, die wesentlich resilienter aufgestellt sind als der Durchschnitt.
Sparkasse reagiert
Das starke Wachstum im Markt für nachhaltige Geldanlagen hat die Stadtsparkasse Düsseldorf bewogen, ihre digitale Vermögensverwaltung Fyndus um entsprechende Investitionsmöglichkeiten zu erweitern. So finden Kunden hier ab sofort die Anlagevariante „Select Nachhaltigkeit“. Darunter stehen insgesamt fünf weltweit diversifizierte Portfolios mit unterschiedlicher Risikoausprägung zur Auswahl.
Die Select-Portfolios bestehen überwiegend aus börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Verbraucher können ihr Portfolio dabei mit Investmentthemen wie New Energy, Klimawandel, Wasser und Abfall sowie Impact Investing individuell nach ihren persönlichen Wünschen ausrichten. Möglich ist die automatisierte Geldanlage ab 1.000 Euro einmalig und als Sparplan ab 25 Euro monatlich.
Fazit nach zwei Jahren
Ende 2018 hatte die Stadtsparkasse Düsseldorf ihren digitalen Vermögensberater Fyndus gestartet [https://dev.it-finanzmagazin.de/sparkasse-fyndus-vermoegensverwaltung-80156/]. Mittlerweile werden über das Tool rund zehn Millionen Euro betreut, verteilt auf mehr als 850 Depots. Zwei von drei Kunden haben zudem einen monatlichen Sparplan über durchschnittlich 150 Euro abgeschlossen. Das Kundenalter beträgt im Durchschnitt 58 Jahre.
„Sparer, die Wert auf eine nachhaltige Geldanlage legen, sich aber um diese nicht selbst kümmern möchten, haben nun mit fyndus Select Nachhaltigkeit eine praktische Lösung an der Hand.“
Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf
Eine Summe von zehn Millionen Assets under Management sei gemessen am Marktvolumen für Robo-Advisors nur ein kleiner Anteil, führt Göbel aus. Sie verweist jedoch darauf, dass mit Fyndus fast ausschließlich Kunden aus der Region angesprochen werden. Insgesamt zeigt sie sich mit der Entwicklung sehr zufrieden: Das verwaltete Vermögen sei 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert worden, die Anzahl der Depots war sogar um 150 Prozent gewachsen. hj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/116446
Schreiben Sie einen Kommentar