Banken mit KI-gestütztem Risikomanagement widerstandsfähig machen
In den USA geraten Banken in Schieflage und lassen damit die Sorgen vor einer neuen Finanzkrise zurückkehren. Weltweit stehen Finanzinstitute damit unter Zugzwang, ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Dies wird auch die EU-Verordnung, der Digital Operational Resilience Act (DORA), adressieren. Das Risikomanagement ist für diesen Schritt entscheidend und könnte durch den Einsatz von moderner Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) neue Schubkraft erhalten – vorausgesetzt, die Banken schaffen die technologischen Voraussetzungen für den Einsatz der Technologien.
von Benjamin Bohne, Group Vice President Sales Central EMEA bei Cloudera
Die Zusammenbrüche regionaler Banken in den USA, wie der Silicon Valley Bank (SVB) und der First Republic, dienen als Augenöffner für Finanzinstitute auf der ganzen Welt. Schnell steigende Zinssätze, instabile Finanzierungen und turbulente wirtschaftliche Bedingungen sind nur einige der Faktoren, die zu den jüngsten Umwälzungen im Bankensektor und dem Zusammenbruch der SVB führten.Auch Technologien allein hätten die Bankenkrise in den USA nicht verhindern können.”
Dennoch schöpfen viele Banken auf der ganzen Welt nach wie vor nicht das volle Potenzial von Technologien aus, um so innovativ, kosteneffizient und auch widerstandsfähig zu sein, wie sie sein könnten. Beispielsweise können fortschrittliche Liquiditätsrisikomodelle und Stresstests unter Einsatz von KI und ML die Stabilität des Bankensystems gewährleisten. Quasi das Risikomanagement, in technologisch moderner Rüstung, als Schutzschild.
Um das zu ermöglichen, sollten Finanzinstitute ihr Datenmanagement und ihre Data Governance modernisieren, indem sie veraltete Datensilos aufbrechen und so über eine moderne Plattform die Datenverwaltung, -steuerung und -integration vereinfachen. Damit optimieren sie nicht nur ihre bestehende Datenarchitektur, sondern senken auch ihre Kosten und erhöhen ihre Widerstandsfähigkeit.
Risiken proaktiv statt reaktiv begegnen
Der technologische Fortschritt versetzt Finanzinstitute heute in die Lage, das Liquiditätsrisiko präziser vorherzusagen und zu verwalten, als es bisher möglich war. Dank der zunehmenden Reife des maschinellen Lernens ist es für die Institute nun einfacher, noch größere Datenmengen zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen. Die Institute können die daraus gewonnenen Erkenntnisse dann mit KI verknüpfen, um negative Trends automatisch zu erkennen und vorgefertigte Abhilfemaßnahmen einzuleiten – ein wichtiger Baustein bei der Widerstandsfähigkeit.
Prädiktive Analysen und ML erlauben nicht nur, kritische Liquiditätsmetriken zu konkretisieren, sondern auch das Risiko für Kunden besser einschätzen und Liquiditätspositionen in Echtzeit beobachten zu können.
Auch Modelle, welche den Intra-Day Cashflow prognostizieren, sind mit diesen Techniken umsetzbar. Die daraus gewonnen Informationen können auf Analyse-Dashboards, in die Daten aus Zahlungssystemen und anderen Quellen einfließen, verschiedenen Interessengruppen in Echtzeit bereitgestellt werden.”
Die Stärken von KI und ML liegen darin, noch größere Datenmengen in noch schnellerer Zeit zu analysieren, Erkenntnisse daraus zu ziehen und beispielsweise Handlungsempfehlungen auszugeben. Bindet eine Bank nun Stressszenarien von bekannten Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken in bestehende Risikomanagementprozesse ein, ergeben sich durch KI und ML neue Möglichkeiten: Erstens können sie Abläufe für diese Szenarien entwickeln, welche diese automatisch steuern und verwalten sowie Warnmeldungen ausgeben, sollten definierte Schwellenwerte überschritten werden. Banken erhalten damit einen wichtigen zeitlichen Vorteil, da sie rechtzeitig agieren können, anstatt nur zu reagieren.
Die richtige Datenplattform als Grundlage für KI und ML
Die Vorteile dieser innovativen Ansätze liegen auf der Hand. Wollen Banken dieses Potenzial ausschöpfen, gilt es auf den gemeinsamen Nenner zu achten, der diese miteinander verbindet – die Abhängigkeit von Daten. Einer Vielzahl der Finanzinstitute fehlt dafür jedoch derzeit die notwendige Datenplattform, die einen einheitlichen und unbeschränkten Zugriff auf alle Daten des Unternehmens ermöglicht – unabhängig davon, ob sich diese auf On-Premises oder der Cloud befinden. Dieser technologische Engpass bremst die Unternehmen dabei aus, Finanzdaten noch schneller verwalten, integrieren und analysieren zu können. Dies belegen auch Zahlen aus einer aktuellen Studie: Ein Drittel (33 Prozent) der Banken kann ihre Daten aktuell nicht effektiv nutzen.
Widerstandsfähigkeit: Anpassen und überwinden
Banken stehen eine Fülle an Werkzeugen zur Verfügung, die ihnen helfen, Risiken effektiv zu managen, Daten zu verwalten und zu integrieren sowie die Skalierung über lokale und Cloud-Umgebungen hinweg vorzunehmen. Damit beseitigen sie nicht nur eventuelle Datensilos und technologische Engpässe, sondern sie ebnen auch gleichzeitig den Weg für den Einsatz moderner Technologien wie KI und ML. Damit haben Banken beim Risikomanagement den Finger am Puls der Zeit, stellen sich zukunftssicher auf und haben es dadurch einfacher, ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis zu stellen.Benjamin Bohne, Group Vice President Sales Central EMEA bei Cloudera
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/166108
Schreiben Sie einen Kommentar