“Bargeld bleibt ein gewünschtes Zahlungsmittel” – Diebold-Nixdorf-Studie: erste Auswertung
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Diebold-Nixdorf Website
Zu ähnlichen Aussagen kommt die 2025er Neuauflage einer Studie, die der Bargeldautomatenhersteller Diebold Nixdorf (Website) in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov erstellen ließ. Diese wurde kürzlich auf den DN Experience Days 2025 in Paderborn vorgestellt.

Diebold Nixdorf
Wir sehen gerade in den älteren und finanziell weniger gut gestellten Bevölkerungssegmenten weiterhin eine hohe Präferenz für die Nutzung von Bargeld. “
Anja Popp, Studienleiterin und Director Customer Insights, Diebold Nixdorf
Laut der Studienergebnisse haben 84 Prozent der Befragten in der Altersgruppe 55 plus an der Ladenkasse bar bezahlt, verglichen mit 63 Prozent der Unter-Vierzigjährigen.
Noch wichtiger sei dabei, dass etwa jeder Vierte in der älteren Zielgruppe angab, in diesem Zeitraum sogar ausschließlich bar gezahlt zu haben.Gerade in Zeiten knapperer Haushaltsbudgets gewinnt Bargeld jedoch auch bei den finanziell schlechter gestellten Haushalten an Bedeutung. Studienexpertin Popp nennt als Begründung:
Es fällt einfach leichter, wenn zu sehen und fühlen ist, was wann an Ausgaben fällig ist und was noch übrig ist – oder eben nicht.“
In der Praxis geht es in Deutschland jedoch nicht um ein „entweder bar – oder digital“, sondern immer um ein „jetzt bezahle ich bar, nachher per Smartphone“. 42 Prozent der Befragten nutzen die Kombination aus Bargeld und Karte.
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Diebold Nixdorf
Wenn man eine Vollkostenbetrachtung anstellt und nicht nur Bankgebühren, sondern auch Kosten für Zeit, Diebstahl und Preisgabe der privaten Daten einrechnet, dann ist Bargeld ein sehr attraktives Zahlungsmittel“
Thomas Liebke, Spezialist Banken-Beratung, Diebold Nixdorf
Der Spezialist für Banken-Beratung bei Diebold Nixdorf weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Bargeld aus Endkundensicht mit 0,38 Euro je Transaktion laut Deutscher Bundesbank das preiswertere Zahlungsmittel gegenüber Karten ist – egal ob Debit- oder Kreditkarte.
Banken dürften in punkto Bargeldversorgung die Schraube nicht überdrehen und die Bargeldversorgung weiter reduzieren, mahnt Thomas Liebke. Denn inzwischen sagt jeder fünfte Deutsche (21 Prozent), für ihn sei kein Geldautomat einfach erreichbar. Das sind zwei Prozent mehr als vor zwei Jahren. 31 Prozent geben an, ihre Primärbank habe die Anzahl der Filialen und Geldautomaten in ihrer Umgebung sichtbar reduziert. 30 Prozent gehen sogar so weit zu sagen, dass sie Interesse an regulatorischen Maßnahmen zur Sicherstellung der kostenfreien Nutzungsmöglichkeit eines Geldautomaten innerhalb einer maximalen Entfernung befürworten.
Die besonders vom Bargeld abhängigen älteren und finanzschwächeren Kunden leiden auch am meisten unter dem Ausdünnen des Filialnetzes und der damit einhergehenden schlechter werdenden Bargeldversorgung. Denn Banken haben sich in den eher strukturschwachen Regionen stärker zurückgezogen, in denen genau diese Kundenklientel lebt.
Dieser Rückzug aus der Fläche zählt inzwischen zu den größten Frustrationsfaktoren der Kunden mit ihrer Bank. Filialschließungen und die immer schlechtere Verfügbarkeit von Geldautomaten rangieren in den Top 3 Ärgernissen der Kunden mit ihrer Primärbank.
Wo sich die Banken zurückziehen, versucht der Handel, die Nische zu besetzen. Fast jeder Vierte (24 Prozent) holte sich im Monat vor der Befragung Bargeld an der Ladenkasse. Der Cashback-Umsatz im Handel steigt kontinuierlich an. 2023 lag er bei 12,3 Milliarden Euro, im vergangenen Jahr bereits bei 13,9 Milliarden Euro. Laut Liebke stößt dieses Wachstum aber an seine Grenzen. Da nun weniger Transaktionen in bar stattfinden, sei nicht immer ausreichend Geld in jeder Ladenkasse, und der Trend zu Selbstbedienungskassen schränke die Bargeldverfügbarkeit weiter ein.
Über die Studie
Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 14. und 24.01.2025 insgesamt 1105 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht, Region und Einkommen quotiert und die Ergebnisse wurden anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.ak
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