P2P-Lending: Berliner FinTech Bitbond erhält als erstes Blockchain-Unternehmen eine BaFin-Lizenz
Bitbond hat als erster Blockchain basierter Finanzdienstleister eine eigene Lizenz von der BaFin erhalten. Das Berliner Startup vermittelt weltweit Darlehen zwischen Selbständigen und Anlegern und nutzt die klassische Blockchain (auf der auch die Kryptowährung Bitcoin basiert) zur Zahlungsabwicklung. Damit wäre Bitbond (unseres aktuellen Wissens nach) der erste regulierte Finanzdienstleister in Deutschland, der die Blockchain-Technologie produktiv einsetzt.
Bitbond sei die “erste globale Darlehensvermittlung” für Selbständige und Kleinunternehmer. Das Unternehmen ermögliche privaten und institutionellen Anlegern in verschiedenen Zinsregionen zu investieren bzw. Kredite zu erhalten. Bevor ein Kredit ausgezahlt würde, führe das Unternehmen eine Bonitätsprüfung anhand bisheriger Transaktionen durch. Die Darlehen sind ausschließlich zur Betriebsmittelfinanzierung vorgesehen – in der Regel für Kleinunternehmer. Im Gegenzug sollen Anleger attraktive Zinsen (es wird von bis zu 13 Prozent gesprochen) erhalten.
Mit der jetzt erhaltenen BaFin-Lizenz zur Anlagevermittlung ( “Erlaubnis zur Erbringung der Anlagevermittlung”) kann das Unternehmen eigenständig agieren – und brauche keine Bank. Das würde helfen, geographisch unabhängig zu sein, heißt es in der Pressemitteilung. Das ganze Verfahren habe rund drei Jahre gedauert. Bitbond sei seit dem Start im Jahr 2013 in Kontakt mit der BaFin gewesen. Zuerst sei es darum gegangen, das Geschäftsmodell regulatorisch einzuordnen und im Anschluss kam der sogenannte Erlaubnisantrag. Das sei – gerade beim ersten Blockchain-Angebot – mit vielen Rückfragen verbunden gewesen.
Mit der eigenen BaFin-Erlaubnis die Anlagevermittlung erbringen zu dürfen, tritt Bitbond bankenunabhängig am Markt auf. Das verschafft uns große Effizienzvorteile. Andere FinTechs mieten eine Lizenz in der Regel an und sind damit geographisch gebunden. […] Wir sind stolz, zudem einer der ersten regulierten Anbieter im Blockchain-Bereich überhaupt zu sein. Das sorgt für Rechtssicherheit bei Investoren auf unserer Plattform und zeigt, dass Deutschland ein guter Standort für innovative und global agierende Finanzdienstleister ist.“
Radoslav Albrecht, Gründer und CEO von Bitbond
Bitbond hat nach eigenen Angaben heute Nutzer aus über 120 Ländern und habe bisher über 1.400 Darlehen vermittelt. Die Darlehensnehmer seien meist Online-Händler, die beispielsweise einen Shop auf eBay oder Amazon betreiben. Bitbond führt anhand der Umsatzdaten der Händler die Bonitätsprüfung durch. Die Händler setzen die Darlehen zur Betriebsmittelfinanzierung ein.
Weltweites P2P-Lending auf “Bitcoin”-Blockchain-Basis
Bitbond nutzt die bekannte “Bitcoin”-Blockchain zur Zahlungsabwicklung. Die Internetwährung Bitcoin bietet gerade bei grenzüberschreitenden Zahlungstransfers einige Vorteile, denn die Zahlungen werden innerhalb von wenigen Minuten ausgeführt und kosten nur wenige Cent je Transaktion, unabhängig vom Transaktionsvolumen. Dadurch können Anleger aus verschiedenen Ländern einen Darlehensnehmer finanzieren, ohne dass die Zinsen durch die Überweisungs- und Wechselgebühren aufgezehrt werden.
Die BaFin hat digitale Währungen wie Bitcoin, die auf der Blockchain-Technologie basieren, bereits im Jahr 2011 regulatorisch eingeordnet. Dadurch herrscht in Deutschland als einem von wenigen Ländern Rechtssicherheit bei Blockchain-basierten Dienstleistungen.
Radoslav Albrecht hat 2013 Bitbond gegründet. Zuvor war er bei der Deutschen Bank London im Handel tätig und hat als Strategieberater bei Roland Berger gearbeitet.aj
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