Frankfurt Demo-Day im TechQuartier – 14 Startups pitchen ihre Ideen im neuen Frankfurter Inkubator
14 Startups verschiedener Acceleratoren haben sich Mitte Januar im neuen Frankfurter Inkubator “TechQuartier” eingefunden, um einem ausgewählten Publikum ihre Geschäftsideen vorzustellen. Gastgeber waren neben dem Accelerator Frankfurt, die Deutsche Börse, der Main Incubator, der Pitch Club und der Workspace VABN, die gemeinsam mit dem TechQuartier Frankfurt ein Event im Format des Joint Pitching ausrichteten.
von Sven Korschinowski und Luca Reulecke
Unter dem (nicht ganz unpolitischen) Motto “Together, we are stronger” waren internationale Investoren zu Gast, um einen Einblick in die vielfältige Startup-Szene in Frankfurt zu erhalten. Traditionell, passend zum Bankenstandort Frankfurt, waren vor allem junge Unternehmen aus dem Bereich Financial Technology vertreten. Ein klar zu erkennender Trend in Bezug auf das Geschäftsmodell vieler Startups waren hierbei Tätigkeitsfelder im Bereich Cyber Security sowie der Datenverarbeitung.Die Veranstaltung bestand aus drei Abschnitten: Einer Keynote des israelischen Cyber-Security-Strategen Menny Barzilay, einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Die Zukunft des Frankfurter Ökosystems“, bestehend aus sechs Experten, sowie den 14 Pitches der anwesenden Startups.
Luca Reulecke, ist Repräsentant von KPMG im neuen TechQuartier Frankfurt im Bereich Payments, FinTech & Innovation. Zuvor studierte Reulecke an der Copenhagen Business School, M.Sc. Management of Innovation and Business Development.
Begrüßung und Keynote
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Gründer des Accelerator Frankfurt Ram Shoham, hielt Menny Barzilay, CEO & Cyber Security Stratege bei FortyTwo, eine spannende Keynote, in der er das Publikum durch die letzten Jahrzehnte technologischen Fortschritts bis zum heutigen Tag führte.
Die Geschwindigkeit des Wandels, mit der dieser Fortschritt einhergeht, ist wie eine Revolution für alle großen Unternehmen und dementsprechend eine große Herausforderung.”
Menny Barzilay, CEO FortyTwo
Die zugrundeliegenden Innovationsmechanismen haben sich im Laufe der Zeit verändert, so dass klare Prozesse und Richtlinien, mehrjährige Arbeitspläne und Budgetvorgaben zu einem hindernden Faktor werden können.
Ein großer, vielleicht der größte Unterschied gegenüber Startups, ist laut Barzilay der Umgang mit dem Scheitern. Bahnbrechende Innovationen können oft nur dort entstehen, wo Grenzen ausgetestet und neu definiert werden. An Orten, die unbekannt und voller Überraschungen stecken. Manager in etablierten Unternehmen sind jedoch gezwungen, Ergebnisse und Umsätze zu erzielen, so dass Innovation im Hinblick der Risikominimierung betrieben wird.
Dies verhindert jedoch wahre Innovation und bietet jungen, risikofreudigen Gründern die Möglichkeit, mit ihrer oft radikalen Denkweise neue Produkte und Dienstleistungen im Markt zu platzieren.
Wir müssen lernen, wie man scheitert. Wenn du nicht versagst, tust du es falsch.”
Menny Barzilay, CEO & Cyber Security Strategist FortyTwoUnternehmen müssen lernen, das Risiko des Scheiterns einzukalkulieren. Es gibt heutzutage Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen auf ihr Marktpotenzial zu testen, ohne große Summen in deren Entwicklung aufzubringen. Dafür muss die Nähe des Kunden gesucht und Feedback so früh wie möglich in Prozesse integriert werden. Etablierte Unternehmen sollten dabei lernen, wie man mit Startups zusammenarbeitet, Ideen aufnimmt und diese gemeinsam weiterentwickelt.
Podiumsdiskussion: Die Zukunft des Frankfurter Ökosystems
Anschließend wurde über die Zukunft des Frankfurter Startup-Ökosystems und den damit einhergehenden Anforderungen diskutiert. Zusammenfassend konnten sich alle Teilnehmer auf mehrere wesentliche Punkte einigen. Hierzu zählt vor allem die Schaffung einer funktionierenden Basis, bestehend aus Acceleratoren, Inkubatoren, Gründerzentren sowie verschiedenen Programmen und Initiativen, in denen Gründer mit ihren Ideen wachsen und sich weiterentwickeln können. Außerdem ist es essentiell, einen ausreichenden Talent-Pool anzuziehen, in dem Gleichgesinnte zusammenfinden und in regem Austausch über ihre Ideen diskutieren können.
Das wahrscheinlich wichtigste jedoch ist hierbei, all diese Faktoren zu einen und dabei ein gemeinsames Ziel zu entwickeln, an dem alle fest entschlossen mitarbeiten. Ein funktionierendes Startup-Ökosystem ist der Verdienst des Zusammenspiels aller Beteiligten. Kommt das Beschriebene zusammen, sehen die Diskussionsteilnehmer großes Potenzial im Startup-Standort Frankfurt. Denn im Vergleich zu anderen Startup-Ökosystemen gibt es einen großen Vorteil: Financial ist hauptsächlich Frankfurt, mit der Nähe zu Banken als Wissensspeicher und zusätzlich auch den potenziell größten Kunden.
If you take the two parts of FinTech, Tech is Berlin and tech is the Rhein Main region and Darmstadt for example. And if you take Fin, it is really in Frankfurt. Banking knowledge and the biggest clients are in here. Berlin and Frankfurt are not competing, these are bridges.”
Christian Hoppe, Founder and Director Main Incubatoraj
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