B2B-Einkäufer wollen PayPal-ähnliche Einfachheit und Automatisierung beim Rechnungskauf
B2B-Einkäufer wünschen sich eine Vereinfachung und Automatisierung der Zahlungsabwicklung beim Kauf auf Rechnung. Das zeigt die Studie Zahlungsmittel im B2B-Onlinehandel des Lehrstuhls für Marketing und Handel der HHL Leipzig Graduate School of Management in Zusammenarbeit mit Billie. Die Befragten bewerten den Rechnungskauf hier zwar als stabil und kosteneffizient, jedoch bemängeln sie den hohen Bearbeitungsaufwand der Zahlungsmethode.
Kernergebnis der Studie war, dass der Rechnungskauf die beliebteste B2B-Zahlungsmethode ist, gefolgt von PayPal, Lastschriftverfahren und der Firmenkreditkarte. Dennoch besteht der Wunsch nach Verbesserung der Methode. 71 % der Studienteilnehmer geben an, dass in den von ihnen regelmäßig genutzten B2B-Online-Shops der Rechnungskauf angeboten wird. Dahinter folgen PayPal sowie das Lastschriftverfahren (beide 42 %) und die Zahlung per Firmenkreditkarte (38 %).Die Nachfrage nach diesen Zahlungsmitteln folge dem Angebot: Rechnungskauf wird fast immer angeboten und daher auch am häufigsten genutzt (43 %). Überraschenderweise zeigen die Ergebnisse, dass PayPal – als Zahlungsmethode aus dem B2C-Bereich – genauso häufig genutzt wird wie etwa die Firmenkreditkarte oder das Lastschriftverfahren.
Rechnungskauf ist verlässlich, aber langsam, aufwendig und wenig flexibel
Zwar seien die Einkäufer mit den am häufigsten genutzten Zahlungsformen im Durchschnitt zufrieden, doch gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Bewertungsdimensionen. So wird der Kauf per Rechnung als verlässlich und günstig wahrgenommen, aber auch als weniger einfach, flexibel und schnell. Die Nutzer würden daher bei Rechnungskäufen eine Vereinfachung und Automatisierung der Zahlungsabwicklung fordern, um den Bearbeitungsaufwand zu reduzieren. Im Gegensatz dazu seien es besonders die Einfachheit, Flexibilität und Geschwindigkeit, die Einkäufer bei Kreditkarten und PayPal überzeugen – während ihnen Verlässlichkeit und mögliche Kosten hier Sorgen bereiten.
Für den Rechnungskauf ist häufig ein Registrierungs- bzw. ein Onboarding-Prozess nötig, in dem Geschäftskunden die tatsächliche Existenz ihrer Firma und ihre Liquidität nachweisen müssen. Die Flexibilität ist also gering und der Bearbeitungsaufwand hoch – das spiegeln auch die Ergebnisse des Reports wider. Gleichzeitig kristallisiert sich der Wunsch nach einer Gesamtlösung heraus, die sowohl verlässlich und kosteneffizient als auch einfach und schnell ist.”
Christian Grobe, Co-Founder und CEO von Billie
Zwar ist der Kauf auf Rechnung im B2B-Kontext über alle Nutzungssituationen am populärsten, jedoch nutzen 27 % der hochfrequenten Käufer (d. h. mehr als 100 Transaktionen pro Quartal) auch PayPal. 34 % der Käufer mit großen Warenkörben (mehr als 5.000 Euro) nutzen Kreditkarten als Zahlungsmittel.Offenheit gegenüber BNPL als digitale Alternative zum „klassischen“ Rechnungskauf
Buy Now, Pay Later ermögliche Zahlungen per automatisch generierter Rechnung mit flexiblen Zahlungszielen. Geschäftskunden erhalten die bestellte Ware umgehend, müssen aber erst bis zu 120 Tage später dafür bezahlen. Händler würden bei Warenausgang vom BNPL-Anbieter bezahlt und könnten von automatisierten Kreditwürdigkeits- und Legitimationsprüfungen profitieren.
Buy Now, Pay Later vereint die Vorteile des klassischen Rechnungskaufs mit den Vorteilen von Firmenkreditkarten oder PayPal.“
Die überwiegende Mehrheit der Befragten könne sich vorstellen, in Zukunft Buy Now, Pay Later als digitale Alternative zum „klassischen“ Rechnungskauf oder anderen Zahlungsmitteln zu nutzen – auf die Frage „Könnten Sie sich vorstellen, BNPL als Alternative zum Rechnungskauf zu verwenden?” antworteten die Befragten auf einer Skala von 1=„sehr unwahrscheinlich” bis 6=„sehr wahrscheinlich” mit durchschnittlich 4,1. Diese hohe Bereitschaft zur Nutzung sei unabhängig von der Einkaufsfrequenz und Warenkorbgröße.
Zur Methodik der Studie
An der Online-Befragung nahmen 830 B2B-Einkäufer teil. Die deutsche Unternehmenslandschaft sei unter den Befragten in Größe und Herkunft breit abgebildet und gleichzeitig durch ganz unterschiedliche Einkaufssituationen (z. B. von 1 bis 5.000 Einkäufe pro Quartal) gekennzeichnet. 42 % aller Teilnehmer waren direkt im Einkauf beschäftigt, mit der Buchhaltungs- und Finanzabteilung (je 13 %) und der Geschäftsführung (9 %) als weitere große Arbeitsbereiche.
Die Studie können Sie hier kostenlos einsehen.ft
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https://itfm.link/159975
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