STUDIEN & UMFRAGEN22. Januar 2019

Versicherer brauchen digitale Angebote für junge Kunden – 64% wollen eine Versicherungs-App

bitkom

Um junge Kunden anzusprechen, müssen Versicherungen verstärkt digitale Angebote entwickeln. Die Bundesbürger unter 30 Jahre erwarten überdurchschnittlich häufig eine digitale Kommunikation und Schadensabwicklung mit ihrer Versicherung. Mehrheitlich können sie es sich sogar vorstellen, eine Police bei einem Digitalunternehmen statt bei einem klassischen Anbieter abzuschließen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahre im Auftrag des Digitalverbands Bitkom (Website).

Grafik - was sich Jüngere von Digitalen Versicherern wünschen: Eine App mit Übersicht zu Versicherungen
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So würde die Mehrheit (51 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen gerne die gesamte Kommunikation mit ihrer Versicherung ausschließlich online abwickeln. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es nur 46 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen 42 Prozent und unter den älteren gerade einmal 20 Prozent. Sogar zwei Drittel (64 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen wür­den ger­ne mit Hil­fe ei­ner App auf dem Smart­pho­ne ei­nen Über­blick über al­le ih­re Ver­si­che­run­gen und de­ren Leis­tun­gen ha­ben. Bei den 30- bis 49-Jäh­ri­gen sind es ähn­lich vie­le (61 Pro­zent), un­ter den 50- bis 64-Jäh­ri­gen wünscht sich das eben­falls ei­ne knap­pe Mehr­heit (51 Pro­zent). Nur die Äl­te­ren sind zu­rück­hal­tend (22 Prozent).

Fabian Nadler Referent Digital Insurance & InsurTech Bitkom e.V.
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Digitale Angebote sind für Versicherungen heute schon unerlässlich und werden künftig noch an Bedeutung gewinnen. Wer mit dem Smartphone mit Freunden und Bekannten kommuniziert, mit einem Klick Waren bestellt, die noch am selben Tag geliefert werden, und online Vorschläge für den Filmabend erhält, der erwartet eine ähnlich bequeme und unkomplizierte Kommunikation auch von seiner Versicherung.“

Fabian Nadler, Referent Digital Insurance & InsurTech Bitkom

Digitalunternehmen könnten Versicherungen anbieten

Dabei stehen Versicherungen künftig nicht nur im Wettbewerb mit Unternehmen der eigenen Branche, sondern auch Digitalunternehmen könnten, ähnlich wie im Bereich Payment, zu ernstzunehmenden Konkurrenten werden – zumindest wenn es nach den Bundesbürgern geht. Aktuell kann sich jeder Dritte (36 Prozent) vorstellen, eine Versicherung bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google abzuschließen, allerdings gibt es je nach Alter gravierende Unterschiede. So ist das nur für jeden Neunten ab 65 Jahre (11 Prozent) eine Option, unter den 50- bis 64-Jährigen beträgt der Anteil 28 Prozent. Aber bereits unter den 30- bis 49-Jährigen hält rund jeder Zweite (48 Prozent) einen Wechsel zu einem Digitalunternehmen für denkbar – und unter den 16- bis 29-Jährigen hat sogar eine deutliche Mehrheit von 59 Prozent keine Berührungsängste.

Versicherungen haben heute noch den Vorteil, im Besitz der Kundenschnittstelle zu sein, und sie können oftmals aus einer langjährigen Erfahrung über die Wünsche der Versicherten schöpfen. Wenn sie digitale Technologien einsetzen und auf Basis ihres Datenschatzes neue Produkte und Services entwickeln, können sie ihren Wettbewerbsvorteil sogar noch ausbauen.“

Fabian Nadler, Digital Insurance Digitalverband Bitkomaj

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