Fünf Trends: Telcos steigen 2015 ins Banking ein
Nicht nur die FinTechs werden den Banken und Versicherern in 2015 Kopfschmerzen bereiten – eine große Gefahr droht aus einer anderen Ecke: Die Telekommunikationsanbieter, kurz Telkos. Das neue Jahr hält wieder viele neue Angebote im Telekommunikationssektor bereit – die meisten auf den jeweiligen Bedarf individuell zugeschnitten. Die Akteure im Markt betreten verstärkt neue Märkte wie mobile Bankgeschäfte. Für 2015 sieht Arno Brausch, Director Development bei Amdocs, Anbieter von Customer-Experience-Systemen und -Services vor allem diese fünf Trends, die das Jahr bestimmen werden.
Big Data wird noch größer
An die umfangreiche Datenerfassung in vielen Bereichen des täglichen Lebens haben sich die meisten schon gewöhnt. Die Service Provider zeigen hier jedoch Nachholbedarf, denn die Auswertung der Daten zur Verbesserung des Kundenservice ist noch lange nicht ausgereift. 2015 wird das Jahr der Big Data Analytics werden, die fundamental in die strategischen Überlegungen der Provider einfließen.
Ein Konto für alle
Rund 2,5 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu Bankdienstleistungen, drei Milliarden nur eingeschränkt. Für Mobilfunkanbieter bedeutet dies eine immense Chance für zusätzliche Dienste, denn die meisten Menschen ohne Bankkonto besitzen ein Smartphone, über das nahezu alle Bankgeschäfte abgewickelt werden können: von der Rechnungsbegleichung über den Zahlungsverkehr bis zu Versicherungsdienstleistungen. Gartner erwartet einen Anstieg der Nutzer mobiler Bezahlungslösungen bis 2017 auf über 450 Millionen.
Multi-Play weiter auf dem Vormarsch
Ein weiterer andauernder Trend im Rahmen von Cloud Services, Wearables und M2M-Anwendungen sind Bundle-Angebote. Aber für richtige Multi-Play-Lösungen brauchen Anbieter starke Partner, um neue Geschäftsfelder wie Glasfaser-Breitbandanbindungen, Wi-Fi-Hotspots und Kabelfernsehnetze aufzubauen. Daher werden auch in diesem Jahr vermehrt strategische Akquisitionen zu sehen sein.
Network Functions Virtualization (NFV) wird hoffähig
Die Netzwerkinfrastruktur ist zunehmend ausgelastet und Service Provider suchen eine kostengünstige Lösung in der Virtualisierung. Sie erlaubt eine wesentlich schnellere Entwicklung und Installierung von neuen Netzwerkservices. Gleichzeitig sorgt NFV für eine möglichst kostengünstige Ausnutzung der Hardware.
Pure Communications Play
Die Frage, wie lange sich das Modell Mobile Virtual Network Operator (MVNO) noch hält, müsste umformuliert werden in: Wie schnell wird es sich weiterentwickeln? Wir erwarten eine Verdoppelung des weltweiten Umsatzes bis 2019, denn MVNO bereitet einen kostengünstigen Weg in die mobile Welt: ohne hohen Aufwand für die Infrastruktur für z. B. existierende Kabel- und Festnetzanbieter in Richtung einer Erweiterung zu Multi-Play-Angeboten. Das wird natürlich bereits 2015 deutlich zu spüren sein.
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