Haufe steckt ‘deutlich mehr als 5 Mio. Euro’ in FinTech Kontist: Massive Mehrwerte fürs Bankkonto
Haufe beteiligt sich mit einer Minderheitsbeteiligung, die aber deutlich über 5 Mio. Euro liege, am FinTech Kontist. Beide Unternehmen wollen ihre technischen Kernfähigkeiten zusammenwerfen und ein besseres Banking-Produkt auf den Weg bringen. Ziel von Haufe dürfte es aber wohl auch sein, die Kontist-Kunden (vorwiegend Freelancer) für Buchhaltung und Finanzlösungen (Lexoffice & co) von Haufe zu gewinnen und bei weiteren 4,3 Millionen KMU und Freelancern zu punkten.
Der erste gemeinsame Schritt sei ein technische Integration zwischen der Online-Buchhaltungssoftware Lexoffice und dem Kontist-Bankkonto (deren kontoführendes Institut die SolarisBank ist, die Mastercard kommt via Wirecard). Damit soll Anwendern eine automatisierte Lexware-Buchhaltung ermöglicht und nahegebracht werden, die eine bessere Einschätzung der anfallenden Steuern (bisher war das ja nur eine äußerst grobe Schätzung) sowie einer integrierten Mastercard für das Ausgabenmanagement ermögliche.Mit der Beteiligung an Kontist gehen wir für unsere Kunden einen weiteren Schritt in Richtung Automatisierung aller geschäftlichen Vorgänge und Erfüllung der steuerlichen Pflichten. Kleinunternehmer und Freelancer müssen nicht mehr zwischen Buchhaltung und Banking trennen, sondern können just in time ihre Abläufe und ihr Unternehmen über eine Plattformlösung steuern. Damit werden wir die Transformation kleiner und mittelständischer Unternehmen entscheidend voranbringen.“
Markus Reithwiesner, Geschäftsführer der Haufe Group
Zusätzlich neues Co-Creation Lab für Haufe-HUB
Darüber hinaus werden die Haufe Group und Kontist ein Co-Creation Lab gründen, um gemeinsam digitale Produkte zu entwickeln. Das Ziel sei hier, die geschäftlichen Workflows von KMU neu zu denken und durch die Integration verschiedener Dienste bzw. Partner auf einer Plattform zu erleichtern. Zur Realisierung dieser Vision sollen weitere Partner aus der Finanzbranche gewonnen werden.
Für Kontist ist die Haufe Group als Marktführer der ideale strategische Partner, weil sie mit uns die Vision teilt, innovative Services für Selbstständige zu entwickeln, und mit ihrem umfangreichen Produktangebot zudem über jahrzehntelange Expertise in diesem Bereich verfügt.“
Christopher Plantener, CEO Kontist
Mit der Minderheitsbeteiligung durch die Haufe Group sichert sich Kontist eine Serie-A-Investition. Kontist hatte zuvor bereits 5 Millionen Euro Seed-Finanzierung von Founders, einem dänischen Company Builder, und dem dänischen Wachstums-Fonds VœkstFonden eingesammelt.
Kontist GmbH wurde 2016 in Berlin gegründet und ist Kunde der solarisBank für die Bereitstellung der Konten sowie der Wirecard für die Ausgabe der Kontist Mastercard. Das Team besteht aus 35 Mitarbeitern. Geschäftsführer des Unternehmens ist der langjährige Entrepreneur Christopher Plantener, vormals Mitgründer der Buchhaltungssoftware Debitoor, der das Startup gemeinsam mit Alexander Baatz, vormals N26, Sebastian Galonska, vormals Bergfürst und StudiVZ, und Madison Bell, vormals Nextdoor, gegründet hat.
Harte Bandagen: Fake-News-Angriff auf Kontist im Vorfeld
Laut finanz-szene.de hatte vorigen Freitag (vermutlich ein Mitbewerber) unter Kontists Namen eine Meldung über eine erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde an Medien herausgegeben. Die Meldung war aber offenbar gefälscht. Entsprechend hat Kontist juristische Schritte eingeleitet. Die Absicht der Falschmeldung liegt auf der Hand: Offenbar sollte die Fake-News den Abschluss einer neuen Finanzierung torpedieren.aj
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