ING-Studie: Digitalwährungen sind noch keine Alternative für Verbraucher
Gut zehn Jahre gibt es bereits die Kryptowährung Bitcoin. Daneben existieren heute zahlreiche ähnliche Konstruktionen. Digitalwährungen galten nicht wenigen als die Zukunft von Zahlungsverkehr und Geldanlage. Eine neue repräsentative ING-Umfrage in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA zeigt allerdings, dass Digitalwährungen für die Verbraucher noch keine Alternative sind.
Weniger als ein Drittel der europäischen Verbraucher teilt die Einschätzung, dass digitale Währungen die Zukunft beim Bezahlen im Internet sind – in Deutschland sogar nur weniger als ein Viertel. Zudem weist die Einstellung gegenüber Digitalwährungen ein deutliches Altersgefälle auf: in ganz Europa stehen jüngere Konsumenten dem Thema deutlich aufgeschlossener gegenüber. Während in der Altersgruppe von 18-24 Jahren immerhin rund 40 Prozent der Befragten die Digitalwährungen als Zukunft ansehen, sind es bei den über 65-Jährigen nur rund 10 Prozent.Digitales Geld – ein Fall für Banken oder Tech-Firmen?
Europäische Verbraucher sehen es mehrheitlich nicht als Aufgabe von Banken an, Zahlungsverkehrskonten in Kryptowährungen anzubieten. In Deutschland ist die Skepsis mit rund 85 Prozent besonders hoch. Nur in der Türkei würde das eine Mehrheit begrüßen. Das mag auch mit der hohen Inflationsrate der Türkische Lira in jüngerer Vergangenheit zu tun haben.
Aber auch Anbieter aus dem Technologiesektor werden von den Verbrauchern nicht als vertrauenswürdige Partner für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs angesehen. Zwei Drittel der europäischen Verbraucher können sich nicht vorstellen, beispielsweise Freunden oder Verwandten Geld über Social Media zukommen zu lassen. In Deutschland sind es sogar drei Viertel, also derzeit auch schlechte Karten für Facebooks Libra.
Wenig Wissen über Digitalwährungen
Die weit verbreitete Skepsis gegenüber digitalem Geld könnte auch mit mangelndem Wissen über Kryptowährungen zusammenhängen. Nur ein Viertel der Befragten konnte mindestens vier von fünf Fragen zu den Digitalwährungen richtig beantworten. Das Altersgefälle beim Wissen ist weniger stark ausgeprägt als bei den Einstellungen zum digitalen Geld. Allerdings tendierten gerade diejenigen mit dem umfangreichsten Wissen zu einer skeptischeren Herangehensweise.
Über die Studie
Die ING International Survey (IIS) sorgt für ein besseres Verständnis der finanziellen Entscheidungsfindung von Verbrauchern. Diese Umfrage hinsichtlich Digitalwährungen wurde Anfang 2019 vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos als Online-Befragung in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei sowie Australien und den USA durchgeführt. Die Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.pp
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