Instant-Payment-Verordnung: Banken-Herausforderungen im Überblick – von Hans Rainer van den Berg
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van den Berg
von Hans-Rainer van den Berg, CEO euro-V GmbH
Diese Entwicklung hat Folgen für Unternehmen, Verbraucher und die gesamte Wirtschaft. Durch die Beschleunigung von Zahlungsprozessen können Unternehmen ihre Liquidität verbessern, während Verbraucher von einer höheren Flexibilität und Bequemlichkeit profitieren. Darüber hinaus können Instant Payments die Effizienz des Zahlungsverkehrs insgesamt steigern, somit zur Stärkung des europäischen Binnenmarktes beitragen und bilden die Grundlage für die wichtigste Innovation des europäischen Zahlungsverkehrs: den digitalen Euro.Die Zehn-Sekunden-Problematik
Die Zeitspanne von zehn Sekunden, innerhalb der eine Instant Payment abgewickelt werden muss, definiert der Gesetzgeber anders als zuvor das EPC (European Payment Council).
Die Zeitspanne beginnt mit der Autorisierung der Überweisung durch den Zahler und endet mit der Mitteilung über den Erfolg oder Misserfolg der Ausführung.”
Bei einem Misserfolg Im letzten Fall muss auch die Rückabwicklung innerhalb der zehn Sekunden erfolgen.
Die Embargo-Prüfung erfolgt jetzt gegen den Kundenbestand, nicht mehr transaktionsbezogen, mindestens einmal täglich oder falls die EU neue Listen veröffentlicht, gegebenenfalls erneut. Automatisch erkannte Verdachtsfälle müssen manuell nachbearbeitet werden. Die Konten, die sich in der Nachbearbeitung befinden, müssen bei ein- und ausgehenden Transaktionen berücksichtigt werden. Darüber hinaus kann die Bank verpflichtet sein, weitere Listen (z. B. die US-Liste) weiterhin transaktionsbezogen zu prüfen.
Bei der Einreichung von Dateien über EBICS oder FileAct muss der Kunde aktiv über den Status der Durchführung aller Überweisungsaufträge informiert werden. Auch hier gilt eine zehn Sekunden Zeitspanne, die mit der Bearbeitung der letzten Zahlung aus der Datei beginnt. Das Verfahren soll bilateral zwischen Zahler und seiner Bank vereinbart werden, so der Vorschlag der DK (Deutsche Kreditwirtschaft).
Umsetzung der Verification of Payee (VOP)
Eine große Herausforderung ist die verpflichtende Umsetzung der Verification of Payee (VOP), die Prüfung, ob der Zahlungsempfänger mit dem Kontoinhaber übereinstimmt. Sie muss sowohl bei allen SEPA-Überweisungen, also auch bei Instant Payments vor der Autorisierung durch den Zahler ausgeführt werden.
Der Prüfvorgang wird durch die Bank des Zahlungsempfängers auf Basis aktueller Kontodaten durchgeführt, ein Rückgriff auf historische Daten ist nicht zulässig.”
Die Prüfung, für die maximal fünf Sekunden zur Verfügung stehen (einschließlich der Kommunikation zwischen den Banken), muss in alle Einreichungs-Kanäle integriert werden. Dazu gehört neben dem Online-Banking und der Bulk-Einreichung in speziellen Fällen auch die beleghafte Einreichung, das Anlegen von Daueraufträgen und die manuelle Erfassung am Selbstbedienungsterminal.
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Eine Bulk-Einreichung mit nur einer Transaktion gilt als Einzel-Transaktion und kann von der VOP-Prüfung nicht ausgeschlossen werden. Hier beginnt mit der Autorisierung im Rahmen der verteilten elektronischen Unterschrift der 10-Sekunden-Zeitraum, innerhalb dessen die Überweisung abgewickelt wird, einschl. der aktiven Benachrichtigung an den Zahler.
Die VOP-Prüfung selbst kann bei juristischen Personen aufgrund des Namens oder einer Kennung, wie zum Beispiel der LEI erfolgen. Zahlungsaufträge in Bulk-Dateien können sowohl den Namen als auch eine Kennung enthalten. Hier legt die DK im Einzelnen nicht fest, ob die Prüfung über den Namen, die Kennung oder beider Kriterien zu erfolgen hat.
Bei der Prüfung ist die Bank des Zahlungsempfängers verpflichtet, nicht nur den juristischen Namen zu prüfen, sondern auch die Handelsnamen, die aber aktuell im Datenbestand gegebenenfalls nicht vorhanden sind.
Es empfiehlt sich, unterschiedliche Prüfverfahren für den Namen einer natürlichen Person, den Namen einer juristischen Person oder einer Kennung durchzuführen.
Bei den Vorschlägen des EPC zur Vorverarbeitung ist in einigen Fällen Anpassungsbedarf bei der Umsetzung. So ist z. B. die Ersetzung von „ü“ durch „ue“ sinnvoller als die vom EPC vorgeschlagene Ersetzung von „ü“ durch „u“. Die Bank des Zahlungsempfängers trägt laut EPC die volle Verantwortung für das Ergebnis des Abgleichs mit den sich daraus ergebenden zivilrechtlichen Folgen.
Instant Payments sind für den europäischen Zahlungsverkehr und als Fundament zukünftiger Weiterentwicklungen unverzichtbar. Bei der technischen Umsetzung gibt es einige Herausforderungen, die durch die Banken, ihre Payment Service Provider und Softwarelieferanten zu bewältigen sind.Hans-Rainer van den Berg/dk
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