Karriere: Das sind die gefragtesten Programmierer in der Finanzwirtschaft
Programmierer sind eine gesuchte Spezies und in vielen Banken und Finanzunternehmen Mangelware. Doch selbst in dieser komfortablen Lage kann man seinen Marktwert steigern, indem man sich als Mitarbeiter auf bestimmte Programmiersprachen und Skills spezialisiert. Welches die gefragtesten Technologien und Programmiersprachen sind, zeigt der aktuelle Deutschland-Report von Stack Overflow Talents.
Die Programmierer-Community Stack Overflow rund um Trello-Gründer Joel Spolsky hat den deutschen Arbeitsmarkt für Programmierer analysiert und gewährt einen detaillierten Einblick in deren Berufsaussichten. Und die sind alles andere als schlecht – nicht nur wegen der aktuell soliden wirtschaftlichen Lage der Industrie. Spolskys Unternehmen Stack Overflow hat kürzlich in München ein erstes deutsches Büro eröffnet, um auch hierzulande den Vertrieb rund um Stellenanzeigen auszubauen.Die Studie untersucht unter anderem, wie viele Entwickler in Deutschland arbeiten, auf welche Branchen sie sich verteilen, welche Programmiersprachen besonders gefragt sind und mit welchen Themen sie sich beschäftigen. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die sechs wichtigen Wirtschaftsregionen Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Rhein/Ruhr und Stuttgart/Karlsruhe gelegt.
Es geht aufwärts: Insgesamt mehr Entwickler als im Vorjahr
In Deutschland gibt es demnach derzeit rund 823.000 Software-Entwickler (Stand November). Im Vergleich zur Erhebung im vergangenen Jahr sind das 123.000 mehr Entwickler (709.033 Entwickler, Stand August 2016). Dabei belegt die Rhein-Ruhr-Region mit 105.000 Entwicklern (knapp 12,8 Prozent) den Spitzenplatz nach Beschäftigungszahl, nicht etwa eine der drei größten Städte Hamburg, Berlin oder München. Rund 94.000 (11,4 Prozent) der Entwickler arbeiten in Berlin. Damit kommen auf 100 Beschäftigte in der Hauptstadt fünf Entwickler. Auf Platz drei liegt München mit 83.000 Entwicklern (10,0 Prozent). Dahinter folgen Frankfurt (7,5 Prozent), Stuttgart / Karlsruhe (7 Prozent) und Hamburg (5,7 Prozent).
Bei den Entwicklertypen dominieren die Webentwickler das Feld. Mit 520.000 (65,5 Prozent) machen sie fast zwei Drittel der deutschen Programmierer aus, wobei 59,2 Prozent als Full-Stack-Webentwickler arbeiten, 13,07 Prozent das Back-End programmieren und rund 8,67 Prozent sich voll und ganz mit Front-End-Web-Entwicklung befassen. Auf Platz zwei der häufigsten Entwicklertypen folgen System- und Database-Administratoren (12 Prozent und 7 Prozent). Die deutlich jüngeren Disziplinen Machine Learning und Data Science liegen mittlerweile gleichauf mit Desktop-Entwicklern.
Entwickler gesucht: Das sind die Besonderheiten in der Finanzwirtschaft
Wirft man einen Blick in die Finanzwirtschaft, wird deutlich, dass deren Programmierer erwartungsgemäß verstärkt im Rhein-Main-Gebiet (hier sind allein rund 62.000 Entwickler angesiedelt), aber auch in anderen Regionen sitzen. In der Finanzwirtschaft sind laut dem Report aktuell vor allem App-Entwickler gefragt. Die meist verwendeten Webentwickler-Sprachen deutscher Finanzdienstleister sind Java (60%), PHP (20%) und C# (17,78%) vor Python, Node.js und Ruby.
Geheimtipp Python: Ideale Sprache für KI-Anwendungen
Gerade Python ist (unabhängig von der Branche) laut Joel Spolsky ein aktueller Tipp, wenn man sich auf eine gefragte Sprache spezialisieren wolle. „Ein Grund, warum viele diese Sprache einsetzen, ist der stark wachsende Bereich der künstlichen Intelligenz. Das ist ein Gebiet, in dem im Moment richtig viel abgeht“, erklärt Joel Spolsky im Interview mit t3n. „Da gibt es die am besten bezahlten Programmierer und da haben die Firmen im Moment immensen Bedarf, weil so ziemlich jeder irgendwelche Projekte in dem Umfeld plant.“
Branchenunabhängig gibt es regionale Unterschiede: Java und Python bleiben zwar auch weiterhin die zwei meistgenutzten Technologien unter deutschen Entwicklern, doch es gibt Unterschiede in den Tech-Ökosystemen. In München arbeiten die IT-Experten vor allem mit Python, was in den Feldern Data Science und Machine Learning zum Einsatz kommt.
Am Rhein ist PHP im nationalen Vergleich stark vertreten, da hier flexible Webentwicklungen für E-Commerce und Web gemacht werden. Die Bundeshauptstadt besticht durch ihre Nutzung von Python, Node.JS und Ruby-on-Rails, weil diese Technologien bei Startups beliebt sind, wohingegen .NET in der Region Stutttgart / Karlsruhe unter den Top 3 der Programmiersprachen liegt. Konzerne und Finanzdienstleister arbeiten viel mit dieser Technologie.
Weiterführende Informationen finden sich in einem Blogpost zum Entwicklerreport 2017. tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/61357
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