Studie: Trotz Umsatzrückgang wegen Corona investieren Versicherer weiter in Digitalisierung
Wegen der Corona-Pandemie erlebt die Hälfte (50 Prozent) der Versicherer weltweit einen Umsatzrückgang. Damit sind Assekuranzen zwar krisenresistenter als andere Branchen, in denen durchschnittlich 68 Prozent der Unternehmen von gesunkenen Umsätzen berichten. Trotz der Umsatzrückgänge investieren neun von zehn Versicherern (89 Prozent) weiter in die digitale Transformation – mehr als jede andere untersuchte Branche. Das ist das Ergebnis der Studie Digital Readiness and the Pandemic: Assessing the Impact von Tata Consultancy Services (TCS) unter 300 Unternehmen in Europa, Asien und Nordamerika aus dem Juli 2020.
Versicherer haben laut der Studie bereits in den vergangenen Jahren erheblich in die Digitalisierung investiert. In der Krise wurde in den vergangenen Monaten die Technologie am Point of Sale stark ausgebaut, dazu zählen etwa die Interaktion mit dem Kunden, sei es Kundenberatung, Schadenabwicklung oder ähnliches mittels Videokonferenz. Diese Technologie konnte jetzt genutzt werden.Branchenübergreifend sind rund zwei Drittel der Mitarbeiter (64 Prozent) im Homeoffice. Bei den Versicherern sind es mit mit 74 Prozent deutlich mehr.
Mit den bereits erfolgten Investitionen wurden etwa die Sachbearbeitung und die Kollaboration digitalisiert. Nahezu alle relevanten Prozesse erfolgen digital, der Wechsel ins Homeoffice gelang daher sehr schnell und weitestgehend reibungslos. Limitierender Faktor war vor Corona nicht die Technik, sondern die Unternehmenskultur. Für Unternehmen und Mitarbeiter war der abrupte Wechsel ins Homeoffice ein Crash-Kurs für Digitalkompetenzen. Aufgrund der guten Erfahrungen wird den Mitarbeitern vieler Assekuranzen das Homeoffice erhalten bleiben.“
Lars Matzen, Versicherungsexperte TCS[
So gehen Versicherer davon aus, dass 2025 fast vier von zehn Beschäftigten (38 Prozent) überwiegend von zuhause arbeiten werden, sagt die Studie. Vor der Krise waren es zwölf Prozent. Versicherer sind auch besonders optimistisch, was eine Rückkehr auf das Umsatzniveau vor der Krise betrifft: 31 Prozent gehen davon aus, dass diese in weniger als einem Jahr erreicht ist, weitere 39 Prozent innerhalb von einem bis zwei Jahren.
Über die Studie
TCS hat im Juli 2020 eine Umfrage unter 300 Führungskräften in Nordamerika, Europa und Asien durchgeführt. Fokus der Studie sind die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Unternehmen. Fast alle Befragten (97 Prozent) arbeiten in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar, 44 Prozent der Firmen verzeichnen Einnahmen von mehr als zehn Milliarden US-Dollar. Die Studie ist hier bei Slideshare kostenlos verfügbar.aj
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