2.500 neue Stellen: Deutsche Bank stockt ihre IT in Indien gewaltig auf
Vieles bleibt im Hinblick auf die IT-Strategie im Fluss bei der Deutschen Bank. Das Institut hat jetzt, wie IT-Vorstand Bernd Leukert mitteilt, geplant, die beiden indischen Standorte Bangalore und Pune beträchtlich aufzustocken. Insgesamt beschäftigt die Deutsche Bank hier bereits 5.000 Mitarbeiter mit IT-Hintergrund, will aber noch weitere 2.500 Arbeitsplätze schaffen. An einem anderen Standort ist die Zukunft dagegen weiter ungewiss.
Wie die FAZ berichtet, plant die Deutsche Bank, die bereits heute 5.000 Mitarbeiter beschäftigenden Standorte Bangalore und Pune weiter auszubauen. Hier seien bis Ende des Jahres 2.500 neue Stellen geplant, wobei es sich teilweise auch um Nachbesetzungen handeln soll. Mitarbeitende aus dem Unternehmen berichten, dass die Fluktuation hier vergleichsweise hoch sei. Die Deutsche Bank gründete ihre erste Filiale in Indien im Jahr 1980 und betreibt derzeit Filialen in 16 Städten.Um wieviel genau die Zahl der Beschäftigten zunimmt, verrät das Unternehmen nicht, betont aber, es seien nicht 50 Prozent. Leukert, der 2019 vom Softwarekonzern SAP kam und die Deutsche-Bank-IT übernahm, dürfte von seinem alten Arbeitgeber über reichlich Erfahrung im Umgang mit indischen Mitarbeitenden verfügen. Ob dies ein schlüssiges Argument für diesen Schritt war, vermag wohl nur er zu beurteilen. Klar ist aber, dass Leukert auch angesichts der weiter anhaltenden IT-Fachkräfte-Knappheit daran festhalten will, möglichst viele IT-Ressourcen im Unternehmen selbst zu halten, um weitgehend unabhängig von den Kapazitäten von Dienstleistern zu sein.
IT-Strategie: Möglich viel Relevantes inhouse lösen
In einem Punkt unterscheidet sich die IT-Strategie, was die Beteiligung indischer Mitarbeitender betrifft, außerdem von anderen Unternehmen. Hier werden sehr viele Lösungen aus allen Unternehmensfeldern programmiert und nicht nur Support und Zuarbeiten erledigt. Laut einem Unternehmenssprecher hat die Deutsche Bank in Indien etwa eine Zahlungslösung der Unternehmensbank entwickelt, ist außerdem mit Development-Aufgaben für die Investmentbank betraut.
Auch wenn die indischen Standorte größenmäßig und inhaltlich eine herausragende Rolle in der Unternehmens-IT einnehmen, gibt es auch weitere Standorte weltweit, etwa in Cary in den USA sowie in Bukarest. Das neue Berliner Technologiezentrum mit tausend Mitarbeitenden machte erst kürzlich Schlagzeilen, weil man hier die Mitarbeitenden vom Moskauer Standort übernehmen wollte, bzw. übernommen hat – ein Schritt, bei dem die Deutsche Bank angesichts der aktuellen Lage, des drohenden Know-how-Abflusses und der weiterhin angespannten Personallage in der IT mehr als nur zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat. Wie es am russischen Standort weitergeht und ob dieser jemals wieder in der alten Form betrieben wird, ist freilich weiterhin offen. tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/143292
Schreiben Sie einen Kommentar