Commerzbank-Arena wird zum digitalen Deutsche Bank Park
Die Eintracht Frankfurt hat einen neuen Sponsor gewonnen. Ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des Partners war das Angebot der Deutschen Bank, den Verein in seinen Digitalisierungsbemühungen zu unterstützen. Bereits zur nächsten Spielsaison soll ein digitales Bezahlverfahren an den Start gehen.
Der Bundesliga-Verein Eintracht Frankfurt hat für seine Spielstätte einen neuen Namenssponsor gefunden. Die Deutsche Bank wird die Commerzbank als bisherigen Geldgeber ablösen. Das ehemalige Waldstadion, das derzeit unter „Commerzbank-Arena“ (Website) firmiert, soll künftig den Namen „Deutsche-Bank-Park“ tragen. Gemeinsam wollen die beiden Partner nicht nur das Stadion, sondern auch das umliegende Trainingsgelände digital weiterentwickeln.
Der Deal mit der Deutschen Bank startet zum 1. Juli und läuft über sieben Jahre. Über das Volumen haben die Partner Stillschweigen vereinbart, in verschiedenen Medien werden allerdings Summen von 35 bis 40 Millionen Euro über die gesamte Laufzeit kolportiert. Das Sponsorengeld wird unter anderem in einen Umbau des Stadions fließen. Augenfälligste Änderungen sind neben dem neuen Schriftzug über der Arena die Erweiterung der Kapazität von 51.500 Plätzen auf rund 60.000 Zuschauer, sowie die Umstellung des bislang gelb-blauen Interieurs auf die Vereinsfarben Schwarz, Weiß und Rot. Doch auch beim Betrieb der Anlage geht der Verein neue Wege – und das schon in wenigen Monaten.
Deutsche Bank Park: Digitales Payment als zentrales Projekt
Ein entscheidender Teil der Sponsorenvereinbarung ist ein Projekt, das bereits vor einem knappen Jahr beschlossen wurde.
Damals vergab der Verein die Entwicklung eines digitalen Bezahlsystems an die Deutsche Bank. Bereits in der kommenden Spielsaison 2020/21 sollen alle Zahlungsvorgänge im Stadion darüber abgewickelt werden können. Ticketing, Bier und Würstchen, der Merchandise-Handel – überall soll das zeitraubende Bezahlen per Bargeld durch eine schnelles digitales Verfahren abgelöst werden.
Über die Details hüllen sich die Partner bislang weitgehend in Schweigen, doch einige Details sind bereits klar. So soll es keine Wiederbelebung der aufladbaren Bezahlbarkarte geben, wie es sie bereits vor mehr als zehn Jahren schon einmal im damaligen Waldstadion gab. Die Bezahlvorgänge sollen direkt per Smartphone erfolgen und über eine digitale Plattform abgewickelt werden.
Laut Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt, soll das neue Bezahlverfahren „weit über das Stadion hinausreichen.“ Sprich: Der Einsatz im Frankfurter Stadion kann als Pilot gelten, der Anspruch ist jedoch, der neuen Plattform zu einem breiteren Einsatz zu verhelfen. Details wollen die Partner erst im Sommer bekanntgeben, wenn das Stadion wieder für Besucher geöffnet werden darf. Bereits zum Saisonstart im Herbst soll das Verfahren einsatzbereit sein. Der Vereinsvorstand bezeichnete dieses Projekt als „zentrale Entwicklungstätigkeit der Deutschen Bank und Eintracht Frankfurt“.
„An keinem anderen Ort in Hessen kommen in regelmäßiger Häufung so viele Menschen auf einer begrenzten Fläche zusammen. Anwendungen, die in einem solchen Umfeld funktionieren, funktionieren bei entsprechender Bandbreite auch an allen Verkehrsknotenpunkten, Einkaufszentren oder im öffentlichen Raum.“
Axel Hellmann, Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt Fußball AG
Digitalisierung vorantreiben
Aber nicht nur Ticketing und Payment im Stadion sollen digitalisiert werden. Gleiches gilt auch für Smart Building, Facility Management, Energiemanagement, Logistik und Mobilität. Der Verein sieht sich als Vorreiter in Sachen digitaler Transformation unter Einsatz des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT). Deshalb soll im Deutsche-Bank-Park ein Digitalzentrum entstehen, die „Arena of IoT“.
Bei der Bekanntgabe dieses Projekts im November vergangenen Jahres übernahm die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus, die Schirmherrschaft für das Digitalzentrum. Man freue sich, einen Beitrag zur Stärkung des Digitalstandorts Hessen beitragen zu können, bekräftigte Hellmann. Das Stadion sei der ideale Ort, um die Anwendung zukunftsfähiger digitaler Industriemodelle zu erproben. hj
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