Samsung Pay: Neuer Smartphone-Bezahldienst startet in Deutschland
Nutzer eines Samsung-Smartphones können ab Oktober auch in Deutschland Samsung Pay, den Bezahldienst des südkoreanischen Smarthone-Herstellers verwenden. Das Unternehmen macht vor, wie sich Payment-Lösungen an den Banken vorbei verwenden lassen. Allerdings kommt der Bezahldienst reichlich spät, um neben den bestehenden Playern Bestand zu haben. Als Partner in Deutschland sind die Solarisbank und Visa mit am Start. Insbesondere für die Solarisbank ist das ein Renommierprojekt, das dem Berliner FinTech mit eigener Banklizenz auch international zu noch mehr Bekanntheit verhelfen könnte.
Seit nunmehr fünf Jahren ist der Bezahldienst Samsung Pay in einigen Ländern verfügbar – doch erst jetzt hat das Unternehmen den Start für den deutschen Markt angekündigt. Doch anders als bei Apple Pay und Google Pay sind Kunden nicht darauf angewiesen, dass die eigene Bank den Dienst ins Portfolio aufnimmt. Denn als deutsche Partner hat man die Solarisbank und Visa mit an Bord. Letztere stellen eine virtuelle Debitcard, die mit nahezu jedem Konto verknüpft werden kann – und erstere übernimmt die Banking-Prozesse. Die virtuelle Debitkarte in Kooperation mit dem Bezahldienst – das kann Google Pay in Kooperation mit Paypal schon lange.„Spät kommt Ihr, doch Ihr kommt“, mag man den Südkoreanern deshalb entgegenrufen – denn Google Pay ist seit gut zwei Jahren selbst hierzulande am Start, Apple Pay auch schon seit fast zwei Jahren. Und beide haben die jeweiligen Smartphones für sich besetzt, sodass es für den per Smartphone zahlenden Kunden nur wenige Argumente für Samsung Pay geben dürfte. Immerhin ersparen wir uns bei Samsung Pay die langwierigen Fragen, welche Banken und Konten denn das Bezahlsystem auch unterstützen.
Transaktionen in Kooperation mit Visa und Solarisbank
Was die Koreaner anders machen: Sie setzen dank der Solarisbank auf ein neuartiges, einfaches KYC-Verfahren, das ohne eine Videoidentifikation beziehungsweise Postident auskommt, wie Samsung betont. Über die Karte abgerechnete Beträge werden durch die Solarisbank verarbeitet, die als Dienstleister auftritt, wobei die Transaktionen per Visa-Token gesichert sind. Die Bankdaten bleiben dadurch bei der Solarisbank, die quasi als Zahlungsauslöser ohne Weitergabe von konkreten Daten fungiert. Der Bezahlvorgang selbst erfolgt mit Hilfe einer Wischgeste über den Sperr- oder Startbildschirm. Die App ist per PIN oder Fingerabdruck gesichert. Hält man das Smartphone an das Terminal, werden die verschlüsselten Bezahldaten per NFC übertragen.
Darüber hinaus bietet Samsung eine Finanzierungsoption namens Splitpay. Der Kunde kann dabei zwischen zwischen drei und 24 Raten wählen. Wie viel Zinsen Samsung, respektive die Solarisbank, hierfür nimmt, ist noch nicht kommuniziert worden.
Die App umfasst sämtliche getätigten Transaktionen und bietet einige Zusatzfunktionen wie einen Zahlungsmonitor zur Verwaltung monatlicher Ausgaben und zur Kategorisierung von Budgets. Das kennt man von anderen Challenger-Banken und Zahlungslösungen via App. Auch weitere Kundenkarten sollen sich hier verwalten lassen.
Beta-Version für einige aktuelle Samsung-Modelle
Zunächst wird Samsung Pay zum Start (geplant für den 28. Oktober) für alle Geräte ab Galaxy S8, Note 8 und A6 verfügbar sein. Nutzer der Galaxy-J- und M-Serie gehen leer aus, ebenso die Kunden, die ihr Gerät gerootet haben (was freilich auch bei anderen Payment-Diensten nicht anders ist). Darüber hinaus wird es für Kunden einiger aktueller Smartphone-Modelle bereits ab sofort eine offene Beta-Version geben. Dies gilt für die S20- und Note-20-Reihe sowie einige 5G-Modelle. Die S10-Modelle werden aktuell dagegen noch nicht supported.tw
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