Commerzbank auf dem Weg in die Azure-Cloud
In den kommenden fünf Jahren sollen signifikante Teile der Commerzbank-Anwendungen in die Public-Cloud Azure von Microsoft verlagert werden. Das ist der Kern einer strategischen Partnerschaft zwischen dem Finanzinstitut und dem IT-Konzern. Darüber hinaus sollen gemeinsam weitere datenbasierende Anwendungen entwickelt werden. Mit dem „CashRadar“ ist aus der bisherigen Zusammenarbeit bereits ein Tool zum Management der Unternehmensliquidität entstanden.
Bereits seit 2018 setzt die Commerzbank auf Cloudservices von Microsoft. Diese Zusammenarbeit wurde nun aufgewertet, der IT-Konzern steigt zum strategischen Partner der Bank auf. Ziel der Vereinbarung ist es, die digitale Transformation des Finanzinstituts voranzutreiben. Microsoft soll dabei helfen, einen wesentlichen Teil der Banken-Anwendungen in die Cloud-Computing-Plattform Azure zu übertragen. Die Vereinbarung ist jedoch nicht exklusiv – die Commerzbank setzt auf eine Multi-Cloud-Strategie und nutzt neben Microsoft Azure auch die Angebote von Google für seine Cloud-First-Strategie.Digitalisierung von Grund auf
Nichts weniger als einen Umbau des technologischen Fundamentes der Bank kündigte Jörg Hessenmüller, COO und Vorstandsmitglied, anlässlich der Unterzeichnung der strategischen Partnerschaft an. Ziel der Commerzbank ist es, schnell und flexibel auf IT-Ressourcen und Funktionalitäten zugreifen zu können und individuelle Lösungen für ihre Kunden zu entwickeln. Man wolle Kundenbedarfe künftig noch schneller erkennen und in Angebote umsetzen, so Hessenmüller.
„Die strategische Partnerschaft mit Microsoft verstärkt unser technisches Know-how und unterstützt uns dabei, unsere Anwendungen in die Cloud zu migrieren. Das ist effizient, weil wir so flexibel sind und nur die Rechenleistung zahlen, die wir auch tatsächlich benötigen.“
Jörg Hessenmüller, Chief Operating Officer der Commerzbank
Mit Hilfe der Cloud-Lösungen von Microsoft entstehe eine Plattform, die flexibel und innovationsfreundlich sei. Zugleich werde diese auch den hohen regulatorischen Anforderungen der Bankenbranche gerecht. In den vertraglichen Standards für die Finanzindustrie sind daher Vereinbarungen zu Sicherheit, Datenschutz und Compliance enthalten. Ein weiterer Aspekt der Vereinbarung umfasst Auf- und Ausbau eines modernen, digitalen Arbeitsumfeldes mit Hilfe von Microsoft-Applikationen. Viele Mitarbeiter des Finanzinstituts nutzen beispielsweise bereits Microsoft 365 und Microsoft-Teams.
Expertise zur Datenverarbeitung erweitert
Auf Basis der Azure-Plattform will die Commerzbank künftig komplexe Anwendungen entwickeln und ohne hohe Ressourcenanforderungen reibungslos anpassen. Zu den erwarteten Vorteilen zählen ein höherer Automatisierungsgrad, ein gestärkter Sicherheitsstandard sowie wesentliche Kostenvorteile.
Im Rahmen der engeren Zusammenarbeit will das Finanzinstitut auch von der Expertise seines Partners im Bereich Datenverarbeitung profitieren. Ein mögliches Anwendungsfeld sind beispielsweise leistungsstarke Datensimulationen, die der Bank detaillierte Einblicke in ihre Datenbestände über verschiedene Systeme hinweg verschaffen.
„Von der Entwicklung innovativer Finanzprodukte und -dienstleistungen werden Menschen und Unternehmen weltweit profitieren – weit über die Grenzen der Branche hinaus.“
Thorsten Herrmann, Geschäftsführer Microsoft Deutschland
Eine erste konkrete Anwendung können die Partner bereits vorweisen. Die Lösung „CashRadar“ prognostiziert mithilfe automatisierter Datenanalysen die künftige Liquidität von Unternehmen. Unternehmerkunden können nach Angaben der Commerzbank Investitionsvorhaben dank einer Liquiditätsprognose von bis zu 120 Tagen effizient planen. Gleichzeitig biete „CashRadar“ einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen aller Geschäftskonten. Damit verbessere sich die Kontrolle über Einnahmen und Ausgaben. hj
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