McKinsey Global Banking Review: Fintechs als Gewinner der Pandemie

Die globale Finanzdienstleistungsbranche hat die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie besser als erwartet überstanden. Besonders FinTechs seien laut dem Global Banking Annual Review von McKinsey gut davongekommen.

Laut dem Beratungsunternehmen teilt sich die globale Bankenlandschaft immer mehr in Gewinner und Verlierer. Nur 10% der untersuchten Finanzdienstleister würden die gesamten Gewinne der Branche für sich verbuchen. Wesentliche Ursachen für diese Divergenz seien: Die Gewinner würden ein digitales Kundenerlebnis mit eingebetteten Finanzdienstleistungen, schlanke interne Prozesse und Innovation in der IT vereinen.

FinTechs und Finanzdienstleister in den Bereichen Zahlungsverkehr, Verbraucherfinanzierung oder Vermögensverwaltung scheinen das besonders effizient umzusetzen. Sie haben laut dem Report durchgehend höhere Bewertungen erreicht als die meisten globalen Universalbanken. Ein Beispiel für solche “Gewinner” seien Payment-Anbieter wie PayPal, Klarna und Co.

Einige FinTechs entwickeln sich innerhalb weniger Jahre von einer groben Skizze zu Unternehmen mit Bewertungen in Milliardenhöhe, so haben Payment-Spezialisten zusammen mit Börsen und einigen Wertpapierfirmen mehr als 50 Prozent der 1,9 Billionen Dollar Marktkapitalisierung, die die Branche seit Beginne der Pandemie hinzugewonnen hat, für sich verbucht.“

Reinhard Höll, Partner bei McKinsey

Finanzdienstleistungen insgesamt (einschließlich Banken, FinTechs und Spezialisten) werden nur mit dem 1,3-fachen des Eigenkapitalwert gehandelt, weit unter dem 3-fachen der übrigen Sektoren. Betrachtet man die Banken ohne FinTechs, sinken die Bewertungen auf das 1-Fache.

Schwächere Institute könnten aber noch immer aufholen. Laut den McKinsey-Analysen werden zwei Drittel des während eines gesamten Konjunkturzyklus generierten Wertes, wie beispielsweise die Marktkapitalisierung, in den ersten zwei Jahren nach einer Krise geschaffen.