Vertragsmanager: Dieses neue Feature der TEO-App wird nicht bei allen Sparda-Kunden ankommen

Comeco, Anbieter und Entwickler der Finanz-Plattform TEO, die bei den Sparda-Banken unter anderem in München, Nürnberg und Augsburg, aber auch in Baden-Württemberg zum Einsatz kommt, hat jetzt eine Kooperation mit dem Vergleichsportal Verivox bekanntgegeben. Ziel ist es, Multibanking mit Commerce und zusätzlichen Serviceangeboten zu einem Ökosystem zu verbinden. Zukünftig stehen diverse Funktionen des Vergleichsportals innerhalb von TEO zur Verfügung, mit der Nutzer bestehende Verträge mit einer Vielzahl aktueller Angebote bequem vergleichen können. Gefallen dürfte das nicht allen Kunden der betroffenen Banken.

Als vor fast drei Jahren die Kunden der Sparda-Banken in Bayern und Baden-Württemberg mehr oder weniger gezwungenermaßen zur TEO-App wechseln sollten, gab es einen Sturm der Entrüstung – die Sparda München etwa ruderte zurück und versprach Nachbesserung. Kunden bemängelten neben diversen Neuerungen, die immer bemängelt werden, vor allem die werbeorientierte Herangehensweise ans Thema. Gerade viele Kunden, die eine Banking-App als solche verstehen und nicht als Shopping- oder E-Commerce-Plattform, waren wenig amused über die, nennen wir es moderne Herangehensweise der Sparda-Banken. Inzwischen hat die Banking-App, die für andere Sparda-Kunden nur fakultativ ist, über 670.000 Nutzer, wie die Bank verrät.

Und die geht jetzt zusammen mit Anbieter Comeco offenbar den eingeschlagenen Weg weiter, wie ein neues Feature zeigt, das jetzt eingeführt wird. Denn die App und ihre browserbasierte Web-Version bieten als neues „smartes Commerce-Angebot“ eine Integration mit Dienstleistungen vom Vergleichsportal Verivox. Comeco wendet sich damit an klassische Finanzdienstleister, FinTechs oder Start-ups, denen man eine digitale Plattform für den Einstieg in ein digitales Serviceportal bietet.

Auch für Commerce-Partner lohnt sich die Positionierung innerhalb des Ökosystems, um von einem einfachen Zugang, verbesserter Reichweite und Aufmerksamkeit sowie neuen Absatzquellen zu profitieren.“

Aus einer Mitteilung der Comeco

Vertragsmanager erlaubt dank Verivox zukünftig Vertragsvergleich

Kurz nach dem Launch der App wurde TEO von Comeco um einen Vertragsmanager mit integriertem Vertragswecker erweitert. Der Vertragsmanager liefert dem Nutzer den Überblick über sämtliche Verträge, etwa Versicherungen, Handyvertrag, Abos oder Fitnessstudio. Die Funktion kann jeder Nutzer individuell einrichten, gibt der App aber damit – ähnlich wie bei Clark – deutlich mehr Informationen über Versicherungsverträge als eigentlich erforderlich wäre. Datensparsamkeit sieht anders aus. Dabei hilft TEO, indem die Software regelmäßige Abbuchungen automatisch erkennt.

Zusätzlich können die Anwender weitere Verträge manuell einfügen. Jeder einzelnen regelmäßigen Abbuchung können zudem Details wie beispielsweise die Vertragslaufzeit und weitere Informationen hinzugefügt werden. Der Vertragswecker unterstützt den Nutzer zudem durch einen frühzeitigen Hinweis dabei, ungewollte Vertragsverlängerungen zu vermeiden. Hierdurch können die Nutzer von TEO sowohl Zeit als auch Geld sparen – und erhalten natürlich ganz uneigennützig entsprechende Hinweise auf alternative Lösungen.

In den vergangenen Monaten wurde die Rechtslage, wenn es um die Vertragsbindung beispielsweise beim Mobilfunk geht, wesentlich verbraucherfreundlicher gestaltet. Kunden haben nun mehr Anspruch auf Transparenz und können schneller zu neuen Anbietern wechseln. Zugleich sorgt die Inflation dafür, dass unsere Nutzer ihre Ausgaben ganz genau unter die Lupe nehmen und neue Möglichkeiten zum Sparen suchen.“

Stefan Bisterfeld, Geschäftsführer Comeco

Vor diesem Hintergrund komme die Einführung der Funktion „Vertragsvergleich“ zum absolut richtigen Zeitpunkt. „Dank der Technologie von Verivox und TEO wird es für unsere Kunden jetzt sehr einfach, attraktive Alternativen zu ihren bestehenden Verträgen zu finden.“

Strom, Gas, DSL und Mobilfunk – zusätzliche Erlösmodelle für Banken?

Die Funktion „Vertragsvergleich“ umfasst sowohl Strom- und Gasanbieter als auch DSL- und Mobilfunkangebote. Je nach Kategorie können die Nutzer konkrete Vorgaben wie Bandbreite, Datenvolumen und Vertragslaufzeit auswählen oder auch konkret nach günstigen Ökostromverträgen suchen lassen. Gerade in Zeiten hoher Inflation und steigender Nebenkosten biete TEO den Nutzern einen einfachen Weg, die eigenen Finanzen zu optimieren.

Die Gegenüberstellung der aktuellen Verträge mit attraktiven Alternativen erfolgt in Sekundenschnelle innerhalb der TEO App und der TEO Webversion. Danach kann der Nutzer umgehend entscheiden, ob ein Vertragswechsel Vorteile bringt und diesen dann direkt innerhalb der Anwendung beauftragen.

Ich freue mich sehr über diese Kooperation. Gerade angesichts steigender Preise müssen viele Verbraucher mit spitzem Bleistift rechnen. Mit der Integration unserer Tarifvergleiche möchten wir den TEO-Nutzern helfen, ihre laufenden Kosten so niedrig wie möglich zu halten.“

Ulrich Weinspach, Vice President Channel Partner bei Verivox

Also ein echtes Win-win-Projekt? Ja, das wird es dann für die Kunden, wenn derartige Commerce-Funktionen dezent im Hintergrund bleiben und wenn die Bank den Kunden nicht ständig damit triggert. Voraussetzung ist dabei aber auch, dass die Bank ein solide funktionierendes Produkt zur Verfügung stellt und die Kunden nicht übergriffig ungefragt duzt. Sparda-Kunden sind schließlich bewusst bei einer konservativen Bank und nicht bei einem crazy FinTech – und der Kundenberater in der Filiale würde den Kunden ja auch nicht ungefragt mit Du ansprechen. Kunden erwarten einen einfachen Zugang zu ihrem Online-Banking – und dass dieser zuverlässig funktioniert. Doch danach sieht es, wenn man genau hinschaut und die entsprechenden Bewertungen liest, auch in Jahr drei nach der Einführung nicht aus.tw