SB-Cash-(Re)Cycler: Was Digitalisierung, Münzen & SB eint
Die Digitalisierung nimmt alle Bereiche des Lebens in Anspruch – auch Bankfilialen und im Speziellen den Kassenbereich. Durch die Transformation hin zu mehr Beratung und Vertrieb entwickeln sich die Profile von Mitarbeitern weiter. Klassische Standardaufgaben am Schalter, die nicht zur Gänze digitalisierbar sind wie beispielsweise die Bargeldbearbeitung, müssen daher anderweitig erfüllt werden. Um Full-Service-Anbieter zu bleiben, braucht man eine umfassende SB-Strategie: für Banknoten, Münzen und einen SB-Cash Recycler.
von Frank Rose, Vice President Banking Automation Keba
Cash-Recycling-Systeme können beide Bargeldvarianten verarbeiten. Ob diese aber in der vollausgestatteten Form zum Einsatz kommen sollen, ist oftmals ein kontroverses Gesprächsthema in so mancher IT-Organisationsabteilung. Nicht zuletzt ist diese Frage von der Gesamtstrategie des Instituts und einigen grundlegenden Überlegungen abhängig.Zielgruppen
Je nach bedienten Kundensegmenten wird die Entsorgung von Münzen in der Praxis unterschiedlich geregelt: über den klassischen Schalter, an einem eigenen Schalter exklusiv für Kommerzkunden oder mit Selbstbedienungsautomaten. Da die Verarbeitung am klassischen Schalter teuer und zeitintensiv ist, wird dieser Service immer seltener für alle Kundengruppen angeboten. Die Entsorgung an Automaten ist ohne Personalaufwand kostengünstiger und wird daher als Alternative angeboten.
Zählen viele Einzahler mit Großvolumen zur Kundengruppe und verdient ein Institut Geld mit Servicegebühren, spricht das für eine Stand-Alone-Lösung, um den Kundenverkehr besser lenken zu können.”
Ergänzt die Münzeinzahlung das Leistungsangebot der Filiale und zielt eher auf Endkonsumenten oder Kunden mit kleineren Münzvolumina ab, ist ein SB-Cash-Recycler mit Münzeinzahlfunktion die günstigere Wahl. Welches System tatsächlich zum Einsatz kommt, hängt aber auch von der Filialgröße, dem Standort und der Häufigkeit von Münzeinzahlungen ab.
Filialstruktur & Standort
Gerade in ländlichen Gebieten kann eine Kombination aus SB-Cash-Recycler und Münzeinzahlung sinnvoll sein. Die längere Dauer einer Münzeinzahlung und die oftmals geringe Auslastung des SB-Automaten stehen hier in keinem Widerspruch. Die Kombination aus Noten- und Münzverarbeitung komplettiert den Service in der Filiale. Darüber hinaus spart ein multifunktionaler SB-Recycler laufende Betriebskosten im Vergleich zu zwei monofunktionalen Geräten.
In größeren Filialen, die mit mehreren Cash Recyclern ausgestattet sind, kann ein Recycler mit Münzeinzahlung installiert werden, um das volle Leistungsspektrum der Bargeldverarbeitung zu ermöglichen. So entstehen für Kunden, die nur Banknoten ein- oder ausbezahlen möchten, keine Wartezeiten aufgrund von Münztransaktionen.
Werteversorgung & Service
Auch die Strategie zur Werteversorgung kann Einfluss auf die Entscheidung haben: Münzsäcke können bis zu 20 kg erreichen und dürfen daher arbeitsrechtlich nicht vom eigenen Personal transportiert werden. Dies kann entweder der Wertedienstleister übernehmen oder das Maximalgewicht pro Münzbeutel wird verringert. Außerdem macht es Sinn, jene Automaten mit Münzeinzahlung regelmäßig zu reinigen, um die Verfügbarkeit stabil zu halten. Auch diese Aufgaben kann je nach Strategie des Hauses das Wertetransportunternehmen oder die eigenen Filialmitarbeiter übernehmen. In beiden Fällen sollte bei der Anschaffung eines Systems auf ein übersichtliches Gerätedesign und eine einfache Bedienbarkeit für alle Nutzer geachtet werden.
Die zunehmende Digitalisierung und Transformation der Filialen macht die automatisierte Verarbeitung ganzheitlich betrachtet noch attraktiver. Wie und ob Münzen in der Filiale verarbeitet werden, hängt aber von vielen Faktoren und vor allem der Strategie des Hauses ab. Ob eigenständiges System oder in der Kombination mit SB-Cash-Recycler: für eine Vollservice-Filiale braucht es eine automatisierte Münzentsorgung, um auch künftig nachhaltig wirtschaften zu können.Frank Rose/dk
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