Paypal-Wallet: Wann bringt Paypal eine iPhone-Wallet in Europa auf den Markt?
Nachdem Apple seine NFC-Schnittstelle im europäischen Markt weiter öffnen muss, stehen die Chancen gut, dass in Zukunft die Apple-Pay-Lösung nicht mehr die einzige Zahlungslösung für die iPhone-Welt bleibt. Und gerade Paypal könnte hiervon profitieren. So mehren sich die Hinweise und Medienberichte, dass Paypal nicht nur an einer solchen Lösung arbeitet, sondern auch deren Start kurz bevorstehen könnte.
Wie unter anderem Techcrunch berichtet, plant Paypal, die neuerdings geöffneten NFC-Funktionen des iPhones zu nutzen, indem es eine eigene mobile Wallet für EU-Nutzer entwickelt. Vor einigen Wochen kündigte Apple an, dass es Drittentwicklern ermöglichen wird, auf neue NFC- (Near Field Communication) und Secure Element-APIs zuzugreifen. Diese sind die Grundlage für kontaktlose Transaktionen und Zahlungen. Noch hat Paypal keine genaueren Details zu entsprechenden Plänen verlauten lassen, doch aus meist gut unterrichteten US-Quellen mehren sich die Anzeichen, dass bereits anlässlich einer Goldman-Sachs-Konferenz, die am 9. September stattfndet, mehr dazu verkündet werden könnte.
Klar ist, dass eine solche konkurrierende Wallet Paypal aus vielerlei Gründen gut passen würde und dass die zahlungskräftige iPhone-Klientel dafür die passende Zielgruppe sein könnte. Im Rahmen verschiedener IR-Veranstaltungen wurde immer wieder über die konkurrierende Wallet als Plan und Absicht gesprochen. So erklärte Paypal-CEO Alex Chriss in einem Analystencall Ende Juli auf die Frage nach der europäischen Strategie des Unternehmens, es könnten sich „dank einigen der Änderungen, die insbesondere in Europa rund um NFC kommen,“ Chancen für Paypal ergeben, man sei „bald bereit, in diesem Bereich tätig zu werden“. Schon in der Vergangenheit hatte Chriss erklärt, die NFC-Änderungen würden es dem Unternehmen erleichtern, „eine Wallet in einem Android- oder iPhone-Betriebssystem bereitzustellen“.
Zusätzliche Anwendungen für die Paypal-Wallet
In der Tat fährt Paypal seit Jahren die Omnichannel-Strategie, ähnlich wie das ja Klarna tut, die hier aber etwas anders aufgestellt und in einigen Punkten rund um den POS schon deutlich weiter sind. Denkbar ist also (und eigentlich schon länger fällig), dass Paypal über seine App auch NFC-Transaktionen am POS anbietet, nachdem dies unter iOS ja nun überhaupt erst möglich sein wird.
Doch selbst große Partnerschaften mit Einzelhändlern, Softwareanbietern und Kassenherstellern haben nicht den Befreiungsschlag gebracht, den der neue Vorstoß bedeuten könnte. Denkbar sind hier zahlreiche Services, angefangen bei der Verwendung von QR-Codes für Zahlungen am POS über Kooperationen mit den großen Kreditkartenanbietern im BNPL-Segment, bis hin zu Loyalty-Lösungen.
Befreiungsschlag für Paypal, Schuss ins Kontor für Apple
Für Apple wäre es dagegen schon ein Schuss ins Kontor, wenn eine größere Zahl an Kunden nicht mehr auf die Wallet aus dem eigenen Haus setzt, sondern auf eine Konkurrenz-Wallet vertraut. Umgekehrt ist Paypal angesichts seiner internationalen Ausrichtung hierzu auch eher in der Lage als etwa ein Europa-zentrierter Dienst oder gar ein Bankenverbund. Wenn die Vorschriften nach dem Digital Markets Act (DMA) den Markt lockern, bringt das nicht nur für die Großen wie Paypal Fortschritte, sondern auch für App-Entwickler und alternative Browser-Lösungsanbieter.
Im zweiten Quartal 2024 belief sich die Zahl der aktiven Paypal-Konten weltweit auf 429 Millionen. Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist die Zahl der aktiven Konten damit zwar um zwei Millionen zurückgegangen, die Umsätze stiegen aber weiter. In Deutschland hat Paypal nach eigenen Angaben 32 Millionen aktive Kunden.tw
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