Probleme mit Kartenzahlung – diese Karten und Dienstleister sind betroffen
Im konkreten Fall handelt es sich offenbar um eine Panne beim Payment Service Provider Telecash, über die das Unternehmen bisher noch nicht allzu viel verlauten lässt. Lediglich ein entsprechender Hinweis auf der Website sowie im Telefonsystem findet sich.
Derzeit liegt ein technisches Problem mit einigen unserer Verarbeitungsdienste bei Telecash vor. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems und werden unsere Kunden so bald wie möglich informieren.”
Aussage von Telecash auf der Website
Zahlungsverkehrsdienstleister Telecash hat Schwierigkeiten
Telecash gehört zu den größten Dienstleistern im Zahlungssektor und bietet Kartenlesegeräte und die Zahlungsabwicklung an der Einzelhandelskasse an. Für viele große deutsche Lebensmittel- und Drogeriemarktketten wie Edeka, Aldi Nord, Budni und andere ist Telecash im Einsatz. Auch eine große Zahl von Apotheken scheint betroffen zu sein. Das Unternehmen gehört zu First Data / Fiserv, einem Anbieter von E-Commerce-Lösungen für den Zahlungsverkehr, und ist einer der großen Anbieter in Deutschland.
Dass andere Zahlungsdienstleister wie beispielsweise Payone nicht über Probleme klagen, deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um ein auf den einen PSP bezogenes Problem handelt. Allerdings gibt es offenbar auch bei Nexi technische Störungen bei dem Dienstleister, der für die Abwicklung von Zahlungen mit Kreditkarten und internationalen Debitkarten zuständig ist.
Sowohl die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) als auch der Bankenverband bestätigen die Probleme, die sich auf auch einen ihrerseits nicht benannten Service-Provider und dessen angeschlossene Kundenunternehmen beziehen sollen – und erklären, man arbeite derzeit an deren Beseitigung. Weitere Angaben machten die Verbände nicht. Es gibt zusätzlich zu den Meldungen über Probleme am POS auch einzelne Störungsmeldungen im Onlinehandel, die hiermit aber nichts zu tun haben dürften. Immerhin soll es sich, das erklären alle Beteiligten sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übereinstimmend, nicht um eine Hacking- oder Ransomware-Attacke handeln.
Dennoch haben die Kunden zahlreiche Alternativen – denn neben der Bezahlung mit Bargeld funktioniert auch die Nutzung von SEPA-Lastschriften, was etwa von der Girocard unterstützt wird. Die Handelsketten sind aber weiterhin gut beraten, wenn sie entsprechende Fallback-Lösungen halten.
Bargeld und bargeldlose Zahlungslösungen in vernünftiger Koexistenz
Der Fall zeigt aber einmal mehr auch, dass es für Verbraucher nicht schaden kann, nicht komplett bargeldlos unterwegs zu sein. Immerhin erklären verschiedene Banken, dass der Bargeldbezug an den Geldautomaten problemlos funktioniert. Andererseits haben ähnliche Fälle in der Vergangenheit gezeigt, dass bislang nie alle Varianten der Zahlungswirtschaft betroffen waren, wenn es mal irgendwo zu einer Panne kam.
Wohl überflüssig zu erwähnen, dass es erklärtes Ziel der Europäische Zentralbank ist, wie diese im vergangenen Jahr im Rahmen der Diskussion um den digitalen Euro erklärte, dass in der gesamten Eurozone Bargeld und bargeldlose Zahlungsverfahren gemeinsam genutzt werden. Im Übrigen ist gerade Deutschland immer noch deutlich Bargeld-affiner als zahlreiche andere Länder.
Über den Zeitpunkt der Normalisierung der Situation sind sich die Beteiligten im Moment noch nicht im Klaren. Allerdings deutet nichts darauf hin, dass es sich um ein tagelanges Problem wie vor zwei Jahren bei Verifone handelt. Damals war ein manueller Neustart und das Aufspielen eines Updates auf bestimmte Typen von Endgeräten notwendig.tw
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