Girocard: Weiterentwicklung mit Fragezeichen
Kommentar von Frank Braatz, ChR SourceMagazin
Die Girocard verzeichnet Wachstum, obwohl man sie immer noch nicht im E-Commerce oder für In-App-Payments nutzen kann und sie noch nicht einmal für so – vermeintlich – simple Dinge wie die Reservierung eines Hotelzimmers oder eines Mietwagens taugt.Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob nicht all die tollen Weiterentwicklungen, die sich bei der Euro Kartensysteme für die Girocard in der Pipeline befinden, doch ziemlich überflüssig sind.”
Dass die Euro Kartensysteme für die Deutsche Kreditwirtschaft als Scheme Manager für das Girocard-System fungiert – längst überfällig. Dass sie die Girocard zukunftsfähig machen will und deshalb neue Funktionalitäten für die Karte entwickelt – vollkommen logisch. Und dass sie die Weiterentwicklung in enger Kooperation mit den Akzeptanzstellen vorantreiben will – unbedingt sinnvoll.
Allerdings sollen die bei der Euro Kartensysteme entwickelten Konzepte ja auch irgendwann mal ihren Weg in die Praxis finden.”
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Und dieser Weg ist lang und steinig. Denn er führt zwangsläufig zur Atruvia und zur Finanz Informatik, die jeweils die praktische Umsetzung für die genossenschaftlichen Banken und die Sparkassen übernehmen müssen.
<Ironie>Dort wird man natürlich überglücklich sein, die so überaus großzügig bemessenen Kapazitäten an Personal, Geld und Zeit endlich mal wieder mit sinnvollen Projekten ausfüllen zu können. Zur Not muss man eben so lästige Compliance-Geschichten wie DORA in der Prioritätenliste ein paar Plätze weiter nach hinten schieben.<Ironie off>
Eventuell stellt sich auch heraus, dass einzelne Ideen mit der vorhandenen technischen Infrastruktur des Girocard-Systems gar nicht oder nur mit solchen Einschränkungen realisierbar sind, dass der erhoffte Nutzen für Händler und Verbraucher am Ende ausbleibt.
Und schließlich ist es bei der Idee, die Girocard fit für den E-Commerce zu machen, äußerst fraglich, ob die realistischerweise zu erwartenden Marktanteile in einem vertretbaren Verhältnis zu dem für das Risikomanagement erforderlichen Aufwand stehen.Frank Braatz, Chefredakteur Source
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