Emnid Umfrage: Viele Deutsche misstrauen Online Banking – mehr Schutz und Informationen helfen
Rund ein Viertel der Deutschen, die Banking-Dienste im Internet nutzen, misstraut deren Sicherheit. Unter den über 60-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. Das habe eine repräsentative Studie des Sicherheitsanbieters Gemalto in Zusammenarbeit mit Emnid ergeben. Die Antworten zeigen, dass Banken das Kundenvertrauen in ihre Anwendungen stärken müssen, wenn sie mehr Nutzer für ihre Online-Anwendungen gewinnen möchten.
von Uwe Härtel, Vice President Central Europe, Gemalto
Das Misstrauen betrifft Bankdienste im Internet ganz generell. Nur 45 Prozent der Umfrageteilnehmer greifen online auf ihre Konten zu. Die meisten Anwender (67 Prozent) sind zwischen 30 und 39 Jahre alt. Auch unter den ganz jungen Befragten zwischen 14 und 29 Jahren nutzen überraschenderweise nur 44 Prozent Banking-Anwendungen im Internet. Bei den Deutschen über 60 Jahren sind es nur noch 29 Prozent.Die Zahlen zeigen, dass es noch eine große Anzahl potentieller Nutzer gibt, die Banken bisher nicht davon überzeugen konnten.
Angst vor Missbrauch bei Bankgeschäften im Internet
Die Studie hat auch die Gründe, weshalb so wenige Menschen in Deutschland Online-Banking nutzen, beleuchtet. Hierbei spielen insbesondere bei den Befragten, die der Sicherheit von Banking-Diensten ohnehin nicht vollständig vertrauen, Ängste vor Missbrauch eine große Rolle. Von diesen Nutzern fürchten die meisten (57 Prozent), dass ihr Konto geknackt und Geld gestohlen werden könnte. Ebenso haben 25 Prozent dieser skeptischen Umfrageteilnehmer Angst, dass Unbefugte ihre Finanztransaktionen ausspionieren könnten. Dies zeigt, dass Banken ihre Kunden besser darüber informieren müssen, wie sie ihre Konten online schützen. Nur so können sie mehr Anwender für die elektronische Abwicklung von Bankgeschäften gewinnen.
Mehr Informationen über Sicherheit im Netz können Kundenvertrauen stärken
Autor Uwe HärtelNach Abschluss des Studiums als Diplomkaufmann an der Universität Bayreuth begann Herr Härtel seine Karriere als Exportmanager in der Lebensmittel- und Automobilindustrie. Ab 2006 übernahm er die Verantwortung für den Vertrieb an Banken im deutschsprachigen Raum sowie in Osteuropa und Balkan. Ebenfalls in 2006 entstand aus Gemplus und Axalto der Marktführer für digitale Sicherheit „Gemalto“. Seit Ende 2013 ist Uwe Härtel bei Gemalto Vice President Central Europe für die Bereiche Telecoms und Banken mit Sitz in München.Ein weiteres aufschlussreiches Ergebnis: Von denjenigen, die bereits Online Banking verwenden, würden 42 Prozent es häufiger nutzen, wenn sie mehr Informationen über die Sicherheit hätten. Unter den 40- bis 49-Jährigen gaben sogar 65 Prozent diese Antwort.
Es gibt also nicht nur ein großes Potential an neuen Nutzern für Online-Dienste von Finanzinstituten, sondern auch eine große Gruppe an Kunden, die noch häufiger auf die Anwendungen zugreifen würde. Auch dieses Ergebnis zeigt, wie erfolgskritisch es für Banken ist, ihre Kunden umfassend über die Sicherheit von Bankgeschäften im Internet zu informieren. Um dem Sicherheitsbedürfnis verschiedener Kundengruppen gerecht zu werden, benötigen Banken einen auf diese unterschiedlichen Gruppen abgestimmten Sicherheitsansatz: Die Finanzinstitute können die skeptischen Nutzer beispielsweise häufiger authentifizieren oder über Transaktionen benachrichtigen als diejenigen, die dem Schutz von Online Banking vertrauen. Auch wenn keine akute Gefahr besteht stärken solche Maßnahmen das Vertrauen der Kunden in die Anwendung und gleichzeitig die Bindung des Kunden an die Bank.aj
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