STUDIEN & UMFRAGEN2. Juni 2025

Kyndryl-Studie: KI überall – aber keiner will’s machen: 60% Fachkräftelücke, 20% offene Ablehnung

Der “People Readiness Report” (Download) von Kyndryl offenbart eine eklatante Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Unternehmen nutzen zwar bereits durchgängig KI, doch ihre Belegschaft ist noch nicht ausreichend auf den Wandel vorbereitet – das gilt auch für Deutschland. Grundlage ist eine Befragung von über 1.000 Führungs- und Technologiekräften aus 25 Branchen in acht Regionen.

Die Grafik veranschaulicht die aktuelle Bereitschaft der Arbeitskräfte zur Nutzung von KI-Technologien in verschiedenen Branchen und Regionen. Deutschland erreicht mit 37 % den höchsten Wert im internationalen Vergleich, laut dem People Readiness Report.
kyndyl
Die erfreuliche Nachricht im internationalen Vergleich: Auch wenn das allgemeine Niveau der KI-Bereitschaft weltweit noch ausbaufähig ist, zählt Deutschland zu den Spitzenreitern. Gemeinsam mit Indien erreicht Deutschland mit 37 Prozent den höchsten Wert. Dahinter folgen die USA mit 34 Prozent, Frankreich und Spanien mit jeweils 28 Prozent sowie das Vereinigte Königreich mit 18 Prozent. Nur Japan weist mit 15 Prozent eine geringere Bereitschaft auf.

Die Grafik veranschaulicht die primären Anwendungsfälle von KI in verschiedenen Branchen. Der Versicherungssektor führt mit 35%, gefolgt von Telekommunikation und Finanzwesen mit 24% und 22%. Diese Ergebnisse stammen aus dem People Readiness Report.
Kyndryl

Auch zwischen den Branchen zeigen sich Unterschiede in der KI-Bereitschaft: Besonders fortschrittlich präsentieren sich Unternehmen in der Versicherungsbranche und dem Bank- und Finanzdienstleistungssektor. Im Gesundheitswesen hingegen gibt es noch Entwicklungspotenzial.

Vier zentrale Ergebnisse
für den deutschen Markt:

1. 94 Prozent der Unternehmen haben bereits in KI investiert (global sind es 95 Prozent).
2. 63 Prozent der deutschen Führungskräfte meinen, ihre Belegschaft sei noch nicht bereit, die Technologie erfolgreich zu nutzen
3. 60 Prozent beklagen fehlende KI-Fachkräfte
4. 20 Prozent der deutschen CEOs, CTOs und CIOs geben an, dass viele Mitarbeitende KI ablehnen – teils offen feindselig.

Kai Grunwitz, President Kyndryl Germany, präsentiert sich lächelnd vor einer neutralen Hintergrundstruktur. Die Aufnahme vermittelt Professionalität und Offenheit, was im Kontext der Kyndryl-Studie zur KI-Implementierung in Unternehmen relevant ist.
Kyndryl

Wenn 63 Prozent der Unternehmen sagen, ihre Belegschaft sei nicht bereit für den KI- Einsatz, dann ist das ein deutliches Alarmsignal. Es reicht nicht, KI strategisch oder technologisch motiviert einzuführen – Unternehmen müssen konsequent in Weiterentwicklung und Veränderungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden investieren. Nur wer Business, Technologie und Kultur ganzheitlich betrachtet, kann das volle Potenzial von KI erschließen und seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.“

Kai Grunwitz, President Kyndryl Germany

In deutschen Unternehmen nutzen knapp zwei Drittel der Mitarbeiter bereits generative KI-Tools (65 Prozent). Jeweils rund sechs von zehn automatisieren Verwaltungsaufgaben oder entwickeln KI-gestützte Produkte und Services. 57 Prozent greifen auf datenbasierte Analysen zurück, 56 Prozent arbeiten mit agentic AI. Entscheidungsunterstützung durch KI nutzen 61 Prozent – vollständig ohne KI arbeiten laut Umfrage keine Teams mehr.

People Readiness: KI-Pacesettern laufen vorweg

Die Studie zeigt auch: Eine kleine Gruppe von sogenannten KI-Pacesettern hebt sich deutlich ab. Diese Unternehmen nutzen KI nicht nur gezielt für Wachstum, sondern binden ihre Mitarbeitenden aktiv in den Wandel ein.

Drei zentrale Hürden, die viele bei der Einführung von KI ausbremsen, haben sie bereits erfolgreich adressiert:

1. Change Management: Pacesetter verfügen drei Mal so häufig wie andere Unternehmen über eine vollständig umgesetzte Strategie für den organisatorischen Wandel im Zuge von KI.
2. Vertrauen in KI: In dieser Gruppe berichten 29 Prozent weniger Unternehmen von Ängsten in der Belegschaft, die das Engagement bremsen.
3. Skill-Gaps: Sie stimmen mit 67 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit zu, dass sie über die nötigen Tools und Prozesse verfügen, um die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter systematisch zu verbessern. Vier von zehn Pacesettern geben an, keine Qualifikationslücken mehr zu haben.

Der Kyndryl People Readiness Report 2025 thematisiert die Bereitschaft von Organisationen für Künstliche Intelligenz. Die Grafik präsentiert den Titel und die zentrale Fragestellung zur Evaluierung der aktuellen Situation im Bereich KI.
Ein Klick auf das Bild bringt Sie zum Studien-Downloadkydryl

Im Vergleich zu CIOs und CTOs auf globaler Ebene schätzen CEOs den Stand ihrer Organisation beim Thema KI zurückhaltender ein: Sie sagen nicht nur häufiger, dass ihr Unternehmen noch ganz am Anfang steht – sie geben zweieinhalbmal so oft an, dass die vorhandene Infrastruktur nicht ausreicht, um KI sinnvoll zu unterstützen. Zudem: 45 Prozent der CEOs glauben, dass die meisten Mitarbeitenden gegenüber KI ablehnend oder feindselig eingestellt sind; diese Meinung teilen nur acht Prozent der CTOs/CIOs. Unterschiede zeigen sich beim Umgang mit den daraus resultierenden Herausforderungen: Während Technikverantwortliche stärker auf internes Kompetenzaufbau setzen, bevorzugen viele CEOs den schnellen Weg – und setzen lieber auf externe Fachkräfte statt auf Weiterbildung.

Die Studie “People Readiness Report” kann hier kostenlos heruntergeladen werden.aj

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