ANWENDUNG6. Juni 2025

Banken setzen auf Generative KI – doch der wirtschaftliche Nutzen bleibt oft aus

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Der Einsatz generativer künstlicher Intelligenz (KI) ist im Bankensektor nahezu allgegenwärtig: 99 Prozent der Finanzinstitute weltweit nutzen entsprechende Technologien bereits in irgendeiner Form. Dennoch zeigen sich deutliche Zweifel am wirtschaftlichen Nutzen – mehr als die Hälfte der Banken sieht bislang keinen signifikanten Mehrwert. Das geht aus einer aktuellen globalen Studie hervor, die Economist Impact im Auftrag des Analyse- und KI-Spezialisten SAS durchgeführt hat.

Die Studie legt ein ambivalentes Bild offen: Generative KI wird zunehmend zur Aufdeckung betrügerischer Aktivitäten eingesetzt – etwa durch Echtzeitanalysen oder dynamische Stresstests. Gleichzeitig nutzen auch Kriminelle die neuen Technologien, um Deepfakes und synthetische Identitäten zu erzeugen, die klassische Sicherheitsmechanismen umgehen. Rund 80 Prozent der befragten Bankmanager gehen davon aus, dass Cyberangriffe, Betrugsversuche und Finanzkriminalität die operativen Prozesse in den nächsten Jahren erheblich beeinflussen werden.

In Reaktion darauf setzen viele Institute auf KI-basierte Lösungen zur Betrugsbekämpfung, obwohl 35 Prozent sie als besonders kostenintensiv einschätzen. Die größten Risiken im Zusammenhang mit generativer KI sehen die Befragten bei operativen Prozessen (57 Prozent), der Compliance (48 Prozent) sowie im Bereich Governance (47 Prozent).

Regulatorische Rahmenbedingungen als Innovationsfaktor

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Trotz der Risiken sehen viele Banken in gesetzlichen Vorgaben kein Innovationshemmnis, sondern eher eine notwendige Voraussetzung: 68 Prozent der befragten Führungskräfte bewerten Regulatorik als innovationsfördernd. Klare Rahmenbedingungen helfen demnach, neue Technologien verantwortungsvoll einzuführen und dabei sowohl Kundenvertrauen als auch Compliance sicherzustellen.

Auch im Hinblick auf Zukunftstechnologien wie Quantencomputing könnten KI-Frameworks als strukturelle Grundlage dienen. Dies gilt laut Studie nicht nur für KI-Anwendungen, sondern auch für Felder wie Open Banking und Blockchain, bei denen mehr Führungskräfte die Vorteile regulatorischer Klarheit betonen als deren Herausforderungen.

Strategien für die digitale Transformation

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Neben technologischen Lösungen sehen die Befragten auch organisatorische und partnerschaftliche Ansätze als Treiber für Innovation. Neue Technologien (37 Prozent), Kooperationen mit FinTechs und Technologieunternehmen (32 Prozent) sowie eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur (30 Prozent) gelten als wesentliche Faktoren für die digitale Transformation im Bankwesen.

Banken stehen in den kommenden Jahren vor entscheidenden Veränderungen in Form von regulatorischer Fragmentierung, technologischen Disruptionen und, bedingt durch zunehmende Vernetzung, eskalierenden Risiken. Um sich in der Digital-Intelligence-Ära gegenüber dem Wettbewerb zu behaupten, müssen Finanzinstitute das Kundenvertrauen zurückgewinnen, indem sie ihre Data Governance stärken und Innovation verantwortungsvoll vorantreiben.”

Stu Bradley, Senior Vice President Risk, Fraud and Compliance Solutions bei SAS

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Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf der Befragung von weltweit 1.700 Führungskräften aus der Finanzbranche. Ergänzt wurde die Studie durch qualitative Interviews mit Experten aus Banken und FinTechs.

Die vollständige Analyse sowie ein interaktives Daten-Dashboard stehen online zur Verfügung. Alle Informationen rund um die Studie gibt es hier. Zudem lassen sich die Ergebnisse über ein interaktives Data Dashboard filtern.tw

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