Kassel wird Testregion für neue girocard-Produkte
EURO Kartensysteme meldet, man habe Kassel als Testregion ausgewählt, um alle kommenden Innovationen rund um die girocard (ehem. EC-Karte) regional zu erproben. Schon “girocard kontaktlos” (die NFC-Variante des BVR, dem sich die Sparkassen teilweise anschließen) wurde in der Region um Kassel erprobt.
Nach “girocard kontaktlos” soll nun auch “girocard mobile” im Raum Kassel, Göttingen, Baunatal erprobt werden (wir berichteten). Um das zu untermauern, hat die EURO Kartensysteme heute die Region Kassel zur “girocard city” ernannt.Die Wahl des Standorts Kassel als Innovationslabor der Deutschen Kreditwirtschaft beruhe auf zahlreichen Faktoren. Wichtigstes Entscheidungskriterium sei eine grundsätzliche Übertragbarkeit der regionalen Ergebnisse auf nationale Belange gewesen. Da die Bevölkerungsstruktur in Kassel sowie die Verteilung, Nutzung und der Besitz von girocards fast deckungsgleich mit den deutschlandweiten Werten sind, besteht vor Ort eine äußerst repräsentative Vergleichssituation. Darüber hinaus sprechen noch viele weitere begünstigende Faktoren für Kassel, beispielsweise die durchschnittliche Kaufkraft der Bürger und die durchschnittlichen Einzelhandelsumsätze, sowie die hohe Zentralität als einzige Großstadt Nordhessens. Auch die Präsenz vieler kleiner und mittelständischer Händler sowie die besonders gute Vernetzung der Banken und Sparkassen sei ein wichtiger Faktor gewesen, der für Kassel gesprochen habe.
Hier sollen also nun alle Zahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft ausprobiert – und zunächst auf regionaler Ebene auf ihre Alltagstauglichkeit hin geprüft werden, bevor es zu einer nationalen Umsetzung kommt.
girocard legt positive Zahlen vor
Das EURO Kartensysteme in der Kommunikation der girocard (mit Werbeschaltungen) und positiven Ergebnisse der girocard so aktiv ist, hat einen Grund: ab 9. Juni 2016 werden Kunden am POS die Wahl haben, welches Zahlverfahren zur Anwendung kommt. Das Problem: die Marke “girocard” ist immer noch nicht so verbreitet wie “EC-Karte” (Hintergründe dazu hier auf Bargeldlosblog.de).
Trotz allem, können sich die girocard-Zahlen sehen lassen: 2015 wurden insgesamt 2,59 Milliarden Bezahlvorgänge mit einem Gesamtumsatz von rund 138 Milliarden Euro per Karte und PIN vollzogen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem minimalen Transaktionsrückgang von 0,65 Prozent. Dies zeige, so EURO Kartensysteme, dass die girocard “dem hohen Wettbewerb durch die Vielfalt an Kartenzahlungsarten und der Verlagerung von Einkäufen ins Internet standhält und weiterhin stark im lokalen Einzelhandel genutzt wird”.
Studie bestätigt girocard-Erfolg
Auch im Bezahlalltag belege die girocard mit großem Abstand die Spitzenposition. Laut einer Studie von Payone und B+S Card Service (wir berichteten) in Kooperation mit statista wurden im Weihnachtsgeschäft 2015 gar vier Fünftel der Kartenzahlungen (79,4 Prozent) mit der girocard getätigt. Auch bei den Terminals gibt es einen Aufwärtstrend. So sind 18.000 weitere Kartenterminals in Deutschland hinzugekommen (jetzt 784.000). Allerdings erwartet Euro Kartensysteme einen baldigen Rückgang, da die im Dezember 2015 in Kraft getretene Regulierung der Interbankenentgelte – mit einer Transaktionsgebühr von höchstens 0,2 Prozent – zu einem weiteren Akzeptanzstellenausbau führen dürfte.aj
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