Cookhouse Lab der msg: Innovationslabor für Versicherer geht in München an den Start
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der ja bekanntermaßen zum Propheten kommen. Das dürfte sich die IT-Beratung msg gedacht haben, als sie die Idee für das mobile Digitallabor Cookhouse Lab entwickelte. Das bereits in Nordamerika erprobte Innovationslabor macht in den nächsten Wochen am Versicherungsstandort München Station und versucht, die Versicherer für digitale Innovationen zu begeistern und mit ihnen zusammen entsprechende Anwendungen zu entwickeln.
Das IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen msg eröffnet am 16. Oktober 2017 für zwei Monate sein erstes europäisches Cookhouse Lab für Versicherer in München, Deutschlands führendem Versicherungs- und InsurTech-Standort. Das temporäre Pop-Up-Labor soll Versicherer dabei unterstützen, ihre Prozesse und Geschäftsmodelle im Rahmen der Digitalisierung voranzutreiben und dem steigenden Wettbewerbsdruck zu begegnen. „Cookhouse Lab verfolgt das Ziel, ein weltweites Innovationsnetzwerk für die Versicherungswirtschaft aufzubauen“, so das Unternehmen. Es bietet mit dem Open Innovation-Ansatz das erste InsurTech Lab an, bei dem Versicherer gemeinsam in kurzen Innovationssprints Lösungen für die aktuellen und künftigen Probleme angehen.Einige Erfahrungen hat msg allerdings schon mit der Idee: Das Konzept wurde bereits Anfang 2017 im nordamerikanischen Versicherungs-Hub Toronto von msg gestartet. Zu den Mitgliedern des Labs zählen dort mittlerweile 20 namhafte Unternehmen wie AIG, IRB Brasil RE, Royal Sun Alliance, Manulife oder Munich Re, die dort gemeinsam Lösungen erarbeiten. Eine Übersicht über die Projekte sowie Ergebnisse gibt es auf der Website des Cookhouse Lab. Themen im Pop-up-Lab in München werden unter anderem Chatbots, Blockchain, Millennials, IFRS17 sowie autonomes Fahren sein. Unternehmen sind auch dazu aufgefordert, eigene Themen einzubringen. Standort des Cookhouse Labs ist das Werk 3, Atelierstraße 14 am Münchner Ostbahnhof.
Digitalisierung und neue Wettbewerber zwingen die Branche zum Handeln
Der Veränderungsdruck für Versicherungen steigt zunehmend und neue Wettbewerber treten in den Markt ein. Traditionelle Geschäftsmodelle und Prozesse müssen daher zukunftsfähig gemacht und die Digitalisierung gewinnbringend genutzt werden. Eine wesentliche Rolle spielt daher der Open Innovation genannte Ansatz. Dieser setzt auf die Expertise eines internationalen Netzwerks von Spezialisten aus Versicherung und Rückversicherung, Finanzdienstleistung, Beratern, Start-ups und Universitäten. Interessierte, die sich für Projekte registrieren, erarbeiten gemeinsam in interdisziplinären Teams Lösungen für aktuelle Probleme oder testen neue Technologien auf ihre Tauglichkeit und Erfolgschancen. Neben dem Insurance-Ökosystem spielen moderne Methoden wie Lean Innovation und Design Thinking eine zentrale Rolle.
Unser Cookhouse Lab ist ein InsurTech, mit dem wir die gesamte Industrie ein Stück weit besser machen wollen. Im Gegensatz zu anderen InsurTechs sind wir deshalb kein Konkurrent, sondern ein Partner, der die gesamte Branche zusammenbringt. Denn wir wollen helfen, zukunftssichere Lösungen gemeinsam zu gestalten.”
Bernhard Lang, Vorstand bei msg
Beim Cookhouse Lab könne man als Versicherer die Probleme und Ideen sozusagen in einen Topf werfen und sich wie auf einer Speisekarte aussuchen, wie und wobei sie sich selbst engagieren wolle. Die einzelnen Projekte sollen vor allem durch den interdisziplinären Ansatz vorangetrieben werden, wie die Macher betonen. Unterstützung gibt von Designern, Technologieexperten und Coaches.
Die Mischung aus innovativer Methodik und kollaborativem Arbeiten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Experten habe sich in Nordamerika bereits ausgezahlt. „Wir sehen auch in Deutschland ein großes Potenzial für Versicherer, im Cookhouse Lab Innovationen zur Marktreife zu bringen, die sich allein mit den eigenen Ressourcen nicht umsetzen lassen.“tw
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