Jeder dritte Deutsche kann sich Wechsel zu einer Direktbank vorstellen

Die Mehrheit der Bankkunden in Deutschland hat noch immer ausschließlich ein Girokonto bei einer Filialbank – laut einer Befragung des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes YouGov im März sind das 57 Prozent. Dieser Anteil ist aber gerade in den letzten Jahren spürbar gesunken. Kunden wechseln deutlich häufiger ihre Bank als früher. Die seit mehr als 20 Jahren in Deutschland agierenden Direktbanken sind inzwischen für immer mehr Menschen eine attraktive Option. Viele Deutsche haben sich in dieser Zeit für die Nutzung der Leistungen einer der Direktbanken entschieden.

Eine aktuelle Umfrage der norisbank untersucht die Gründe dafür und schaut, wie diese Entwicklung weitergehen könnte. Zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG hat die norisbank dazu 1.000 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht in einer Online-Studie im Mai 2017 befragt.

Demnach kann sich neben den Kunden, die bereits bei einer Direktbank sind, mittlerweile jeder dritte Deutsche mit Internetnutzung vorstellen, auch ein Girokonto bei einer reinen Direktbank zu eröffnen oder der Wechsel dahin ist bereits konkret geplant.

Wechselgründe Kosten und Flexibilität

Während klassische Banken im derzeitigen Zinsumfeld häufig an der Gebührenschraube drehen, suchen die Kunden verstärkt nach kostenlosen Alternativen. Wichtigstes Kriterium für den Wechsel zu einer Direktbank ist demnach die Kostenfreiheit: 69,3 Prozent der befragten Internetnutzer nannten „keine Kontoführungsgebühren“ als wichtigsten Grund für einen Wechsel, gefolgt vom „kostenfreien Geldabheben“ mit 50,2 Prozent. Außerdem gefragt sind auf den Plätzen drei und vier eine kostenfreie Kreditkarte (38 Prozent) sowie die Erreichbarkeit beziehungsweise der Service rund um die Uhr (31,6 Prozent).

Der immer stärkere allgemeine Trend zu Digitalisierung und E-Commerce spielt dabei eine große Rolle. Laut der Umfrage liegt in Deutschland der Anteil der Nutzer des Online-Bankings mittlerweile schon bei 84,5 Prozent.

Ein reines Online-Konto wird in Zukunft ein attraktives Modell für immer mehr Bankkunden sein. Denn seine Bankgeschäfte kostengünstig rund um die Uhr online – und damit immer und überall – zu erledigen, wird dem wachsenden Anspruch der Menschen an die Flexibilität auch von Bankdienstleistungen und guten Services ebenso gerecht wie der steigenden Anzahl an sogenannten Smart Shoppern.“

Thomas große Darrelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der norisbank

FinTechs sorgen für neuen Schwung

Viele innovative Finanzdienstleistungen von online-fokussierten Anbietern, den FinTechs, machen in den letzten Jahren auf sich aufmerksam und gewinnen immer mehr Kunden. Auch das zentrale Thema Sicherheit bei Bankgeschäften im Internet entwickelt in letzter Zeit eine Dynamik mit vielfältigen neuartigen Lösungen, um dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Nutzer gerecht zu werden.

Mit der Entwicklung moderner digitaler TAN-Verfahren wie zum Beispiel der photoTAN und der Ablösung veralteter Verfahren wie der iTAN kommen Banken mit innovativen Lösungen dem steigenden Sicherheitsbedürfnis der Kunden nach.“

Viele moderne Entwicklungen von FinTechs, Banken und Service Providern lassen zudem auf Webseiten und in Apps den aktuellen technologischen Fortschritt erlebbar werden und sorgen beim Nutzer für Mehrwert und Bequemlichkeit – seien es nun smarte digitale Angebote wie die Fotoüberweisung, die Sprachsteuerung oder auch auf Chat- und Videokonferenz basierende Kundenservices bis hin zur volldigitalen Kontoeröffnung. Wer hier als Anbieter nicht mit der Entwicklung Schritt hält, wird bei der gestiegenen Wechselbereitschaft letztlich Kunden verlieren.pp