Der harte Kampf um den Startbildschirm: Seite 1 ist Pole Position für Apps
Das Smartphone ist inzwischen für viele Deutsche zum zentralen Kommunikationsinstrument geworden. Banken und Finanzdienstleister können so die Kundenkommunikation über die eigene App intensiver gestalten als je zuvor und gleichzeitig die Sicherheitsrichtlinien besser einhalten als beispielsweise über eine einfache mobile Website. Dabei sollten die Unternehmen aber zusehen, dass sie im harten Kampf um den Startbildschirm mit ihrer App zu den wichtigsten Anwendungen des Kunden werden. Denn wer es auf Seite 1 des Startbildschirms schafft, profitiert von seiner App ungleich mehr.
Der Blick auf das Smartphone ist für viele inzwischen ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens geworden. 35-mal blicken Smartphone-Nutzer eigenen Angaben zufolge durchschnittlich pro Tag auf ihr Smartphone. Immerhin neun Prozent geben an, 100-mal oder häufiger pro Tag auf ihr Smartphone zu schauen. Dabei steht die Nutzung von Apps (neben dem Surfen im Internet) im Fokus des Geschehens: Laut einer Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov sind es vor allem folgende Apps, mit denen die Deutschen viel Zeit verbringen: WhatsApp (74 Prozent), E-Mail-Programme (35 Prozent), Facebook (29 Prozent), Wetter-Apps (27 Prozent) und die Google Suche (25 Prozent).Eine eigene Smartphone-App zu besitzen, ist für viele Unternehmen im Finanz- und Bankenumfeld inzwischen selbstverständlich – und iOS und Android als Betriebssysteme der Kunden inzwischen nahezu überall gesetzt. Das Mobiltelefon wird so zu einer wichtigen Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen. Hinzu kommt: Besser als über den Browser lassen sich bankentechnische Compliance-Richtlinien und Sicherheitsvorkehrungen einhalten und umsetzen, die den Kunden und das Unternehmen gleichermaßen vor Betrug und Datenmissbrauch schützen.
Apps auf der Startseite werden am häufigsten genutzt
Vor allem über die Startseite verschaffen sich die Nutzer einen Überblick. Sie stellt die Eintrittstür zum Smartphone dar, denn 44 Prozent der Smartphone-Nutzer nutzen fast ausschließlich die Apps, die sich auf ihrem Startbildschirm befinden.
Der Platz auf dem Startbildschirm ist hart umkämpft – wer nicht von Beginn an dort landet, hat kaum eine Chance, dorthin zu gelangen.”
Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov
Das Ziel von jedem Unternehmen ist es folglich, auf der Startseite präsent zu sein, verspricht diese doch stetige Aufmerksamkeit. Hinzu kommt eine regelmäßige Marketingwirkung: Mit kaum einer Maßnahme ist eine Bank oder ein Finanzunternehmen beim Kunden so häufig präsent mit dem eigenen Markennamen wie über das Icon der App.
Bestimmte Apps und Widgets sind erwartungsgemäß häufig auf dem Startbildschirm zu finden und für die Nutzer wichtig. Zu ihnen zählen Messenger (55 Prozent), Uhrzeit inkl. Wecker (50 Prozent), Kamera (50 Prozent), Wetterapps (49 Prozent) und E-Mail-Programme (45 Prozent). Andere Apps und Widgets sind jedoch nur bei den wenigsten Nutzern auf dem Startbildschirm zu finden – und werden tendenziell auch weniger genutzt. Was dabei Ursache und was Wirkung ist, hat die Studie nicht klar beantwortet.
Heavy User und Besserverdiener nutzen tendenziell auch Apps auf den hinteren Seiten
Doch für Entwickler und Unternehmen gibt es auch Hoffnung, sollte es die App nicht auf die Startseite der Smartphone-User geschafft haben: Mehr als ein Viertel (28 Prozent) greift auf Apps auf nachfolgenden Menüseiten beinahe genauso häufig zu, wie auf die, die sich auf dem Startbildschirm befinden. Diese Personengruppe ist in der Regel auf ihr Smartphone angewiesen und zählt häufig zu den Besserverdienern und Heavy Usern bei Mobilgeräten. Darüber hinaus sind sie besonders häufig beruflich in leitenden Positionen wiederzufinden. Neben den gängigen Apps nutzt diese Gruppe auch überdurchschnittlich intensiv Nachschlagewerke, Sport- und Fitness-Apps oder Fahrplanauskünfte. Unternehmen sollten in ihrer Kommunikation die intensive Smartphone-Nutzung dieser Zielgruppe aufgreifen und sich an ihren Bedürfnissen orientieren.
Für die Studie wurde auf die 100.000 Datenpunkte umfassende YouGov-Datenbank zugegriffen, für die im Jahresverlauf 70.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Kombiniert wurde die Analyse mit einer zusätzlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 2.000 Personen (18+), die vom 15.08. bis 21.08.2017 durchgeführt wurde. Der vollständige Report „Die App von Seite 1“ kann kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten hier heruntergeladen werden. tw
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