Mehr Dunkelverarbeitung: Hausrat- & Wohngebäudeversicherungen profitieren von KI und Robotik
Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik werden das Schadensmanagement von Hausrat- und Wohngebäudeversicherern deutlich verändern. Automatisierung ist der entscheidende Hebel, um die Effizienz in der Schadensbearbeitung zu verbessern und gleichzeitig Bearbeitungsfehler auszuschalten. Darüber hinaus kann durch kurze Antwortzeiten die Zufriedenheit der Versicherungskunden nachhaltig gesteigert werden. Swiss Post Solutions SPS und die Versicherungsforen Leipzig haben nun die Untersuchung im Whitepaper „Automatisierung in der Assekuranz“ veröffentlicht.
SPS hatte die Versicherungsforen Leipzig, einen Forschungs- und Entwicklungsdienstleister für die Assekuranz, damit beauftragt, Automatisierungspotenziale von Versicherungsprozessen zu untersuchen. Im Fokus der Untersuchung stand das Schadensmanagement von Hausrat- und Wohngebäudeversicherern.Einsparpotenziale heben
Da es bislang keine fundierten Erfahrungswerte für den Einsatz von KI gibt, gehen die Aussagen befragter Experten zum Einsparpotenzial zum Teil weit auseinander. Während die einen Expertenschätzungen davon ausgehen, dass die Prozesskosten im Schadensmanagement über alle Sparten um 70 bis 80 Prozent gesenkt werden können, sind andere Prognosen zurückhaltender: sie rechnen mit 30 Prozent Kostensenkung. Selbst diese 30 Prozent gelten als Wert, der enorme Auswirkungen auf die Profitabilität hat, da Schadensaufwendungen bis zu 75 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.
Die Dunkelverarbeitungsquote – die vollständig automatisierte Schadensbearbeitung von der Schadensmeldung bis hin zur Regulierung – liegt bei den untersuchten Versicherungen heute bei weniger als zehn Prozent.
Je mehr Varianten der Schadensprozess einer spezifischen Branche oder Produktkategorie aufweist, desto herausfordernder ist die Automatisierung. Deshalb sind heute in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung lediglich Teilschritte automatisiert. Durchgängige Dunkelverarbeitung lässt sich dagegen kaum feststellen.“
Christian Ott, Director Global Solution Design Insurance bei Swiss Post Solutions (SPS)
Eine durchgehende Automatisierung scheitert oftmals an der mangelnden Integration einzelner IT-Systeme: Bei der Deckungs- und Haftungsprüfung ist es zum Beispiel eine Voraussetzung, dass das Schadenssystem auf sämtliche Vertragsinformationen zugreifen kann. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass dies heute praktisch nicht möglich ist.
Umsetzung
Ein wesentlicher künftiger Treiber ist Robotic Process Automation (RPA) in Verbindung mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz. Damit können strukturierte Kundeninformationen gewonnen und Systembrüche überwunden werden. Denn der zunehmende Kostendruck sowie die Verfügbarkeit und schnelle Weiterentwicklung neuer Automatisierungs-Technologien, deren Stärke unter anderem die Überwindung von Systembrüchen und die Strukturierung eingehender Kundeninformationen sind, werden die Dynamik in Automatisierungsprojekten in den nächsten Jahren signifikant erhöhen. Weil der Einsatz dieser Technologien mit einem hohen Investitionsrisiko verbunden ist, gehen heute schon viele Assekuranzen den Weg, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der bereits über Erfahrungen im Einsatz der Technologien verfügt und Ansätze aus anderen Branchen adaptieren kann. Das habe Vorteile …
Kurze Einführungszeiten von wenigen Monaten und ein kurzer Amortisierungszeitraum werden die Investitionsbereitschaft auch bei Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen in der nahen Zukunft deutlich erhöhen“
Christian Ott, Director Global Solution Design Insurance bei Swiss Post Solutions (SPS)
Angesichts der technologischen Dynamik und der Vielzahl neu entstehender Softwareanbieter zu KI und RPA ist heute schwer zu prognostizieren, wer sich langfristig etablieren wird. So wird Experimentierfreudigkeit, also vieles auszuprobieren, mit der Bereitschaft ein weniger erfolgreiches Projekt auch mal wieder zu beenden, zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren werden.
Eine Alternative zum damit vorprogrammierten, regelmäßigen Wechsel des Softwareanbieters stellen dabei strategische Partnerschaften mit Business Process Outsourcing Spezialisten wie SPS dar, die technologisch anpassungsfähig sind, aber eine hohe Kontinuität und Stabilität der betreffenden Geschäftsprozesse garantieren können.
Das Whitepaper „Automatisierung in der Assekuranz“ der Versicherungsforen Leipzig und SPS kann hier kostenfrei angefordert werden.aj
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