Auriga: An schneller Digitalisierung kommen Banken 2018 nicht vorbei
Der italienische Anbieter von Banking-Softwarelösungen Auriga hat seine Prognose für die Zukunft im Bankenwesen veröffentlicht. Im Fokus stehen hierbei Digitalisierung, Automatisierung und Kundennähe. Waren Finanzentscheider in den letzten Jahren noch sehr konservativ in Bezug auf Digitalisierung eingestellt, so entdecken viele Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz jetzt den Weg in die Cloud. Dabei spielen der Datenschutz und die neuen GDPR-Richtlinien eine große Rolle. Aber auch der Umgang mit Challenger-Banken und die zunehmenden Filialschließungen werden für die großen Finanzhäuser in diesem Jahr eine Herausforderung darstellen. Mark Aldred, Head of International Sales bei Auriga, gibt einen Ausblick, was die Bankenbranche dieses Jahr erwartet.
Vor allem im ländlichen Raum werden die Banken in diesem Jahr aus Kostengründen weiterhin viele Filialen schließen, ist sich Mark Aldred sicher. Deshalb müssten Services, die bisher in der Bank möglich waren, sobald wie möglich digitalisiert und automatisiert werden. Nur so verhindere man, dass die Kunden unzufrieden sind, weil es im eigenen Ort keine Anlaufstelle mehr für ihre finanziellen Bedürfnisse gibt.Bank muss weiterhin für den Kunden da sein
Mark Aldred führt weiter aus, der Bankkunde solle das Gefühl haben, seine Bank sei immer und überall für ihn da. Darum ist es für ihn wichtig, dass der Kunde auf der einen Seite seine Basis-Bankgeschäfte entweder von zuhause online an verschiedenen Endgeräten oder in der Filiale direkt am Automaten durchführen kann – ihm aber auf der anderen Seite hier bei wichtigen Fragen (z.B. Anlage oder Investment) auch immer persönliche Beratung zur Verfügung steht. Als zentrales Stichwort nennt er “Omnichannel Banking” und führt aus: Wenn es den Banken gelingt, die Kunden über alle Kanäle hinweg optimal zu bedienen, werden sie diese auch langfristig an sich binden können.
Ein zentraler Punkt für die Entwicklung ist für Mark Aldred im nächsten Jahr auch die Sicherheit. Weil die Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse fortschreiten und die Richtlinien der EU-DSGVO (EU-Datenschutz-Grundverordnung, oder GDPR) bis zum 25. Mai umgesetzt werden müssen, liege in den nächsten Monaten auf dem Datenschutz ein besonderer Fokus im Finanzsektor. Bankkunden müssten sich darauf verlassen können, dass ihre Daten bei ihrer Bank sicher sind und nur zweckgebunden genutzt werden. Wenn sich hier Unsicherheiten zeigen, könnten die Geldinstitute Kunden verlieren.
Kooperation könnte der richtige Weg in die Zukunft sein
Obwohl der Marktanteil von sogenannten Challenger-Banken im deutschsprachigen Raum noch sehr überschaubar ist, drängen immer mehr kleine und innovative Player auf den Markt. Diese Banken haben sich oft auf einen Bereich spezialisiert und bieten größtenteils digitalisierte Lösungen an. Mark Aldred glaubt, dass Challenger-Banken noch nicht in der Lage seien, große, etablierte Finanzhäuser zu gefährden, diese aber durch Partnerschaften mit Challenger-Banken gerade im digitalen Bereich dazulernen könnten.
Einhergehend mit den Filialschließungen schlägt er Partnerschaften auch mit Konkurrenzbanken bezüglich der Infrastruktur vor Ort vor. In “White-Label-Filialen” stehen Automaten verschiedener Geldhäuser, die sich so die Filialkosten teilen – und trotzdem ihre Services anbieten können. Diese neue Art der Bankfiliale ist in Deutschland vielleicht schwer vorstellbar, aber unter Umständen zeigen sich die Geldhäuser ja im Zuge der Herausforderungen im Markt dieser neuen Idee aufgeschlossen. Laut Aldred setzt es aber voraus, dass Banken ihre Automaten mit innovativer Software und benutzerfreundlichen Selbstbedienungs-Oberflächen ausstatten. Auf diese Art könnten Banken Ihre Standortvielfalt bewahren und gleichzeitig die Kosten für Infrastruktur deutlich senken, glaubt Aldred.
“Insgesamt zeichnet sich also ab, dass Banken im kommenden Jahr der Digitalisierung offen begegnen und diese aktiv annehmen müssen, um mittel- und langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Was sie aber in diesem Zuge nie aus den Augen verlieren dürfen: den Kunden. Digitalisierung darf nicht bedeuten, dass die Distanz zwischen Bank und Kunde größer wird. Im Gegenteil: der Kunde muss sie als Schritt erfahren, der Services schneller, effizienter und transparenter macht.”
Mark Aldred, Head of International Sales bei Auriga
Auriga ist Anbieter von Software und Anwendungslösungen für den Banken- und Zahlungsverkehrssektor und innovativer Omni-Channel-Lösungen für Banken und andere Finanzinstitute. Aurigas Softwarelösungen basieren auf moderner Architektur und laufen nach eigenen Angaben bereits auf 67 Prozent aller italienischen und 12% der europäischen Bankautomaten. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Anbieters. tj
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