Hogan-Lovells zweifelt an Oliver-Wyman-Studie: Tiefgreifende Marktbereinigung sei ausgeschlossen
Anfang Februar titelte das Handelsblatt “150 statt 1900 – Studie sagt Bankensterben voraus” auf Basis der aktuellen Oliver Wyman-Studie. Nun regt sich im Beraterkreis Widerspruch.
Einer der Ersten, der das sogar per Pressemittelung macht, ist Dr. Tim Brandi, Partner bei der internationalen Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells und Leiter der Praxisgruppe “Gesellschaftsrecht/Fusionen und Übernahmen” in Frankfurt. Er eröffnet die Diskussion und meint:Die Konsolidierung in der deutschen Bankenbranche wird anhalten, ich bezweifele aber, dass die Zahl der Institute tatsächlich – wie einige Beobachter prognostizieren – um 80 Prozent sinken wird.
Zwar haben viele Banken auch zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise weiter mit Abschreibungen auf faule Kredite zu kämpfen. Und die Niedrigzinspolitik der Notenbanken hat die Erträge der Banken kontinuierlich schrumpfen lassen. Voraussetzung für eine Marktbereinigung wäre aber ein einheitlicher Banken-Binnenmarkt. Den gibt es weder auf EU-Ebene, noch gibt es in Deutschland eine politische Mehrheit, das Drei-Säulen-Modell – Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken – abzuschaffen.
Ohne eine Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen ist eine tiefgreifende Marktbereinigung aber ausgeschlossen. Tatsächlich bleiben die rechtlichen Hürden für eine weitergehende Konsolidierung in Deutschland sehr hoch.”aj
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