ARCHIV29. Juni 2018

boon: Wirecard bringt Google Pay für (fast) alle Android-Nutzer

„boon“ ermöglicht die Nutzung von Google Pay unabhängig vom eigenen Geldinstitut
„boon“ ermöglicht die Nutzung von Google Pay unabhängig vom eigenen Geldinstitut Wirecard

Nach dem Start von Google Pay ist das Interesse groß. Neben der bislang überschaubaren Zahl der Handelsketten, wo man damit bezahlen kann, ist allerdings auch die Unterstützung auf Bankenseite derzeit sehr gering. Die Wirecard-App „boon“ ermöglicht die Nutzung von Google Pay unabhängig vom eigenen Geldinstitut.

Google Pay ist in Deutschland angekommen (noch vor Apple Pay) und könnte dem mobilen Bezahlen hierzulande einen entscheidenden Schub geben. Neben der vergleichsweise niedrigen Hürde von mindestens Android 5.0 werden zur Zeit aber lediglich Konten bei der Commerzbank und ihrer Tochter Comdirect sowie der Direktbank N26 unterstützt, Revolut und LBBW sollen demnächst hinzukommen.

boon bringt eigene Kreditkarte mit

Wirecard steht mit einer neuen Version seiner boon-App im Google Play Store bereit und lässt Nutzer, unabhängig davon, bei welcher Bank sie Kunde sind, von Google Pay profitieren. Und das bereits ab Android 4.4 mit den passenden Endgeräten. Die Lösung bringt eine digitale boon-Mastercard, die in der App hinterlegt und für das mobile Payment verwendet wird. Diese virtuelle Kreditkarte kann mit jeder beliebigen Visa- oder Mastercard (Gebühr 1 Prozent, mindestens 1 €) oder per Banküberweisung (kostenlos) aufgeladen werden.

Geschäfte, in denen kontaktloses Bezahlen bisher möglich ist, sind laut Google Adidas, Aldi-Süd, Hornbach, Kaufland, Lidl, McDonald’s, MediaMarkt und Saturn. Viele weitere sollen aber in Kürze folgen. Da ist offenbar Google selbst nicht ganz klar, was sein Produkt kann, denn faktisch wird Google Pay natürlich überall dort akzeptiert, wo die kontaktlose Mastercard angenommen wird.

In der Praxis funktioniert das so, wie bei allen HCE-Lösungen: Ohne die App öffnen zu müssen, wird das Smartphone an das NFC-Kassenterminal gehalten und schon ist bezahlt. Bei Beträgen unter 25 Euro muss nicht einmal der Bildschirm des Handys entsperrt werden.

Auch Online- und Directpay-Unterstützung

Statt bei den teilnehmenden Online-Shops jeweils ihre Zahlungs- und Adressdaten einzugeben, können Nutzer bei Apps von zum Beispiel Adidas, Asos, Deliveroo, Flixbus, Ryanair sowie den Google-eigenen Apps auf einen Google-Pay-Knopf zugreifen. In Kürze sollen die Apps der Berliner Verkehrsbetriebe, Hellofresh, MediaMarkt und Saturn sowie Mytaxi ebenfalls über eine Google-Pay-Integration verfügen.

Zusätzlich bietet boon weitere Mehrwertdienste, wie etwa das Versenden von Geld zwischen boon-Nutzern in Echtzeit. Laut Arne Pache, Vice Präsident Digital Payments & Labs bei Mastercard ist das kontaktlose Bezahlen mit einer digitalen Mastercard und einem Smartphone nicht nur komfortabel, sondern auch sicher, da keine persönlichen Konto- oder Kartendaten gespeichert oder übertragen werden.

Wirecard

„Wir begrüßen es, dass Google Pay in Deutschland startet und zusammen mit boon dem Mobile Payment hierzulande neuen Schwung verleiht.“

Georg von Waldenfels, Executive Vice Präsident Consumer Solutions bei Wirecard

Bereits seit 2015 kann boon in Deutschland verwendet werden (erste drei Monate kostenlos, danach Nutzungsgebühr 1,49 €/mon.). Zudem ist die App auch in Belgien, Irland, den Niederlanden, Österreich und Spanien verfügbar. hj

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert