Insight-Befragung zu Start-ups in der Versicherungsbranche: mehr Kooperation
Wie steht es um die Zusammenarbeit der Versicherer mit Start-ups? Welchen Einfluss haben die neuen Marktteilnehmer auf die Branche? Dies waren die Kernfragen der zweiten Insight-Befragung von den Versicherungsforen Leipzig und dem Insurance Innovation Lab. Die Entwicklungen und Impulse durch Start-ups in der Assekuranz werden überwiegend positiv eingeschätzt, vor allem in den Bereichen Kundenservice, Produktentwicklung sowie Schadens- und Leistungsmanagement. Es ist mehr Kooperation angesagt.
[An] der zweiten Befragung vom Online-Expertennetzwerk “Insight” haben knapp 60 Branchenexperten teilgenommen – rund 63 Prozent davon kommen aus einem Versicherungsunternehmen, 37 Prozent gehören branchennahen Dienstleistern an.InsurTechs für die Schnittstelle zum Kunden
Start-ups haben besonders hohen Einfluss auf Bereiche, die unmittelbar die Schnittstelle zum Kunden betreffen. 94 Prozent der Versicherer schätzen die InsurTechs als eher bis sehr relevant für den Kundenservice und für den Vertrieb ein. Auch im Schadensmanagement (89 Prozent) und in der Produktentwicklung (78 Prozent) wird den Start-ups eine hohe Bedeutung beigemessen. Sehen die experten nun eine Bedrohung oder Bereicherung durch die InsurTechs für ihr Unternehmen?
Den Teilnehmern zufolge überwiegen die positiven Effekte. Auch hier werden kundennahe Bereiche wie etwa Kundenservice, Produktentwicklung sowie Schadensmanagement ganz vorn angeführt. Eher negative Auswirkungen durch die Start-ups werden am ehesten in den Bereichen Underwriting und Vertrieb angenommen, allerdings erwartet keiner der Befragten eine sehr negative Wirkung.
Kontakte durch Recherche und Networking
Die Branche will von den positiven Effekten durch die Start-ups profitieren. Rund ein Drittel der befragten Branchenexperten gab an, regelmäßig und systematisch nach Start-ups zu suchen, knapp 40 Prozent machen dies eher sporadisch bei Bedarf. Die Suche findet dabei meist klassisch über (Online-)Recherchen statt. Aber auch Kooperationen mit Start-up-Programmen oder Networking-Events dienen dazu, Kontakte zur Start-up-Szene herzustellen. Rund 60 Prozent der Befragten kooperieren bereits heute mit Start-ups. Besonders beliebt sind mit 31 Prozent die Zusammenarbeit mit Start-ups im Bereich Technologiedienstleistungen und Support sowie mit 27 Prozent Partnerschaften, um beispielsweise neue Produkte zu entwickeln.
InsurTechs als Technologiepartner
Von der Zusammenarbeit mit Start-ups erhoffen sich die Befragten ganz klar Zugang zu neuen Technologien und Innovationen. Gut 40 Prozent nannten diese Antwort. Weiterhin spielen auch die Stärkung des eigenen Geschäftsmodells sowie dessen Erweiterung für 23 bzw. 17 Prozent der Befragten eine Rolle. Die Beratung von Start-ups sowie die Zusammenarbeit zur Gewinnung von Mitarbeitern oder Daten wurden hingegen nicht als primäre Kooperationsziele genannt. Bei den Technologien, die durch die Kooperationen erschlossen werden sollen, stehen die Themen künstliche Intelligenz und Data Science ganz oben auf der Wunschliste der befragten Teilnehmer. Es folgen die Bereiche Internet of Things, Smart Contracts, Smart Home und Smart Data.
Selbst Insider werden
Das Expertennetzwerk „Insight“ wurde von den Versicherungsforen Leipzig und dem Insurance Innovation Lab im September 2017 ins Leben gerufen (wir berichteten). Das Online-Panel will Experten aus der Assekuranz sowie von branchennahen Dienstleistern zusammenbringen und in regelmäßigen Umfragen zu aktuellen Themen der Branche befragen. Eine Anmeldung für das Expertennetzwerk und die Teilnahme an den künftigen Umfragen zu weiteren Themen ist unter insight-netzwerk.de möglich.pp
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