InsurTech Briefing Q3/2019: hohe Investitionen, Verwaltungssysteme im Fokus
Die weltweiten Investitionen in InsurTech-Unternehmen bleiben auf dem hohen Niveau der Vorquartale und erreichten im dritten Quartal 2019 insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar. Damit lag das Kapitalvolumen, das Risikokapitalgeber sowie Versicherer und Rückversicherer in Versicherungs-Start-ups investierten, zum fünften Quartal in Folge über 1,2 Milliarden US-Dollar. Die Investitionshöhe der ersten drei Quartale 2019 übersteigt bereits jetzt die des Gesamtjahres 2018. Dies ermittelte das InsurTech Briefung Q3/2019 von Willis Towers Watson.
Während das Volumen der Transaktionen im Vergleich zum Vorquartal (1,41 Mrd. US-Dollar) um sechs Prozent angestiegen ist, erhöhte sich die Anzahl der getätigten Deals sogar um 20 Prozent von 69 auf 83. Die ersten neun Monate 2019 verzeichnen mit 239 Transaktionen und insgesamt 4,36 Milliarden US-Dollar Investitionen in InsurTechs bereits jetzt eine Steigerung von fünf Prozent im Vergleich zum Gesamtvolumen 2018.
Das anhaltend hohe Niveau der Investitionen zeigt, welch enorme Erwartungen an die Rolle von Technologie in der Versicherungsbranche geknüpft werden. Angesichts dieser Bewertungen wird es für InsurTechs zunehmend darauf ankommen zu beweisen, dass ihre Lösungen skalierbar sind und in den alltäglichen Prozessen funktionieren.”
Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland
Anhaltende InsurTech-Gründungswelle
Auch wenn die umfangreichen Investitionen des vergangenen Quartals mit Volumina zwischen 100 und 350 Millionen US-Dollar wieder auf spätere Finanzierungsrunden entfielen (Root Insurance, Gusto, PolicyBazaar und Hippo), gingen die Folgefinanzierungen in reifere InsurTechs (Series C und später) insgesamt zurück. Gleichzeitig ist ein Anstieg der frühen Finanzierungsrunden zu beobachten – die Gründungswelle reißt nicht ab.
Auch der Schwerpunkt der Investitionen verschiebt sich. Während Investitionen in vertriebsorientierte Startups zurückgingen, nahm das Interesse an Unternehmen zu, die Lösungen im Bereich Advanced Analytics (Vorhersagemodelle auf Basis moderner Analyseverfahren) entwickeln.
Verwaltungssysteme im Fokus
Im dritten Quartal fokussiert sich das InsurTech-Briefing mit dem Thema Vertragsverwaltung auf das zentrale Element der Wertschöpfungskette. Im Kern bilden Verwaltungssysteme für Versicherungsunternehmen das Fundament, um die Erwartungen ihrer Kunden an Service und Qualität zu erfüllen. Darüber hinaus wird es zukünftig von entscheidender Bedeutung sein, dass moderne Verwaltungssysteme die Nutzung von Vorhersagemodellen ermöglichen. So werden Versicherungsunternehmen vermehrt in die Lage versetzt, datenbasierte Entscheidungen treffen zu können.
Versicherer müssen vorhandene Daten mit modernen statistischen oder Machine-Learning-Verfahren analysieren können, um ein tieferes Verständnis ihres Kunden zu erhalten und eine darauf aufbauende Strategie zur Verbesserung der Kundenbindung zu entwickeln. Diese Fähigkeit wird zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im Wettbewerb von Lebens- und Sachversicherern.”
Dr. Niki Winter, Direktor und Digitalisierungsexperte bei Willis Towers Watson Deutschland
Das vollständige InsurTech Briefing Q3/2019 von Willis Towers Watson können Sie hier kostenlos herunterladen.pp
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/96592
Schreiben Sie einen Kommentar