Agilität bei Banken: Oft ist es mit agilen Verfahren noch nicht weit her
Agilität ist ein Businessthema, mit dem sich Unternehmen aller Branchen und Größen gerne schmücken. Doch gerade im Bankenumfeld zeigt eine Studie der Strategie- und Managementberatung zeb jetzt auf, dass es mit den agilen Verfahren noch nicht so weit her ist. Auch wenn immerhin jeder fünfte Befragte erklärt, dass erste Schritte auf dem Weg in Richtung agile Verfahren bereits gemacht seien, sind gerade einmal fünf Prozent der Meinung, dass in ihrem Unternehmen viele Elemente des agilen Arbeitens schon umgesetzt werden.
Agilität ist ein zentraler Schlüssel, eine beliebte Antwort, wenn es darum geht, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. Das ist die grundsätzliche Erkenntnis innerhalb der Finanzdienstleistungsbranche. So stimmen aktuell zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten einer Studie von zeb der Aussage zu, dass die Entwicklung hin zu einer anpassungsfähigen und kundenzentrierten Organisation zwingend notwendig und hochrelevant ist. Doch der Blick auf die Agenda der Institute zeigt, dass das Thema in der Branche noch viel zu wenig Beachtung und Umsetzung findet: Nur 21 Prozent der Studienteilnehmer/-innen sind der Meinung, dass ein einheitliches Verständnis von Agilität im eigenen Haus besteht, und weniger als 6 Prozent der Befragten ordnen ihrem Unternehmen überhaupt einen fortgeschrittenen bzw. sehr fortgeschrittenen Reifegrad zu.Finanzdienstleister stehen beim Thema Agilität ganz am Anfang einer tief greifenden Transformation. Banken haben die Zeichen der Zeit zwar erkannt, weisen aber noch große Defizite auf. Projekte belegen konkret, wie der Wandel gelingen kann – entweder schonend Schritt für Schritt oder ganzheitlich und möglichst schnell.“
Jens Wiegel, Mitautor der zeb-Studie
Schlechtes Zeugnis fürs eigene Unternehmen
Die Strategie- und Managementberatung zeb, spezialisiert auf die europäische Finanzdienstleistungsbranche, hatte für die Studie mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Finanzdienstleistern unterschiedlicher Größe und Ausrichtung befragt. Dabei werden vor allem aus interner Sicht Defizite deutlich. So bescheinigen Mitarbeitende und Führungskräfte ihren eigenen Organisationen fast durchgängig große Mängel, wenn es darum geht, solche agilen Strukturen im eigenen Haus zu etablieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung urteilten dabei skeptischer über den agilen Stand als Führungskräfte, deren Aufgabe dies naturgemäß wäre. Die Studienautoren ziehen daraus den (naheliegenden) Schluss, dass sich nicht alle Mitarbeitenden beim Wandel hin zu agilen Organisationsformen gleichermaßen mitgenommen fühlen.
Die Welt um uns herum ändert sich dramatisch, schnell und radikal. Agilität ist nicht nur eine Option, sondern eine überlebenswichtige Fähigkeit. Jede Organisation muss ihren eigenen Pfad der Transformation finden. Je radikaler der Pfad, desto wichtiger ist das uneingeschränkte Commitment der Führung.“
Martin Fürst, Mitautor der zeb-Studie
Agile Strukturen oft erst im Entstehen
Weitere Zahlen der Studie zeigen, dass 11 Prozent der Befragten ihre eigene Bank als eine Organisation wahrnehmen, in der bislang noch überwiegend starre Strukturen herrschen. Immerhin 62 Prozent gaben immerhin an, dass in ihrem Arbeitsumfeld erste Maßnahmen erprobt werden und seitens der Geschäftsführung ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der agilen Transformation entwickelt wird. 22 Prozent der Befragten sagten aus, dass ihr Unternehmen erste konkrete Maßnahmen in Richtung agile Organisationen unternommen hat, Gerade einmal 5 Prozent zeigten sich davon überzeugt, dass viele Elemente agiler Unternehmen bereits umgesetzt werden sowie die Notwendigkeit des Wandels erkannt wird. Schließlich waren es gerade einmal 1 Prozent der Befragten, die der Auffassung sind, weitgehend agil in einer bereits angepassten Organisation zu arbeiten.
Agile Managementmethoden bewirken innerhalb hierarchischer Strukturen nicht viel. Es reicht nicht, nur einzelne Komponenten wie die Organisationsstruktur anzupassen. Vielmehr gilt es auch, eingespielte Rollen und Führungspraktiken zu ersetzen sowie nicht zuletzt IT-Architektur und Arbeitsumfeld anzupassen.“
Martin Fürst, Mitautor der zeb-Studie
Die aktuelle Agilitätsstudie von zeb kann kostenlos heruntergeladen werden – Angabe persönlicher Kontaktdaten erforderlich. tw
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https://itfm.link/101249
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