PRODUKTE30. Mai 2024

AI-Piloten gegen grenzüberschreitenden Zahlungsbetrug

AI-PilotenSwift hat in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsbanken zwei KI-basierte Experimente (AI-Piloten) vorgestellt. Diese Piloten sollen untersuchen, wie die Technologie bei der Bekämpfung von grenzüberschreitendem Zahlungsbetrug helfen und der Branche Betrugskosten in Milliardenhöhe ersparen könnte: Betrug kostete die Finanzindustrie laut Swift im Jahr 2023 485 Milliarden US-Dollar.

Im ersten AI-Piloten-Projekt erweitert Swift (Website) seinen bestehenden Zahlungskontrolldienst. Dieser hilft Finanzinstituten, durch den Einsatz eines KI-Modells Anomalien zu erkennen, die auf Betrug hinweisen könnten. Dieser Pilot soll ein differenzierteres und genaueres Bild potenzieller Betrugsaktivitäten anhand historischer Daten im Swift-Netzwerk darstellen. Swift wird dafür mit Kunden von Payment Controls zusammenarbeiten, um erste gewonnene Erkenntnisse weiter zu verfeinern. Der Test soll hierfür auch Live-Verkehrsdaten der Kunden verwenden – so werden Ergebnisse auch in der Praxis anwendbar.

Isabel Schmidt, Executive Platform Owner, Payments Enablement bei BNY Mellon Treasury Services:

Eine erfolgreiche Betrugsbekämpfung erfordert Branchenzusammenarbeit, kollektives Handeln und eine starke Führung von Betreibern wie Swift.“

Internationale Zusammenarbeit bei den AI-Piloten

In einem zweiten AI-Piloten hat Swift zehn Finanzinstitute zusammengebracht, um zu testen, wie sich mithilfe fortschrittlicher KI-Technologie anonym geteilte Daten aus verschiedenen Quellen analysieren lassen, um das globale Finanzökosystem zu stärken. Die Fähigkeit von KI zum vertraulichen Datenaustausch könnte für die Branche dabei künftig von entscheidender Bedeutung sein. Die Tests rund um den zweiten AI-Piloten könnten zu einem umfassenderen Informationsaustauschs bei der Betrugserkennung führen und damit den Erfolg bei der Bewertung von Cybersicherheitsbedrohungen ausbauen.

Einsatz sicherer Datenkollaboration

Die Gruppe, zu der Banken aus der ganzen Welt gehören, darunter BNY Mellon, Deutsche Bank, DNB, HSBC, Intesa Sanpaolo und Standard Bank, wird die Möglichkeiten sicherer Datenkollaboration und gemeinsamer Lerntechnologien testen. Dazu soll eine sichere Infrastruktur genutzt werden, die es Finanzinstituten ermöglicht, relevante Informationen unter strengen Datenschutzkontrollen auszutauschen. Das KI-Modell zur Erkennung von Anomalien von Swift soll dann in der Lage sein, potenzielle Betrugsmuster aus einem viel umfangreicheren Datensatz zu identifizieren.

Manish Kohli, Leiter Global Payments Solutions bei HSBC:

Durch den Einsatz von KI und die branchenweite Zusammenarbeit zur Betrugsbekämpfung tragen wir zum Schutz unserer Kunden, unserer Daten und der Bank bei.“

KI-Governance-Framework sorgt für Rechtssicherheit

Swift hat für diese AI-Piloten in Zusammenarbeit mit seiner Community ein eigenes KI-Governance-Framework entwickelt. Dieses soll sicherstellen, dass Genauigkeit, Erklärbarkeit, Fairness, Überprüfbarkeit, Sicherheit und Datenschutz integraler Bestandteil aller Aspekte dieser KI-Anwendungen sind. Denn die Pilotprojekte basieren auf dem verantwortungsvollen Einsatz von KI und sind an neuen globalen Standards wie ISO 42001, dem NIST AI Risk Management Framework und dem EU AI Act ausgerichtet.

Betrug kostete 485 Milliarden US-Dollar pro Jahr

Betrug kostete die Finanzindustrie laut Swift allein im Jahr 2023 485 Milliarden US-Dollar und KI könnte eine wichtige Rolle bei der Reduzierung dieser Kosten spielen und gleichzeitig helfen, das Ziel der G20 zu erreichen, die Geschwindigkeit grenzüberschreitender Zahlungen zu erhöhen.dk

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