Anwenderbericht: Google Cloud-Technologie – FinTech Billie nutzt Cloud für flexible und schnelle Bezahlung
Google BigQuery als serverloses Data Warehouse unter der Lupe – FinTech Billie will Unternehmen die vollständige Unabhängigkeit von festgelegten Zahlungszielen bei Finanztransaktionen bieten. Um eine effektive Kommunikation zwischen den Dienstleistungen und dem Data Warehouse zu gewährleisten, setzen die Billie auf Cloud-Services von Google. Der Anwenderbericht
von Igor Chtivelband, VP Data und Artem Demchenkov, CTO
Was im B2C-Geschäft schon längst üblich und durch multinationale Dienstleister angeboten wird, bringt Billie in die Welt der B2B-Finanztransaktionen, sagt das Unternehmen: Die vollständige Unabhängigkeit von festgelegten Zahlungszielen. Über das Berliner FinTech können Unternehmen frei entscheiden, wann sie zahlen möchten und wann sie Zahlungseingänge erhalten wollen.Ausfälle, Kreditrisiken sowie manueller Aufwand mit Mahn- und Inkassoprozessen sollen damit der Vergangenheit angehören.
Um eine effektive Kommunikation zwischen beiden Dienstleistungen und dem Data Warehouse zu gewährleisten, nutzt Billie Cloud-Services von Google Cloud (Website). Die einzigartigen Services (z. B BigQuery) und die einfache Verwaltung der Dienste waren die ausschlaggebenden Punkte, weshalb wir uns für Google Cloud entschieden haben.
Das Geschäftsmodell von Billie ist datengetrieben. Aus diesem Grund war für uns vom ersten Tag an klar, dass wir ein leistungsfähiges Data Warehouse benötigen, das allen internen Nutzern jederzeit zur Verfügung steht. Auf diese Weise arbeiten alle Mitarbeiter bei Billie mit denselben Daten, die wir für unser Geschäft brauchen.”
Für größere Kunden mit Hunderten von Rechnungen pro Monat biete Billie eine vollautomatische Abwicklung an: Der Billie Rechnungskauf wird direkt als weitere Zahlungsart in B2B-Online-Shops integriert. Einmal implementiert, können Kunden direkt im Check-Out als Zahlungsart den Rechnungskauf auswählen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen identifiziert Billies branchenführender Algorithmus vollautomatisiert das/die XYZ und nimmt das Scoring vor. Das Ergebnis dieser Bonitätsprüfung erhält der Online-Shop in Echtzeit als Antwort zurück. Entsprechend kann der Kunde den Kauf nun abschließen.
Aufgrund einzigartiger Merkmale und der Möglichkeiten war Google Cloud BigQuery die beste technologische Entscheidung für den Aufbau unseres Data Warehouse:
1. Keine Vorabkosten
2. Nahtlose Integration mit Google Analytics und Segment
3. Browser-basierte Benutzeroberfläche – es ist keine Client-Installation erforderlich
4. Einfache Aufnahme von Ereignissen von Stackdriver und Cloud Pub / Sub
5. Nutzung von Google Cloud IAM zur Autorisierung der Nutzer
Derzeit verwenden wir BigQuery hauptsächlich für ELT-Operationen (Extract Load Transform), wobei “Extract” und “Load” entweder von Drittanbieter-Software (wie Segment oder Google Analytics) oder mithilfe einer Middleware (Stitch) durchgeführt wird. Der Teil “Transform” wird durch die Nutzung von SQL-Skripts in BigQuery ausgeführt. Diese SQL-Scripts entfernen Verdopplungen, aggregieren Daten und kalkulieren erforderliche Metriken.
Entkoppelte Microservices
Damit Billie seine Dienstleistungen effektiv anbieten kann, ist an vielen Stellen eine tiefgreifende technische Integration in alle Systeme des Kunden unerlässlich: Kunden-Onboarding, Risikobewertung, die Erleichterung des Zahlungsverkehrs, Kommunikation mit externen Datenanbietern oder die Integration von E-Commerce-Plattformen sind nur einige Punkte, die wir hierbei ansprechen. Diese Vielfalt fast isolierter Funktionen brachte uns auf die Idee einer entkoppelten Komponentenarchitektur.
Die Entkopplung von Komponenten als Konzept bietet mehrere Vorteile:
1. Flexibilität bei der Technologiewahl für die Komponenten
2. Einfache und schnelle Erweiterbarkeit
3. Weniger komplexe und intuitiver zu verstehende Systemarchitektur
Bei Billie haben wir uns dazu entschlossen, die Prinzipien der Entkopplung von Komponenten mithilfe eines Echtzeit-Messaging-Dienstes zu implementieren. Google Cloud Pub/Sub war aufgrund seiner Zuverlässigkeit, seines geringen Wartungsaufwands und der einfachen Integration mit anderen Google Cloud-Diensten die ideale Lösung.
Das Diagramm rechts veranschaulicht, wie Cloud Pub/Sub uns dabei hilft, neu registrierte Kunden in Echtzeit mit unserem CRM-System Salesforce zu synchronisieren.
Der Event Producer ist ein PHP-Code, der in einem Docker-Container ausgeführt wird. Diesen PHP-Code schickt JSON Event mit den notwendigen Kundendetails zum geeigneten Topic in Pub/Sub. Event Consumer ist in Python geschrieben und wird auf der Google App Engine-Plattform bereitgestellt. Dieser Consumer kann dann die Kundendetails in das für Salesforce gängige Format konvertieren und direkt in die Salesforce-Software schicken.
Effizientes und schnelles Monitoring mit Stackdriver
Da das gesamte Geschäftsmodell von Billie eine sehr schnelle Interaktion mit Kunden erfordert, muss eine Störung sofort bei uns als Hinweis auftauchen. Natürlich ist es viel besser, wenn wir durch smarte Technologielösungen benachrichtigt werden und nicht unsere Kunden dies tun müssen.
Deshalb verwenden wir ein effektives Logging-System, das von Google Stackdriver bereitgestellt wird. Mit Stackdriver werden Messwerte, Logs und Ereignisse zusammengeführt, welche die Infrastruktur betreffen. So stehen uns zahlreiche aussagekräftige Signale zur Verfügung, die wir überwachen und mit denen wir Fehlerursachen schneller ermitteln können. Anhand umfassender Visualisierungen und Benachrichtigungen lassen sich Probleme schnell identifizieren.
Hier sind einige Beispiele der Daten, die wir protokollieren:
1. Anforderungs- / Antwortzeit von 3rd-parties
2. Verfolgung von Ereignissen
3. Geldbewegungen und ihre Leistung
Artem Demchenkov ist CTO und Mitbegründer von Billie. Sein Elektronik-Studium schloss er mit einem Master of Science ab. Im Anschluss war er als technischer Leiter in verschiedenen Branchen aktiv, einschließlich Social Networks und Media. Seit 2014 hat er sich beruflich auf die FinTech-Branche fokussiert und hat daher 2016 gemeinsam mit Igor, Matthias Knecht, Christian Grobe, Aiga Senftleben, Michael Hartmann und Julian Koster Billie gegründet.
Effiziente Benutzerverwaltung
Jeder Billie-Mitarbeiter erhält an seinem ersten Tag im Unternehmen Zugriff auf sein persönliches G Suite-Konto. Die Tatsache, dass diese G Suite-Berechtigungsnachweise dazu verwendet werden können, den Zugriff der Nutzer auf Google-Cloud-Ressourcen zu autorisieren, ist eine große Hilfe für unser DevOps-Team.
Mit wenigen Klicks kann der DevOps-Administrator unseren Entwicklern Zugriff auf BigQuery-Datensätze gewähren, einem Operations-Teammitglied Kundendokumente in Cloud-Storage-Buckets freigeben oder einem Entwickler den Zugriff auf ein Sandbox-Google-Cloud-Projekt ermöglichen. Auf diese Weise sind wir flexibler und können deutlich schneller neue und effektive Teamstrukturen aufbauen.”
Fazit
Dank des hoch skalierbaren und stabilen Data Warehouse, das auf verwalteten Diensten von Google Cloud Platform basiert, sind wir in den vergangenen Jahren sowohl bei der Kundenanzahl als auch im Umsatz stark gewachsen. Unser nächstes Ziel: neue Produkte, die unsere Dienstleistungen erweitern. Das flexible und effiziente Setup wird der Hauptschlüssel dieser Wachstumsstrategie sein.aj
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