AXA DriveCheck: Telematik-Tarif per Smartphone ohne permanente Datenübermittlung
AXA bringt mit dem „AXA DriveCheck“ das nach eigenen Angaben erste Telematik-Angebot auf den Markt, das auf App-Basis auf eine dauerhafte Erhebung der Fahrdaten verzichtet. Junge Fahrer bis einschließlich 25 Jahren können sich in einem selbstgewählten Zeitraum von maximal zwölf Wochen für einen Beitragsnachlass von bis zu 15 Prozent qualifizieren und ihren Versicherungsbeitrag so deutlich senken.
Telematik wird von den meisten Versicherern bisher als “Den Kunden für einen Rabatt gegen Daten an die Kette legen” verkauft – die Axa dreht den Spieß nun äußerst clever um:1. Es ist freiwillig. Man kann nach den Fahrten entscheiden, ob man die Daten verschicken will.
2. Es ist transparent, denn man bekommt vorab die Auswertung zu sehen.
3. Günstig: Man benötigt nicht mal zusätzliche Einbauten. Die Smartphone-App genügt.
Die App nutzt das GPS und den Beschleunigungssensor des Smartphones. Aus der Position und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs werden vier Teilkriterien berechnet: Beschleunigung, Bremsen, Kurvenfahren sowie Geschwindigkeit. Aus diesen Teilkriterien wird unter Berücksichtigung der je Strecke gefahrenen Kilometer ein Wert berechnet. Dieser liegt zwischen null (schlecht) und einhundert (hervorragend). Als hervorragend wird dabei eine an die Straßen- und Verkehrsverhältnisse angepasste Fahrweise angesehen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, fließen zudem Wetter- und Verkehrslage in die Berechnung ein.
Wir haben uns bewusst gegen die permanente Aufzeichnung von Daten entschieden. Die Erhebung der Daten über das Smartphone räumt Versicherten die Möglichkeit ein, frei zu entscheiden, ob und wann sie Fahrdaten teilen“
Dr. Daniel Schulze Lammers, Leiter Kraftfahrt bei AXA
Spaß und Freiwilligkeit statt unkontrollierter Überwachung
Besonders bemerkenswert ist der Freiwilligkeits-Ansatz. Denn für das Durchlaufen des „AXA DriveCheck“ sollen Kunden die App für 40 Einzelfahrten mit mindestens je drei Kilometern Fahrtstrecke nutzen (Gesamtstrecke mindestens 600 Kilometer). Die Versicherten entscheiden dann selbst, ob sie ihr Endergebnis an AXA übermitteln, um sich für einen Beitragsnachlass zu qualifizieren. Das hat einen doppelten Effekt: Zum einen erhält der Versicherer einen Einblick in die Fahrweise – noch wichtiger aber ist, dass der junge Fahrer so anfängt über seine Fahrweise nachzudenken und spontane “Ausraster” vermeidet. Das bringt einen psychologischen Gewöhnungseffekt.
Transparenz entscheidet über Telematik-Tarife
„Wir sind überzeugt, dass junge Autofahrer ihren Fahrstil im Laufe einiger Wochen recht eindeutig zeigen“, ergänzt Schulze Lammers. Die Kunden können in der App jederzeit transparent nachvollziehen, wie die Fahrten bewertet wurden. Die Axa verzeichnet in der Altersgruppe der bis 25-Jährigen ein auffällig hohes Schadenaufkommen. Deshalb sei es das Ziel, dass die Nutzung des Telematik-Angebotes das Bewusstsein für Verkehrssicherheit erhöht und ein finanzieller Bonus zusätzliche Anreize gibt.
Denn es macht Spaß, sich über die App mit dem eigenen Fahrverhalten auseinanderzusetzen. Wir sind gespannt auf das Feedback der Nutzer und werden die App konsequent weiterentwickeln“
Unabhängig von der Einstufung des Fahrstils erhalten junge Kunden, die sich für das Telematik-Angebot entscheiden, einen Nachlass in Höhe von fünf Prozent auf ihren Beitrag. In Abhängigkeit vom tatsächlichen Fahrverhalten erhalten sie Nachlässe in Höhe von maximal 15 Prozent. Das Telematik-Angebot kann von Fahrern bis einschließlich 25 Jahre in den Produktlinien komfort und kompakt genutzt werden.
Datenschutzkonform
Die Datenschutzbehörde Nordrhein-Westfalen hat Mitte 2015 Vorgaben an Telematik-Angebote definiert, dies wurde bei der Konzeption des AXA Angebots berücksichtigt: „Mit der AXA Drive App erfüllen wir alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen, das schließt beispielsweise eine verschlüsselte Datenübertragung, eine umfassende Information der Nutzer über die Datenverarbeitung und eine zweckgebundene Datenerhebung und Anonymisierung der Daten ein“, so Schulze Lammers. AXA Deutschland als Versicherer werden zur Vertragsbearbeitung nur aggregierte Werte zur Verfügung gestellt. Fahrdaten, Aufenthaltsorte und Geschwindigkeitsübertretungen sind nicht Teil der aggregierten Daten. Strikt getrennte Datenkreise ermöglichen es, dass Fahrdaten und Registrierungsdaten separiert voneinander gespeichert werden.aj
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