BaFin verhängt Rekordstrafe gegen Citigroup wegen Aktienpanne – Software verhinderte Fehleingabe nicht
Ein Händler der Bank hatte im Mai 2022 mit einer Falscheingabe kurzzeitig Turbulenzen an mehreren Börsen ausgelöst. Der Mann wollte nach früheren Angaben der britischen Finanzmarktaufsicht FCA eigentlich Wertpapiere im Wert von 58 Millionen Dollar verkaufen. Tatsächlich stellte er ein Aktienpaket im Wert von 444 Milliarden zum Verkauf.
Die Kontrollsysteme der Bank verhinderten einen Teil der ungewollten Verkäufe, aber nicht alle. Letztlich wurden Aktien im Wert von etwa 1,4 Milliarden Dollar an europäischen Börsen verkauft, bevor der Händler den Auftrag stornierte. Der Fehler löste damals im Börsenindex OMX Stockholm 30 einen fünfminütigen Ausverkauf aus und verursachte Chaos an Börsen von Paris bis Warschau. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wurde dabei zeitweise ein Börsenwert von etwa 300 Milliarden Euro vernichtet.
Die in Frankfurt ansässige Citigroup Global Markets Europe AG hat zwar die Überwachung und Verwaltung des Computerhandels nach London ausgelagert, wo der teure Fehler passierte.
Sie ist nach Einschätzung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aber weiterhin “für die angemessene Ausgestaltung des Handelssystems verantwortlich”. Dieses habe den Eingabefehler des Händlers nicht erkannt und fehlerhafte Aufträge übermittelt: “Dadurch wurde eine Marktstörung verursacht.”
Im Mai hatten bereits die britische Finanzmarktaufsicht FCA und die dortige Finanzdienstleistungsaufsicht PRA die Citigroup zur Zahlung von insgesamt gut 61,6 Millionen britischen Pfund (damals gut 72 Mio. Euro) verdonnert.dpa
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