Bankenwebseiten-Test: Deutliche Probleme! Sieger: Holvi, Kontist, Sparkasse Köln/Bonn und Santander
Unstrittig: Die Bedeutung von Filialen nimmt ab – die Wichtigkeit des Online-Banking zu. In diesem Zusammenhang ist die maximale Verfügbarkeit der Online-Plattformen essenziell. Uptrends hat im Auftrag von IT Finanzmagazin Banken-Webseiten im ersten und zweiten Quartal 2022 überwacht und hat teilweise erhebliche Defizite festgestellt.
Das Bankengeschäft war über lange Zeit geprägt von guten Erträgen und geringer Notwendigkeit zur Veränderung. Das hat sich in den letzten Jahren auf Grund geänderter Gesetzgebungen, der Digitalisierung, den Eintritt reiner Onlinebanken und nicht zuletzt der anhaltenden Niedrigzinsphase massiv verändert.Aufgrund der stark einbrechenden Erträge, gerade im Consumer-Bereich, werden Filialnetze drastisch verkleinert und die Kunden auf die Nutzung der Online-Angebote verwiesen. Damit erhalten die Webseiten und Onlinebanking-Portale eine noch größere Relevanz für Finanzunternehmen. Gerade in diesem Kontext ist für jede Bank die maximale Verfügbarkeit ihrer Services von höchster Bedeutung.
Uptrends überwacht seit mehreren Jahren die Verfügbarkeit einer Reihe von Banken. In einer Studie aus 2021 hatten die überwachten Banken im vierten Quartal 2020 im Durschnitt eine Erreichbarkeit von 99,80%. Die aktuellen Zahlen zeigen ein gemischtes Bild. War die Erreichbarkeit aller überwachten Banken im Q2.2022 mit 99,81% sogar etwas besser, lag diese im Q1.2022 bei nur 99,71%. Für das erste Halbjahr 2022 ergibt sich damit eine Erreichbarkeit von 99,76%.
Insgesamt wurde im Zeitraum vom 01.01.2022 bis 30.06.2022 die Erreichbarkeit von 26 Banken überwacht. Banken aus den unterschiedlichsten Sektoren. Über das erste Halbjahr 2022 waren vier Banken in der Lage, für ihre Kunden ohne Unterbrechung zur Verfügung zu stehen. Dabei handelt es sich um die folgenden Angebote: Holvi, Kontist, Sparkasse KölnBonn und Santander.”
Insgesamt 14 Banken konnten mit Ihren Webseiten ein gutes Ergebnis mit einer Erreichbarkeit zwischen 99,99% und 99,90% verzeichnen. In dieser Gruppe sind unter anderen die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Fidor Bank und die norisbank zu finden.
Über den Gesamtzeitraum waren alle Seiten zusammen 268 Stunden nicht erreichbar.”
Die Kunden der Postbank mussten im ersten Halbjahr insgesamt 75 Stunden auf die Services ihrer Bank verzichten (Q1.2022 – 70h, Q2.2022 – 5h). Sie bildet damit das Schlusslicht in diesem Vergleich. Vorletzter ist die DekaBank mit insgesamt 31 Stunden.
Was ist bei der Comdirect los?
Großer Verlierer im Vergleich zu der Messung von 2020 ist die comdirect Bank. Hatte die comdirect zuletzt den zweiten Platz belegt, reicht es in der aktuellen Studie leider nur für den drittletzten Platz, mit einer Ausfallzeit von insgesamt 34 Stunden (Q1.2022 – 26h, Q2.2022 – 9h) und damit einer Verfügbarkeit für ihre Kunden von 99,21%.
Für den Kunden ist es letztendlich irrelevant, warum eine Seite nicht erreichbar ist. Wie einzelne Anbieter beweisen, gibt es Konzepte, die eine dauerhafter Erreichbarkeit von Services möglich machen. Das gleiche gilt für die Banken. Denn in jeder Minute, die die Services nicht erreichbar sind, können die Kunden keine Geschäfte tätigen. Und damit gehen diesen Anbieter mögliche Umsätze verloren. Auch heute noch verlassen sich viele Unternehmen ausschließlich auf interne Monitoring-Lösungen und erkennen damit Störungen für ihre Nutzer gar nicht oder erst verzögert. Für alle Anbieter von Onlineservices sollte relevant sein, was beim Kunden ankommt. Hier gilt es vielfach nachzubessern.aj
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