Bankraub via Karte: Kriminelle stehlen Geld von Commerzbank-Konten
Bei der Commerzbank haben Unbekannte offenbar mehr als hundert Kundenkonten geplündert. Insgesamt soll laut Medienberichten ein zweistelliger Millionenbetrag abgebucht worden sein. Möglich sei dies mit Hilfe von Co-Badge-Karten gewesen, doch die Gründe hierfür werden in den nächsten Wochen noch zu erörtern sein. Die Spur führt auf jeden Fall nach Brasilien, wo es bereits in der Vergangenheit einen ähnlichen Fall gab, der eine deutsche Bank betraf.
Von mehr als hundert Kundenkonten der Commerzbank haben Kriminelle eine insgesamt zweistellige Millionensumme gestohlen, wie aus Medienberichten hervorgeht (zuerst berichtet hatte über den Vorfall Finanzszene.de). Dabei kamen Co-Badge-Karten mit der Maestro-Funktion zum Einsatz, wobei nähere Details über den Vorgang noch nicht bekannt sind und es auch gegensätzliche Aussagen gibt, welche Systeme beteiligt waren. Das Unternehmen erklärte, man werde die Abbuchungen bankseitig korrigieren, sodass den Kunden kein Schaden entsteht.Es ist in wenigen Einzelfällen aus technischen Gründen bei einem Dienstleister zu nicht autorisierten Abbuchungen von Kundenkonten gekommen. Die betroffenen Kunden wurden beziehungsweise werden von uns informiert.”
Statement der Commerzbank
Für die Co-Badge-Karten des Unternehmens zeichnet der Bank-Verlag als Dienstleister verantwortlich. Dieser bestätigte gegenüber dem Handelsblatt den Vorfall, machte aber keine weiteren Angaben zur Schadenssumme und zum Umgang damit. „Die Sicherheitslücke wurde unmittelbar nach Entdeckung des Betrugsfalls durch den Bank-Verlag im Rahmen des internen Kontrollsystems geschlossen“, erklärt das Unternehmen.
Parallelen zu einem Fall von 2019
Wie Finanz-Szene berichtet, weist der Fall Parallelen zu einem anderen Vorfall vor vier Jahren auf. Damals waren rund 2.000 Kundenkonten der Oldenburgischen Landesbank mittels Kartenbetrugs bestohlen worden. Die Täter agierten damals aus Brasilien mit Hilfe von gefälschten Karten und Terminals. Und auch im aktuellen Fall sollen deutsche Bankkunden mit einer vergleichbaren Strategie aus Brasilien heraus betrogen worden sein – wohl gemerkt ist der Schaden dieses Mal offenbar größer.
Unterm Strich wirft der Fall aber vor allem die Frage auf, warum ein solcher Coup vier Jahre später in ähnlicher Form erneut passieren kann und welche Bankkunden noch in ähnlicher Weise geschädigt werden können. Dazu werden die Beteiligten aber die Hintergründe aufarbeiten müssen – und es ist sicher, dass heute auch Security-Verantwortliche anderer Institute einige Telefonate führen.tw
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