STRATEGIE17. Dezember 2020

Bargeldlose und kontaktlose Zahlungen sind zweifellos der neue Standard

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David Kemm, MastercardMastercard

Neben vielen anderen Aspekten hat COVID-19 auch zu starken Veränderungen im Bezahl- und Kaufverhalten geführt und den Trend hin zu bargeldlosem Bezahlen in diesem Bereich noch weiter beschleunigt. Diese Entwicklung hat kürzlich eine repräsentative Studie der GfK im Auftrag von Mastercard bestätigt, nach der knapp zwei Drittel der Deutschen in den letzten sechs Monaten weniger Bargeld genutzt haben. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gaben an, dass sie auch dabei bleiben werden und in Zukunft seltener zu Scheinen und Münzen greifen wollen.

von David Klemm, Vice President Business Development bei Mastercard & Alexander von Schirmeister, Executive Vice President Europe bei SumUp

Auch Klein- und Kleinsthändler stellen sich hierzulande darauf ein, wie eine Umfrage von SumUp, einem der weltweit führenden Finanztechnologie-Anbieter, zeigt. Alexander von Schirmeister, Executive Vice President Europe bei SumUp, fasst zusammen: „Jeder zehnte Händler (10 Prozent) gab in der Umfrage an, komplett auf Kartenzahlungen umzustellen und die Bezahlung mit Bargeld überhaupt nicht mehr akzeptieren zu wollen. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede in den einzelnen Branchen – der Einzelhandel oder auch Frisöre gehen hier ganz klar voran, zurückhaltender sind beispielsweise noch die Händler auf den Wochenmärkten.“

Ganz konkret sind es im Einzelhandel 23 Prozent, bei den Friseuren und Händlern aus dem Beauty-Bereich 17 Prozent, sowie immerhin noch 10 Prozent aus dem Gesundheitsbereich.”

Diesen Trend bestätigt auch ein Blick auf die SumUp Neukunden: seit dem Lockdown Ende Mai gibt es in Deutschland vor allem im Bereich Einzelhandel, Cafès/Restaurants, Beauty/Friseur, Dienstleistungen und Handwerker einen starken Zuwachs. Im Gegenzug dazu kommen lediglich 7 Prozent derjenigen, die angaben, auf „Card only” umzustellen, aus dem Gastronomiesektor. Neben den Wochenmärkten ist auch der Lebensmittelhandel noch etwas zurückhaltender bei dieser Entwicklung.

Kontaktloses und mobiles Bezahlen wird zum Standard

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Alexander von Schirmeister, SumUpSumUp

Besonders das kontaktlose Zahlen – ob per NFC-Chip auf der Karte oder mobil per Smartphone – hat in den letzten Monaten an Popularität deutlich zugenommen. Hier ist Schnelligkeit mit 49 Prozent der wichtigste Grund für kontaktloses Zahlen bei den von der GfK-Befragten, direkt gefolgt von Hygiene (47 Prozent). 37 Prozent sehen vor allem die Einfachheit als Vorteil.

Laut GfK-Studie zahlen inzwischen fast sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) kontaktlos mit einer Karte oder einem Smartphone. Das ist eine Steigerung um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Dabei steigt auch die Nutzung stark an: Mehr als 76 Prozent haben seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger kontaktlos bezahlt und fast genauso viele zahlen mindestens einmal in der Woche kontaktlos, fast jeder Fünfte sogar mindestens einmal pro Tag.

David Klemm, Vice President Business Development bei Mastercard, meint: „Vor allem das mobile Bezahlen liegt seit dem Ausbruch der Pandemie voll im Trend. Der Bezahlvorgang dauert nur wenige Sekunden und die Zahlung wird in der Regel mit der gewohnten Entsperrfunktion – zum Beispiel dem Fingerabdruck – direkt auf dem Smartphone bestätigt.“

Laut GfK setzen bereits zwölf Prozent beim kontaktlosen Zahlen bevorzugt das Smartphone oder die Smartwatch ein, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar schon 22 Prozent.”

Mastercard

Bei den SumUp Kunden verzeichnen die Gastronomie, dazu gehören Cafés, Restaurants und Bars, sowie Outdoor-Märkte den größten Anteil an kontaktlosen Zahlungen. Mit am wenigsten gefragt sind sie im Bereich Beauty, beim Friseur und bei medizinischen Dienstleistungen.

Genereller Trend zur Digitalisierung bei Klein- und Kleinsthändlern

Autor David Klemm, Mastercard & Alexander von Schirmeister, SumUp
David Klemm ist Vice President Business Development bei Mastercard (Website).

Alexander von Schirmeister ist Executive Vice President Europe bei SumUp (Website).

Die technischen Möglichkeiten hinsichtlich bargeldloser Bezahloptionen entwickeln sich stetig weiter – mobile Zahloptionen via Smartphone als Ergänzung zu den herkömmlichen Debit- und Kreditkarten, sowie Distanzzahlungen per Zahlungslink oder auch QR-Codes sind dabei sicherlich erst der Anfang. Der Wunsch nach digitalen Bezahllösungen seitens der Verbraucher ist in jedem Fall gegeben: 90 Prozent der Deutschen sind laut der aktuellen GfK-Studie der Meinung, dass die Akzeptanz von Kartenzahlungen in Geschäften als Serviceleistung dazugehören sollte. Mehr als jeder Vierte hat schon mindestens einmal ein Geschäft verlassen oder ist gar nicht erst hineingegangen, weil dort keine Kartenzahlungen oder nur Kartenzahlungen mit einem Mindestlimit akzeptiert wurden. Für Händler heißt das:

Anpassung auf allen Ebenen. Kunden wollen offensichtlich eine Wahlfreiheit haben.”

Neben der Begeisterung für das bargeldlose und kontaktlose Bezahlen bedarf es dieser Tage dennoch auch immer noch der Option der Bargeldzahlung, wollen Händler alle Kundenwünsche bei den Zahlmöglichkeiten abdecken. Nichtsdestotrotz ist eine deutliche Zunahme der Digitalisierung in vielen Bereichen zu erkennen. Die Tendenz: Zahlungen entwickeln sich von einer Transaktion hin zu einer Interaktion. Neuere Zahlmethoden – ob kontaktlos, mobil oder beispielsweise per Zahlungslink – sind dabei nur der erste Schritt. Klein- und Kleinsthändler stellen sich auch darüber hinaus ganz generell auf den Digitalisierungstrend ein: angefangen bei bargeldlosen Zahlungen ist auch eine weitere Zunahme bei damit verbundenen Services wie Onlineshops, digitalen Gutscheinen und Social Sharing bis hin zu digitalen Rechnungssystemen zu erwarten.David Klemm, Mastercard & Alexander von Schirmeister, SumUp

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